Ein "ganz, ganz schlimmes" und "ein dummes" Gegentor

Da brauchte Artur Wichniarek nur noch den Fuß hinhalten. Der Pole erzielte das 2:2, Tim Wiese muss es machtlos mit ansehen und Sebastin Boenisch kommt auch nicht mehr heran.
Profis
Samstag, 16.08.2008 / 22:08 Uhr

Dieses Spiel löste kollektives Kopfschütteln aus. Wieder in Bielefeld! Wieder keine drei Punkte! "Dass wir seltsamerweise hier so oft unter unseren Möglichkeiten bleiben, dafür gibt es keine logische Erklärung"...

Dieses Spiel löste kollektives Kopfschütteln aus. Wieder in Bielefeld! Wieder keine drei Punkte! "Dass wir seltsamerweise hier so oft unter unseren Möglichkeiten bleiben, dafür gibt es keine logische Erklärung", musste Klaus Allofs eingestehen und machte deutlich, dass er mit der gezeigten Leistung nicht zufrieden war. Cheftrainer Thomas Schaaf seufzte ebenfalls nach der Partie. "Das Spiel ist leicht zusammenzufassen: Es gibt hier einfach nichts Neues. Wir schaffen es hier einfach nicht, unser Spiel aufzuziehen."

 

Besonderer Ärger galt den beiden Gegentoren. "Da haben wir einfach zwei Mal geschlafen. Wir haben so spät reagiert, so darf man einfach nicht auftreten. Die Gegentreffer waren umso blöder, weil wir hier zwei Mal in Führung lagen", so Schaaf. Klaus Allofs pflichtete ihm bei, ging aber in seinen Ausführungen etwas mehr ins Detail. "Das Verhalten beim ersten Gegentreffer war kollektiv verbesserungswürdig. Natürlich darf man den Ball nicht springen lassen, aber es darf auch nicht sein, dass wir den Ball so leichtfertig verlieren oder ganz vorn der zweite Angreifer nicht unter Kontrolle ist." Beim zweiten Gegentreffer war Allofs Fehleranalyse nicht weniger lang. "Wir machen es dem Gegner einfach zu leicht, wenn er mit so einem Pass in den Rücken der Abwehr kommen kann", so Werders Geschäftsführer, der fehlende Konzentration verantwortlich machte. "Wir haben uns dem Spiel der Bielefelder angepasst, haben zu wenig auf unser Spiel geachtet, haben mit den Bielefeldern diskutiert, statt unser Spiel zu spielen. Auf solche Art und Weise kannst du solche Spiele, in denen es dir schwerfällt, nicht gewinnen."

 

Torsten Frings sprach ebenfalls alles deutlich an: "Wir sind für diesen Punktverlsut selbst verantwortlich. Wir sind in Führung gegangen, haben nicht so schlecht ausgesehen und kassieren dann ein ganz, ganz schlimmes Gegentor. Danach nehmen wir den Kampf wieder auf, gehen wieder in Führung und bekommen erneut so ein dummes Gegentor. Diese Fehler dürfen nicht passieren, egal ob du eingespielt bist oder nicht, ob es der erste Spieltag ist oder der letzte."

 

Die Jungs aus Werders Viererkette gingen durchaus selbstkritisch mit der Situation um, wussten aber auch, dass sie nicht allein die Verantwortung für die Gegentreffer übernehmen mussten. Sebastian Boenisch sagte: "Ich kann es sicherlich besser, wie viele in unserem Team auch. Natürlich endet eine Fehlerkette bei solchen Toren immer bei der Viererkette, aber wir sind dafür alle verantwortlich, wir müssen unser Defensivverhalten verbessern." Clemens Fritz gestand ein: "Ich bin noch nicht so drin, wie ich es mir vorgestellt habe, auch ich muss mich noch steigern. Aber Angst müssen wir jetzt trotzdem nicht haben. Ich bin mir sicher, dass hier noch ganz andere Teams Probleme bekommen."

 

Auch Bundesliga-Debütant Sebastian Prödl wollte sich nicht gänzlich den Nachmittag verderben lassen. "Insgesamt kann ich mit meinem Einstand zufrieden sein, wenn man mal von der Szene zum 1:1 absieht. Das darf natürlich nicht passieren", unterstrich der österreichische Nationalspieler, der die Szene so beschrieb: "Ich habe zunächst etwas gezögert, weil ich dachte, dass mein Gegenspieler den Ball gleich auf seinen mitgelaufenen Teamkollegen spielt. Aber ich hätte den Ball wohl doch konsequenter klären müssen. Jedoch, dass die Szene so zustande kam, lag natürlich nicht daran, dass ich zwei Gedanken im Kopf hatte, sondern, dass ich zwei Gegenspieler hatte. Wir müssen jetzt daraus lernen und es besser machen. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass ein Punkt in Bielefeld nach den Ergebnissen der letzten Jahre durchaus ein kleiner Erfolg ist. Zufrieden ist damit hier aber natürlich niemand."

 

Gute Kritiken bekam Prödl von Klaus Allofs: "Er hat da vielleicht den Unterschied bemerkt zwischen Österreich und Deutschland. Solche Situationen werden hier meist sofort mit Gegentreffern bestraft. Aber man muss auch sagen, dass er sehr gute Szenen in der Balleroberung und im Aufbauspiel hatte. Er hat heute sehr viel angedeutet, auf was wir uns noch freuen können." Mit Freude registrierte Klaus Allofs an diesem Samstagabend dann nur noch eins. "Wenn man etwas Positives nach dem Spiel sagen muss, dann vielleicht, dass wir das Auswärtsspiel in Bielefeld, auf das wir uns immer so freuen, hinter uns gebracht haben", so der 51-Jährige mit Galgenhumor.

 

Von Michael Rudolph und Maximilian Hendel

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