Vor allem die Erkenntnis, den Punkt verdienterweise gewonnen zu haben, ließ die Grün-Weißen versöhnlich auf die 90 Minuten zurückblicken. Kapitän Frank Baumann fasste zusammen: "In der ersten Halbzeit waren wir sicherlich Spiel bestimmender, in der zweiten Halbzeit hatten die Bayern ein kleines Plus. Der Punktgewinn geht in Ordnung." Ähnlich sah es auch Geschäftsführer Klaus Allofs: "Es war ein gutes Spiel, das Ergebnis ist gerecht", so der ehemalige Nationalstürmer.
Gerade in der Anfangsphase hatten sich die Bremer ihre Ansprüche auf einen verdienten Punkt erarbeitet. "Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, haben von Anfang an Druck gemacht und ein richtig schönes Tor erzielt. Das war super heraus gespielt und schön anzusehen", hob Cheftrainer Thomas Schaaf hervor, der jedoch nach 20 Minuten die Gastgeber stärker aufkommen sah. "Dann haben die Bayern angefangen, sich zu wehren. Beide Teams haben versucht ihr Spiel durchzudrücken und es entstand bis zur Pause ein Spiel mit gemischten Spielanteilen."
Gemischt war auch die Gefühlslage der Werder-Fans in dieser Phase. Zunächst durften sie einen gehaltenen Elfmeter von Tim Wiese bejubeln. Eine Glanztat, die der Keeper sehr sachlich analysierte: "Bei einem gehaltenen Elfmeter ist immer Glück dabei. Aber ich habe schon darauf geachtet, lange stehen zu bleiben und die Fußhaltung von Toni zu beobachten", verrät Wiese sein Erfolgsrezept.
Dass die grün-weißen Anhänger nur wenige Minuten danach, aus ihren Hochgefühlen gerissen wurden lag am Ausgleichstreffer durch Ze Roberto und dem klaren Foul von Mark van Bommel an Daniel Jensen, das der Szene vorausging. Während der Däne am Boden liegen blieb, schaltete sich dessen Gegenspieler Ze Roberto ins Angriffsspiel ein und erzielte den Treffer. Diskussionsstoff war eigentlich vorprogrammiert, doch Werder blieb auch nach dem Schlusspfiff fair gegenüber dem Unparteiischen. "Die TV-Bilder zeigen das Foul deutlich, aber ganz ehrlich: Auf dem Feld habe ich gedacht, dass van Bommel den Ball gespielt hatte. Das ging sehr schnell und war schwer für den Referee", sagte Petri Pasanen. Cheftrainer Thomas Schaaf verkniff sich kritische Worte und beließ es bei dem Hinweis: "Jeder sieht die TV-Bilder, da kann sich jeder sein Urteil bilden." Und Geschäftsführer Klaus Allofs dazu: "Natürlich war es ein Foul, aber wir werden nicht jede Woche die Leistung des Schiedsrichters hinterfragen. Wir haben sicher in den kommenden Spieltagen auch mal wieder mehr Glück." Kapitän Frank Baumann fügte an: "Es war ein Kampfspiel, das nicht leicht zu leiten war. Im Grunde hatte der Unparteiische alles ganz gut im Griff."