Vorbericht: Unbequeme Reise ins behagliche Niemandsland

1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 Teamkollegen feiern den Auswärtssieg in Duisburg vor anderthalb Wochen – der Teamgeist beim KSC stimmt.
Profis
Donnerstag, 24.04.2008 / 18:15 Uhr

Wer am 9. Spieltag auf die Bundesligatabelle schaute, dem blieb nur noch Staunen. Der Aufsteiger Karlsruher SC hatte just auf Schalke sein sechstes Spiel gewonnen und grüßte grinsend von Tabellenplatz zwei.

Wer am 9. Spieltag auf die Bundesligatabelle schaute, dem blieb nur noch Staunen. Der Aufsteiger Karlsruher SC hatte just auf Schalke sein sechstes Spiel gewonnen und grüßte grinsend von Tabellenplatz zwei. 21 Spieltage später hat sich die Situation auf den vorderen Plätzen normalisiert, die kecken Badener wurden zwischenzeitlich höflich gebeten, sich hinten anzustellen. Fünf Spieltage vor Schluss auf Rang 10 zu stehen und mit 41 Punkten aller Sorgen ledig zu sein, ist aber dennoch höchst bewundernswert. "Der KSC hat in dieser Saison schon viele

begeistert. Dort wird gute Arbeit geleistet", sagt Werders Cheftrainer Thomas Schaaf anerkenndend. Schnell hat sich die Mannschaft seines Kollegen Edmund Becker wieder in der Liga etabliert.

 

Starke Heimbilanz gegen die da oben

 

Das Wildparkstadion zählt eher zu den unbeliebten Ausflugszielen der 17 Kontrahenten, gerade für die, die oben stehen. Wie Werder, das am Samstag, 26.04.2008, 15.30 Uhr beim KSC antritt. Keine der Mannschaften, die derzeit die Ränge 3 bis 7 einnehmen, hat in Karlsruhe gewinnen können. Schalke, Leverkusen und Hamburg holten je einen Punkt, Stuttgart und Wolfsburg mussten alle drei da lassen. "Es ist für sie leichter, auf Mannschaften zu treffen, die mitspielen", hat Schaaf erkannt, "dann können sie ihr System mit Hajnal hinter den Spitzen und zwei schnellen Außen am besten entfalten, schnell in die Offensive umschalten und kontern." Zu diesem System gehöre eine gewisse Kompaktheit, ergo: wenig Raum für den Gegner.

 

Werder hat das selbst schon zu spüren bekommen. Zwar endete das Hinspiel mit einem klaren 4:0 für Grün-Weiß, der Spielverlauf aber war damit nicht adäquat beschrieben. Lange hatten die Bremer viel Mühe mit den Gästen, erst zwei tolle Diego-Tore bildeten das Fundament für den Erfolg. "Sie spielen wirklich einen guten Ball und bewegen sich sehr gut. Außerdem agieren sie sehr geschickt als Team", ist eine weitere Schaaf-Lehre, nicht nur aus diesem Spiel.

 

Selbst das herbe Ergebnis im Weser-Stadion konnte das Becker-Team nicht nachhaltig einschüchtern. Bis weit nach der Winterpause war es ein ernsthafter Europapokal-Kandidat, stand am 22. Spieltag noch auf dem 5. Platz. Erst danach, als die entscheidenden Punkte schon im Trockenen waren, gönnte man sich eine Schwächephase. Im Zuge von immer deutlicherem Rumoren rund um die Leistungsträger (Hajnal wechselt nach Dortmund, Eggimann nach Hannover) ging es abwärts, auch weil inzwischen niemand mehr hochnäsig ins Duell mit der Spitzenmannschaft ging, die so lange im Gewand eines Aufsteigers aufgetreten war. Vier Niederlagen aus sechs sieglosen Spielen verorteten den KSC im für ihn behaglichen Niemandsland des Tableaus. Erst ein schmeichelhafter 1:0-Sieg in Duisburg vergangene Woche stoppte den Abwärtstrend.

 

Gegen Werder in den Fokus

 

Schwer einzuschätzen, was Werder dort nun erwartet. Mit Blick auf die

Geschichte nicht unbedingt Gutes. Zehn von 21 Spielen in Karlsruhe verloren die Bremer, darunter auch das letzte im August 1997 mit 1:3 (Torschützen: Gilewicz, Wück, Schroth und Bode). Werder konnte nur zwei der letzten zehn Spiele im Wildpark gewinnen! Aber auch ganz aktuell geht Thomas Schaaf nicht von einem Gegner aus, der die Beine hochlegt: "Es ist kein Team der großen Namen, aber dort sind alle sehr ehrgeizig. Und gerade gegen Werder kann man sich zeigen und in den Fokus der Öffentlichkeit spielen."

 

Nach blendendem Start im neuen Trikot wird das Joshua Kennedy (vier Tore in den ersten fünf Spielen) nicht mehr tun können. Der in der Winterpause aus Nürnberg gekommene Stürmer erlitt in dieser Woche im Training einen Außenbandriss im Sprunggelenk. Der bisher höchst glück- und noch torlose Edmond Kapllani soll ihn ersetzen. Auch Bradley Carnell (Adduktorenverletzung) fehlt, dagegen sind die zuletzt verletzten Maik Franz und Michael Mutzel wieder eingeplant.

 

von Enrico Bach

 

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