Mit einem fantastischen Endspurt begeisterte am Montagabend das Team "Diego & Friends" die Zuschauer beim Beachsoccer-Benefizspiel gegen die deutsche Beachsoccer-Nationalmannschaft. Am Ufer des Essener Baldeney-Sees rissen die Brasilianer Diego, Naldo, Dede, Rafinha verstärkt durch Patrick Owomoyela und ein paar enge Freunde von Diego das Ruder noch einmal herum. Nach einem 1:2-Rückstand nach dem zweiten Drittel gewann die von Werders Cheftrainer Thomas Schaaf betreute "Südamerika-Auswahl" gegen das "Team Germany" noch mit 4:2. Als Torjäger Nummer eins konnte sich Naldo mit zwei Treffern in die Herzen der Zuschauer spielen. Diego erzielte das schönste Tor, als er Vollspann die Kugel aus 14 Metern in den Winkel drosch. Gewinner des Abends waren jedoch die Kinder des Projekts "Gol Amigo – Bildung für alle". Die brasilianische Initiative, die seit Jahren von Diego unterstützt wird, durfte sich über einen Scheck über 6.000 Euro freuen.

"Ich freue mich wirklich riesig, dass so viele an einem Montagabend hierher gekommen sind. Es ist ein tolles Gefühl mit dem eigenen Hobby und so viel Spaß gleichzeitig auch noch Gutes zu bewirken", dankte Diego allen Fans, den kickenden Kollegen und den Sponsoren. Einen besonderen Dank schickte er an alle angereisten Werderaner, die den langen Anfahrtsweg nach Essen auf sich nahmen, um ihn zu unterstützen. "Schön, dass es vor allem Thomas Schaaf möglich gemacht hat, heute hier zu sein und nach der langen Saison noch einmal den Trainerposten zu übernehmen", sagte der Brasilianer. Den Grün-Weißen hatte er es auch zu verdanken, dass sein Team nicht unverhofft namenlos dastand, denn kurzfristig hatten den Organisatoren alle Profis der spanischen Primera Division, unter anderem auch Diego-Kumpel Robinho, absagen müssen.

Der Sieg des Teams "Diego & Friends" war der Triumph der individuellen Klasse über die Beach-Erfahrung. Denn die eingespielte deutsche Beachsoccer-Auswahl stand einer überraschend unbedarften Beachsoccer-Auswahl aus Bundesliga-Profis gegenüber. Selbst Diego verriet während einer kurzen Verschnaufpause auf der Ersatzbank, dass er noch nie ein richtiges Beachsoccer-Spiel absolviert hat. "Natürlich sind wir in Brasilien oft am Strand, aber da messen wir uns meist im Fußball-Tennis." Eine Premiere feierte auch Patrick Owomoyela, der in einer Drittel-Unterbrechung der Partie preisgab: "Auf so einem Beachsoccerfeld und so professionell mit zwei Schiedsrichtern habe ich noch nie gestanden. Es gibt ja auch einige spezielle Regeln, die ich gar nicht wirklich kenne. Meine einzige Erfahrung im Beachsoccer sind ein paar Spiele au einen kleinen Sandplatz in Hamburg an der Elbe. Der war aber höchstens halb so groß und wir hatten nur kleine Tore." Von der Stimmung in der errichteten Beachsoccer-Arena am Baldeney-See war er begeistert: "Die Fans sind super, die Atmosphäre auch. Das ist für mich meine kleine Europameisterschaft", lächelte "Owo", der sich in seinem Team sichtlich wohl fühlte. "Na das ist auch nicht schwer, immerhin kenne ich alle schon länger. Mit Dede habe ich mich schon getroffen, als ich noch in Paderborn gespielt habe. Wir sind in unserer Freizeit immer mal wieder zusammen unterwegs."

Gut verstanden hat sich auch der Trainer Thomas Schaaf mit seinem Team, in dem es sehr harmonisch zuging, obwohl mit Dede und Rafinha immerhin ein Schalker und ein BVB-Profi zusammenspielten. Der Werder-Coach zeigte sich von seiner lockeren Seite und verriet nach dem Sieg sogar seine Erfolgstatik: "Ich habe lange daran getüftelt. Auf dem Untergrund zieht die sonstige Vorgabe 'Flach spielen, hoch gewinnen' nicht, also haben wir es mit 'hoch spielen, flach gewinnen' probiert", scherzte Schaaf und schickte zumindest die Werder-Profis im "Diego & Friends"-Team nach dem Schlusspfiff endgültig nach Hause. Die Arbeit war getan.

aus Essen berichtet Michael Rudolph