Die Enttäuschung stand allen Werderanern ins Gesicht geschrieben. Ihre ansprechende Leistung gegen die Rangers hatte nicht gereicht, den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel noch umzubiegen. "Unser Ziel war es, dass wir uns für die nächste Runde qualifizieren und das haben wir nicht erreicht. Wenn wir ausscheiden, dann bin ich unzufrieden. Und dieses Gefühl wird sich erst ändern, wenn wir wieder siegen", fand Cheftrainer Thomas Schaaf klare Worte und fokussiert sich nun auf die letzte verbliebene Titelchance in dieser Saison. Schon am Sonntag gegen den

VfL Wolfsburg will er am liebsten wieder drei Punkte einfahren. Allein für die Fans, die Werder auch in dieser Europapokal-Saison fantastisch unterstützt haben, will der Bremer Coach etwas anbieten. "Man muss sich ja nur hier umschauen, wie viele unserer Anhänger hier noch im Stadion geblieben sind. Sie akzeptieren es, wenn wir uns voll einsetzen und alles geben, deswegen werden wir das auch in den kommenden Spiele anstreben."

Dass diese Aufgabe nach den letzten Rückschlägen nicht leicht wird, gibt Geschäftsführer Klaus Allofs zu bedenken. "Wir müssen durch diese schwierige Phase in dieser Saison durch. Vielleicht gelingt es uns, das Positive von heute mitzunehmen. Wir konnten unter Beweis stellen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Die Schotten sitzen ja in der Kabine und wundern sich immer noch, dass sie weitergekommen

sind. Außerdem haben wir nach dem Spiel in Stuttgart richtig Moral bewiesen. Das Team hat nicht nur dieses Ergebnis weggesteckt, sondern auch die Tatsache, dass wir schon wieder kurzfristig mit den erkrankten Clemens Fritz und Frank Baumann zwei Leistungsträger kompensieren mussten." Allofs weiter: "Trotz aller Rückschläge wollen wir uns wieder für die Champions League qualifizieren und sind auf dem besten Wege dahin."

Auch Sebastian Boenisch schöpft aus der Vorstellung am Donnerstagabend viel Optimismus für den Bundesliga-Endspurt. "Ich denke, kämpferisch kann uns keiner einen Vorwurf machen. Da haben wir heute ein super Spiel gezeigt. Wir müssen diese Leidenschaft und die Bereitschaft, auch für den anderen mitzuarbeiten in die Bundesliga einbringen. Dann steckt in unserer Mannschaft unheimlich viel Power", so Boenisch und blickt auf die kommenden Wochen: "Trotz der Enttäuschung über das Ausscheiden stimmt mich das Spiel optimistisch für den Saison-Endspurt. Denn wenn wir so weitermachen, dann ist es für jedes Team der Liga sehr schwer, uns zu schlagen. Und dass in der Liga immer noch alles möglich ist, habe ich letztes Jahr selbst erfahren. Da lagen wir auch Mitte März schon mal sieben Punkte mit Schalke vor Stuttgart und haben alles verspielt."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann