Bragas Trainer Manuel Machado war völlig bedient. "Ganz klar. Das 0:3 ist ein negatives Ergebnis für uns, dass uns das Weiterkommen erheblich schwerer macht. Wir konnten einfach nicht mithalten. Das konnte man schon in der ersten Halbzeit sehen, als wir schon nach wenigen Minuten das erste Tor bekommen haben", fand der Trainer klare Worte für die Niederlage. Aufgegeben hat er sein Team aber noch nicht. "Mit diesem Ergebnis als Hypothek bleibt uns nichts anderes übrig als nächste Woche offensiv ranzugehen. Es wird schwer, aber im Fußball ist alles möglich", so Machado weiter.

Für die Bremer steht nun die schwere mentale Aufgabe bevor, sich trotz des Tore-Polsters voll auf das Spiel in Braga zu konzentrieren. Dabei soll ihnen die Erfahrung aus dem Vorjahr helfen. "Wir dürfen uns nicht zu sicher sein und sollten auch an unsere Spiele gegen Ajax Amsterdam denken", mahnte Naldo, der hinzufügte, "dass Braga sehr heimstark ist und schon im heutigen Spiel angedeutet hat, wie druckvoll sie nach vorn spielen können."

Dass es eine hohe Hürde ist, die es zu überspringen gilt, weiß auch Cheftrainer Thomas Schaaf, der bereits vor dem heutigen Spiel großen Respekt für den Gegner hatte: "Wir sind sehr gut in die Partie gestartet. Dabei hat uns das frühe Tor von Naldo weitergeholfen. Denn es war uns vorher klar, dass es schwer werden würde. Die Portugiesen hatten zwei Vierer-Reihen und zogen sich damit praktisch bis auf 25 Meter vor das eigene Tor zurück.

Da war es schwer, Lücken zu finden, aber wir haben sie gefunden." Gefreut hat sich Werders Coach auch darüber, dass sich sein Team für die Geduld mit dem dritten Tor belohnt hat, obwohl auch für Schaaf dieser Drei-Tore-Vorsprung kein Grund ist, nächste Woche einen Gang runterzuschalten. "Ob unser Ergebnis, sehr gut ist, werden wir erst nach dem Rückspiel sehen."

Dann will auch Clemens Fritz wieder mit dabei sein. Der Nationalspieler feierte überraschend gegen Braga sein Comeback nach einer Leisten-Operation im Dezember. "Das kam auch für mich sehr übberraschend. Vor einer Woche hätte ich mich gefreut, bei diesem Spiel im Kader zu stehen, doch gestern fragte der Trainer, wie ich mich fühle und deutete nach meiner positiven Einschätzung an, dass es vielleicht sogar mit der Startelf klappt."

Sein persönliches Fazit fällt gut aus. "Ich freu mich riesig, dass es ein 3:0 geworden ist, auch wenn man mir noch anmerkt, dass Fitness und Sprintstärke noch nicht vollkommen wieder da sind. Ich war in der zweiten Halbzeit froh, dass wir nicht mehr ganz so viel verteidigen mussten." Damit war Clemens Fritz auch schon bei Verbesserungs-Ziel eins für das Rückspiel. "Wir haben noch zu viele Chancen zugelassen. Das darf nächste Woche nicht wieder passieren. Das wird keine ruhige Sache. Jeder kann sich noch an Amsterdam vor einem Jahr erinnern."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann