Diego, hinter dir liegen sicher sonnigere Tage als die, die du in Bremen vor dir hast? Gab es trotzdem so etwas wie Vorfreude?
Natürlich hatten wir Super-Wetter und ich habe ich schon in den letzten Tagen gehört, dass hier die Welt untergeht, aber ich bin trotzdem glücklich, wieder hier zu sein. Ich bin heiß darauf, loszulegen. In den letzten Tagen hatte ich jeden Tag Therapie, jeden Tag von 8 bis 18 Uhr. Ich habe jeden Tag gearbeitet, um einer nötigen Operation vorzubeugen. Jetzt will ich wieder auf den Platz.
Du hattest in der Hinrunde immer wieder Probleme im Leistenbereich. Konntest du sie mit diesem Programm überwinden?
Ich hatte eine Schambein-Entzündung im Anfangsstadium, noch nichts Dramatisches, aber es war auch klar, dass es ohne dieses Programm schlimmer werden würde. Ich habe meine Therapie auf der Anlage des FC Sao Paulo unter der Aufsicht des Physiotherapeuten der brasilianischen Nationalmannschaft und in enger Abstimmung mit dem Mannschaftsarzt des FC Sao Paulo absolviert. Leider hat die Zeit nicht ganz gereicht, um die Therapie komplett zu beenden, aber das ist nicht schlimm. Ich habe viele Übungen mitgebracht, die ich auch hier durchführen kann. Ich bin überzeugt, dass die Beschwerden nicht wieder auftauchen. Es gibt genügend Beispiele, bei denen diese Art der Therapie einiges gebracht hat.
Dein Landsmann Carlos Alberto ist in den vergangenen Tagen nach Sao Paulo gewechselt, hattet ihr vielleicht sogar die Möglichkeit, euch zu sehen?
Ja, wir haben ja sogar fünf Tage auf der gleichen Anlage gearbeitet, ich in der Reha, er im Training mit der Mannschaft. Wir haben uns getroffen und kurz gesprochen. Ihm geht’s gut, er ist glücklich, guter Dinge und will sich reinhängen, um Sao Paulo weiterzuhelfen.
Wieso hat er sich im Gegensatz zu Dir bisher nicht so zu Recht gefunden in Bremen? Kann man seine Situation vergleichen mit deiner beim FC Porto, als du auch nicht so glücklich warst?
Was Carlos hier fehlte, weiß ich nicht. Vielleicht hängt das mit seinen vielen Verletzungen und Krankheiten zusammen. Ich bin aber sicher, dass Klaus Allofs und der Trainer die Situation intensiv analysieren werden. Mit meiner Situation in Porto kann man das nicht vergleichen. Ich hatte damals weder Anpassungsschwierigkeiten oder Probleme mit der Disziplin. Das einzige Problem war die Entscheidung des Trainers, mich nicht mehr spielen zu lassen. Hier in Bremen ist das anders. Was mich betrifft, kann ich nur sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle, wunderbar eingelebt und angepasst habe. Dafür gilt aber auch mein Dank dem ganzen Verein, der mich hier sehr professionell unterstützt.
Hast du in Brasilien mitbekommen, was in deiner Abwesenheit alles passiert ist? Erneut werden Gerüchte gestreut, dass Juventus Turin an dir interessiert sei.
Ja, das habe ich auch in der Presse gelesen. Ich kann dazu nur sagen, ich bin glücklich in Bremen und werde mich hier voll auf meine Arbeit konzentrieren.