Geschäftsführer Klaus Allofs hielt die Entscheidung ebenfalls für richtig. "Man hat die Wahl, ob wir ihn am Anfang einsetzen oder erst im zweiten Durchgang. Ich hätte es auch so gemacht", sagte Allofs, der versuchte, die Diego-Euphorie ein wenig zu bremsen. "Bei allen Wünschen, ihn wieder dabei haben zu wollen, dürfen wir nicht vergessen, dass er erst letzte Woche aus Brasilien zurückgekommen ist und bis jetzt nur 45 Minuten gegen Split gespielt hatte. Wir hätten ihm und auch uns keinen Gefallen getan, wenn wir ihn sofort voll rein geschmissen hätten. Bei aller Wichtigkeit des Spiels heute, müssen wir auch daran denken, dass wir ihn im weiteren Verlauf der Saison dringend brauchen."
Die Entscheidung des Trainerstabes stieß beim brasilianischen Nationalspieler auf Verständnis. Schon vor der entscheidenden Mannschaftssitzung hatte Thomas Schaaf mit ihm unter vier Augen gesprochen. "Er hat mir seine Einschätzung gegeben, dass ich erst 45 Minuten gespielt habe und vielleicht noch nicht so weit wäre, und es vernünftiger wäre, mich in der zweiten Halbzeit einzusetzen, zumal es ja auch zu einer Verlängerung hätte kommen können. Ich war bereit und fit, aber vielleicht noch nicht für 90 Minuten. Mir fehlt vor allem noch der Rhythmus, daher war die Entscheidung schon richtig." Diego blickt jedoch schon auf die nächsten Tage und ist sich sicher, dass er seinen Rückstand aufholen kann. "Bis zum Sonntag sind es noch fünf Trainingseinheiten, das könnte reichen. Dann werde ich 90 Minuten zur Verfügung stehen."
Der kleine Brasilianer wird auch schon deshalb auf einen Einsatz drängen, weil er die Zeit auf der Bank unerträglich fand. "Ich habe zwar von der Bank ein sehr gutes Spiel gesehen, in dem wir unsere Chancen nicht nutzen konnten, aber es ist von da draußen ja viel schwieriger als wenn man selbst auf dem Platz steht. Ich konnte eigentlich nur versuchen, meine positive Gedanken auf die Teamkollegen zu übertragen", so Diego.