"Ich habe das Tor zwar mit dem Kopf gemacht, aber das lag nicht daran, dass es Probleme mit dem Knie gab", scherzte der 21-Jährige kurz vor dem Rückflug gut gelaunt, "im Gegenteil, das Knie hat super gehalten. Ich hatte keine Angst, habe gar nichts mehr gespürt und konditionell konnte ich voll mithalten." Mit dem Treffer zum 3:0 krönte Harnik seinen Einsatz. "Das war schon wichtig für mich. Ich bin Stürmer und werde an Toren gemessen. Außerdem war es wichtig, in so einem Spiel zu treffen, in das ich zuerst - wie viele andere - schwer reinkam. Das neue System war noch etwas ungewohnt."
Über seine Tore freute sich auch Doppel-Torschütze Boubacar Sanogo. "Ich habe immer gesagt, dass ich auf den ersten Spieltag hinarbeite. Das scheint gut zu funktionieren. Am Samstag werde ich voll da sein und hoffe darüber hinaus, wie jeder andere, dass ich dann oft in der Startaufstellung stehe." Wer im Sturm momentan die Nase vorn hat, wollte Thomas Schaaf nicht verraten. Über Sanogo sagte er nur knapp: "Bei Bouba ist es wichtig, dass er wieder dort steht, wo die Bälle hinkommen. Er ist auf einem guten Weg. Das erste Tor war richtig gut gemacht."
Beenden werden die Grün-Weißen ihre Suche nach einer weiteren Offensivkraft allerdings nicht, obwohl die Angreifer mit ihrer tollen Ausbeute in den letzten beiden Spielen – immerhin trafen sie zusammen elf Mal – bewiesen haben, dass Werder in aller Ruhe suchen kann. Geschäftsführer Klaus Allofs, der wieder einmal einige Minuten bei WERDER.TV als Co-Kommentator auftrat, sagte: "Wir sind von unseren Stürmern überzeugt, aber in Anbetracht unserer vielfältigen Aufgaben halten wir die Augen weiter offen. Wenn es die Möglichkeit gibt, einen Stürmer zu verpflichten, dann muss er aber bereits auf höchstem Niveau gespielt haben oder das Potenzial besitzen, schnellstmöglich dorthin zu kommen."