Servus Schruns – Es geht in den Vorbereitungs-Endspurt

Verwaiste Plätze auf der Sportanlage der Montafon-Perle: das Trainingslager in Schruns ist Geschichte.
Profis
Mittwoch, 30.07.2008 / 14:56 Uhr

"Früher waren wir oft 14 Tage unterwegs und an Orten abgeschirmt, wo weit und breit kein Mensch zu sehen war", erinnert sich Werders Cheftrainer Thomas Schaaf an seine Trainingslager als Spieler. "Da waren wir schon froh über die Abwechslung, wenn mal ein Hund über die Straße gelaufen ist." Heute sieht das anders aus, nach einer Woche Trainingslager im beschaulichen, aber wirklich nicht langweiligen Schruns ist Werder am Mittwochvormittag gen Bremen abgereist, freilich inklusive des Testspiel-Abstechers nach Rostock. Eineinhalb Wochen vorm Saisonstart im DFB-Pokal-Spiel in Nordhorn schaut Schaaf auf die bisherige Vorbereitung inklusive zweier Trainingslager und sagt: "Ich bin mit dem Stand sehr zufrieden."

 

Die äußeren Bedingungen waren in den letzten Wochen überall gut, gerade auch im schmunzelnden Vergleich zu Schaafs aktiver Zeit. "Wir waren auf der Insel in der Nähe, wo es abwechslungsreich ist – einerseits ein bisschen abgeschlossen, aber am Strand trifft man auch auf die Leute. Und hier in Schruns werden uns alle Wünsche erfüllt, selbst die, die

wir noch gar nicht haben. Auch die Trainingsbedingungen sind gut." Von den Dingen, die man sich vorgenommen habe, seien "viele Dinge erfüllt".

 

Die Standards und die Vakanzen

 

Das betrifft zum Beispiel das Training von Standardsituationen, ein Schwerpunkt hier im Montafon. "Wir wissen, dass wir in diesen Situationen Qualitäten haben und sie wichtig für uns sind", sagt Schaaf. "Da bietet es sich an, das hier mit dieser Konzentration der Spieler zu nutzen." Das betrifft aber sicher auch die Eindrücke aus den bisher sieben Testspielen, die allesamt gewonnen wurden. "Die Ergebnisse sind nicht entscheidend", weiß Schaaf. "Vielleicht erhöhen gute Resultate die Wahrscheinlichkeit, dass man gut in die Saison kommt. Aber eine Garantie gibt es nicht. Wir werden uns jedenfalls nicht zufrieden geben." Schaaf kündigte an, dass die bisherigen Leistungen in Kürze zusammenfassend unter die Lupe genommen werden und die Zahl der Auswechslungen bei den weiteren Tests sinken wird.

 

Die Mannschaft soll sich einspielen, gerade auch die Vertreter der etablierten Diego und Per Mertesacker. Ausfälle seien immer ungünstig, sagt Schaaf, aber zwangsläufig bereite man sich auch darauf vor. "Man wird nicht immer 1:1-Ersatz da haben, dafür sind die Spieler einfach zu unterschiedlich. Aber unsere Möglichkeiten sind vielfältig." Auf den vakanten Positionen bieten sich jeweils mehrere Spieler an. "Pasanen, Prödl, Andersen und Baumann können in der Abwehr agieren", so Schaaf.

"Pers besondere Qualitäten werden uns schon fehlen, aber wir werden dort trotzdem stark sein." Im Mittelfeld stehen Aaron Hunt, Mesut Özil und Daniel Jensen bereit. "So, wie wir das auch schon einige Male kompensiert haben", wie Schaaf nicht müde wird, zu erinnern.

 

Schaafs Philosophien haben Bestand

 

Dass viele der genannten Spieler noch sehr jung sind, ist für den Chefcoach kein Problem. Nicht das Geburtsdatum sei entscheidend. "Da sind einige dabei, die schon etwas erlebt haben", stellt er klar, und erklärt sein eigenes Verständnis von Erfahrung: "Ein Spieler kann auch gut sein, während er dabei ist, Erfahrungen zu sammeln. Entscheidend ist die Qualität."

 

Schaaf ist davon überzeugt, dass Werders Kader die Qualität aufweist, um um den Titel "mitzustreiten": "Wenn wir diese Qualität ausspielen, sind wir dabei. Aber wir wollen nicht nur ergebnisorientiert, sondern auch attraktiv Fußball spielen." Von der immer wieder gezeigten "Philosophie" spricht Schaaf, die ist ihm auch für diese Saison wichtig. Die beste Philosophie nützt aber leider nix, wenn man so gebeutelt ist, wie Werder im letzten Jahr. Bis zur Winterpause konnte die Mannschaft das auffangen, danach klappte das nicht mehr so gut. "Ich hoffe, dass wir dieses Mal verschont werden und bis zum Ende durchhalten", ist also ein weiteres Ziel des Trainers.

 

Um sich dafür zu wappnen, muss die Zeit bis Nordhorn weiter gut genutzt werden. "Es kommt noch was auf uns zu", sagt Schaaf. Aber das wird in Bremen sein, Hunde laufen da genug über die Straßen.

 

aus Schruns berichtete Enrico Bach

 

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