Wow, was ein Spiel: Deutschland nach 3:2 im Halbfinale

Nase vorn: Per Mertesacker kaufte im Verbund mit seinen Defensivkollegen dem Superstar des Weltfußballs den Schneid ab.
Profis
Freitag, 20.06.2008 / 00:03 Uhr

Was für ein Fußballspiel und was für eine beeindruckende Leistung der deutschen Nationalmannschaft! Die DFB-Elf hat durch einen begeisternden 3:2(2:1)-Erfolg über Portugal das EM-Halbfinale erreicht. Drei der 14 eingesetzten Helden waren Werderaner – Per Mertesacker verteidigte 90 Minuten innen, Clemens Fritz und Tim Borowski kamen im Laufe der 2. Halbzeit ins Spiel, um den Vorsprung ins Ziel zu bringen. Auf Seiten der Portugiesen musste Hugo Almeida das Aus für seine Mannschaft von der Bank aus beobachten.

 

Werders Torsten Frings, einer der beiden etatmäßigen defensiven Mittelfeldkräfte, musste vor dem Spiel mit seinem Rippenbruch passen. Per Mertesacker ist in der Innenverteidigung ja stets eine Bank, verlor gegen Portugal allerdings hin und wieder einen Gegenspieler aus den Augen. Die allermeiste Zeit war er allerdings der bekannt gelassene Abwehrorganisator, der oft im richtigen Moment, Kopf, Körper oder Fuß noch an den Ball bekam.

 

Ab der 73. Minute durfte endlich auch Tim Borowski mal so richtig mitspielen bei diesem Turnier: Er kam für Thomas Hitzlsperger und mit dem Auftrag, in zentraler Mittelfeldposition für Entlastung zu sorgen und die Bälle zu halten, was auch ordentlich gelang. Clemens Fritz schließlich ersetzte zehn Minuten später den überragenden Bastian Schweinsteiger und half auf der rechten Seite mit, dass die Portugiesen trotz ihres hohen Drucks bis auf das Anschlusstor zu keinen nennenswerten Gelegenheiten mehr kamen.

 

Für die deutsche Mannschaft begann der Abend zunächst mit der schlechten Nachricht von Frings' Fehlen. "Das Risiko war uns zu gro", begründete Manager Oliver Bierhoff die Entscheidung der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft. So rückten Simon Rolfes und Thomas Hitzlsperger vor die Abwehr. Bastian Schweinsteiger, Kapitän Michael Ballack und Lukas Podolski, der seine Wadenverletzung rechtzeitig auskuriert hatte, bildeten eine offensive Dreier-Reihe hinter dem einzigen Angreifer Miroslav Klose.

 

Schweinsteiger als Torschütze und Vorbereiter

 

Vor 39.730 Zuschauern im ausverkauften St.-Jakob-Park agierte die deutsche Mannschaft, die wegen der Sperre gegen Bundestrainer Joachim Löw erstmals von Assistenz-Trainer Hans-Dieter Flick betreut wurde, in der Anfangsphase aus einer sicheren Defensive heraus. Vorne versuchte es Hitzlsperger in der zehnten Minute mit einem Distanzschuss aus spitzem Winkel, auf der Gegenseite prüfte Simao wenig später den sicheren Jens Lehmann (15.). Die erste große Chance hatte in der 20. Minute Joao Moutinho, der nach Flanke von Jose Bosingwa den Ball nur mit dem Knie erwischte und aus fünf Metern über das Tor setzte.

 

Wenig später erhöhte die deutsche Mannschaft das Tempo und ging prompt in Führung: Nach einer schnellen Ballstafette über Philipp Lahm, Podolski, Ballack brachte wieder Podolski den Ball von links flach nach innen, wo Schweinsteiger seinem Gegenspieler enteilt war und den Ball aus fünf Metern ins Tor beförderte. Für den Münchner war es das 14. Tor im Trikot der Nationalmannschaft.

 

Auch nach der Führung blieb die deutsche Mannschaft in der Vorwärtsbewegung und baute den Spielstand nur vier Minuten später sogar aus. Erneut beteiligt war Bastian Schweinsteiger: Der 23-Jährige schlug einen Freistoß hoch in den Strafraum, wo Miroslav Klose freistehend mit dem Kopf zur Stelle war und sein 40. Länderspieltor markierte (26.).

 

In der Folgezeit fand Portugal zurück ins Spiel und kam noch vor der Pause zum Anschlusstreffer. Einen Schuss von Cristiano Ronaldo konnte Lehmann zunächst parieren, im Nachsetzen war jedoch Nuno Gomes erfolgreich (40.). Der Rettungsversuch von Christoph Metzelder auf der Linie kam zu spät. In der Nachspielzeit vergaben Ballack (45.) und Ronaldo (45.) jeweils aus halblinker Position weitere gute Einschussmöglichkeiten.

 

Ballack stellt den alten Abstand wieder her

 

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel intensiver, Philipp Lahm und Arne Friedrich sahen wie auf der Gegenseite Pepe schon nach wenigen Minuten die Gelbe Karte. Die erste Gelegenheit hatte wie schon im ersten Durchgang Thomas Hitzlsperger: Der Stuttgarter kam in der 51. Minute aus 20 Metern frei zum Abschluss, zielte jedoch zu hoch. Als Portugal anschließend den Druck erhöhte, antwortete die deutsche Mannschaft mit dem 3:1. Einen Freistoß von Schweinsteiger verwertete Kapitän Michael Ballack mit dem Kopf (61.) zu seinem 38. Länderspieltor.

 

Die deutsche Mannschaft blieb auch in der Schlussphase spielbestimmend. In der 79. Minute verpasste Podolski seinen vierten Turniertreffer nur um wenige Zentimeter, als ein platzierter Linksschuss aus 20 Metern den Außenpfosten strich. Nach dem 2:3 durch Helder Postiga (87.) musste das DFB-Team noch einmal zittern, brachte den Vorsprung aber über die Zeit.

 

In der Vorschlussrunde trifft Deutschland nun am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) erneut in Basel auf Kroatien oder die Türkei, die sich am Freitag gegenüber stehen.

 

Quelle: DFB

 

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