Rangers-Coach: Schottische Klubs haben es jetzt schwerer

Walter Smith hat seit dem vergangenen Jahr wieder die sportliche Leitung bei den Rangers übernommen.
Profis
Dienstag, 04.03.2008 / 17:50 Uhr

Walter Smith ist eine Trainer-Legende bei den Glasgow Rangers. Er arbeitete während der erfolgreichsten Zeit des Klubs, zwischen 1986 und 1998, für die Schotten und sammelte später Erfahrungen als Trainer des FC Everton, Co-Trainer bei Manchester United und als Nationaltrainer seines Landes. Im vergangenen Jahr kehrte er zu den Rangers zurück. Vor den Spielen gegen Werder Bremen beantwortete der von Thomas Schaaf hoch geschätzte Kollege Fragen zum schottischen Fußball, seinen Erfahrungen mit Werder und die Chancen, nach drei Jahren wieder einen Titel zu holen.

 

Mr. Smith, 51 nationale Titel bedeuten Weltrekord für die Glasgow Rangers. Nach zuletzt zwei ruhigeren Jahren haben sie in diesem die Möglichkeit vier weitere Trophäen zu sammeln. Wie stehen die Chancen für dieses Quadrupel?

Zu Beginn der Saison war mein erstes Ziel, unserem Rivalen Celtic Glasgow ein besserer Herausforderer zu sein, weil wir im vergangenen Jahr weit hinter ihnen landeten. Mit dieser Motivation haben wir sehr hart gearbeitet und die Lücke schließen können. Dieses Ziel ist erreicht. Aber wenn du es einmal geschafft hast in das Finale des Ligapokals zu kommen, im schottischen Pokal immer noch vertreten bist und im UEFA-Cup in der Runde der besten 16 Teams stehst und zudem Tabellenführer bist, dann willst du in allen Wettbewerben bestmöglich abschneiden.

 

In welchem Wettbewerb ist der Gewinn der Trophäe am wahrscheinlichsten?

Die schnellste Möglichkeit einen Pokal zu gewinnen ist der Ligapokal. Dort stehen wir am 16. März schon im Endspiel. Auf diese Partie werden wir uns voll konzentrieren, weil wir seit drei Jahren keinen Titel mehr gewonnen haben. Und in diesem Klub werden Titel erwartet.

 

Welcher Titel wäre für sie der wertvollste, wenn Sie wie dieses Jahr die Möglichkeit haben, alle vier zu gewinnen?

Zweifelsfrei wäre die Meisterschaft das größte für unser Team und unsere Fans. Wie ich schon sagte, zu Saisonbeginn wollten wir einfach nur besser spielen, aber wenn du einmal ganz oben stehst, dann willst du dort auch bleiben.

 

Sie sind wie Werders Cheftrainer Thomas Schaaf in Bremen mit den Rangers ganz besonders verbunden. In der großen Rangers-Ära der Achtziger und Neunziger mit neun Meistertiteln in Folge waren sie Co-Trainer und Chefcoach des Klubs bevor sie ihn verließen. Nach ihrer Rückkehr im Sommer übernahmen sie die Rangers als Außenseiter auf die Meisterschaft. Wo liegen die Unterschiede zwischen damals und heute?

Die Voraussetzungen haben sich sehr geändert. In den späten 80er Jahren waren die englischen Teams aus dem internationalen Wettbewerb verbannt worden. Schottische Teams betraf das nicht. Das machte unsere Klubs für die guten englischen Profis sehr interessant. In dieser Zeit gelang es uns, Spieler wie Terry Butcher, Chris Woods, Gary Stevens oder Trevor Steven hierher zu lotsen. Außerdem waren wir damals in der Lage den englischen Klubs finanziell Paroli zu bieten, weil es damals die englische Premier League mit ihrer Vermarktung noch nicht gab. Die Unterschiede in den Einnahmen zwischen England und Schottland waren noch nicht so extrem. Kurz und gut, diese Zeit hatte etwas ganz Besonderes und wir haben es geschafft, sie erfolgreich zu gestalten.

 

Wie versuchen die Rangers auf die veränderte Situation zu reagieren?

Die Veränderungen gerade im finanziellen Bereich sind schon dramatisch. Wir können nicht mehr auf dem gleichen Level konkurrieren wie noch vor zehn Jahren. Wir haben darauf reagiert und versucht, unserem Team wieder eine größere schottische Identität zu geben, natürlich mit einigen sehr guten Ausländern als Ergänzung.

 

Sie sind ein sehr erfahrener Trainer. Ist dies ihr erster Kontakt mit Werder Bremen. Was wissen Sie über die Grün-Weißen?

Ich hatte das Glück in der Saison 1982/83 als Co-Trainer von Jim McLean für Dundee United zu arbeiten, als wir Werder in der dritten Runde des UEFA-Cups schlagen konnten. Wir gewannen 2:1 zu Hause und erreichten ein 1:1-Unentschieden im Weser-Stadion. Danach habe ich die Arbeit von Otto Rehhagel genau verfolgt und war beeindruckt, was er mit diesem Klub über viele, viele Jahre erreicht hat. Den Weg hat Thomas Schaaf jetzt fortgesetzt. Auch vor ihm habe ich großen Respekt.

 

Grün-Weiß gekleidete Mannschaften sind im Ibrox Park nicht gern gesehen, weil es die Farben des Erzrivalen Celtic sind. Müssen sich die Werder-Profis und Fans auf eine hitzige Atmosphäre einstellen?

Jeder kennt unsere Rivalität mit Celtic, aber die Farben werden kein Thema sein. Wir hatten es mit Panathinaikos Athen schon in der letzten Runde mit Grün-Weißen zu tun und bekamen im Vorfeld auch diese Fragen gestellt. Aber es war alles fair, die Rivalität fand nur auf dem Fußballplatz statt.

 

Es heißt, der Ibrox Park hätte ein besonderes Flair. Können Sie das nachvollziehen?

Absolut! Vor allem die Europapokalnächte sind etwas ganz Besonderes. Ich bin sicher, dass auch die Werder-Fans diesen Fußballabend genießen werden.

 

Fragen von Michael Rudolph

 

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