Ärgerliche Vorstellung beim Wintercup war "lauter Weckruf"

Da war die Welt noch in Ordnung: Ivan Klasnic dribbelt an der Eckfahne gegen Fortunas Verteidiger. Ein Tor blieb dem Kroaten aber verwehrt.
Profis
Samstag, 19.01.2008 / 22:21 Uhr

Die Niederlage gegen einen Regionalligisten hat bei Werder für richtigen Frust gesorgt. So wie es gelaufen ist, hatten sich die Grün-Weißen das nicht vorgestellt, schon gar nicht nach der harten Arbeit ...

Die Niederlage gegen einen Regionalligisten hat bei Werder für richtigen Frust gesorgt. So wie es gelaufen ist, hatten sich die Grün-Weißen das nicht vorgestellt, schon gar nicht nach der harten Arbeit im Trainingslager. "Wir hatten uns hier viel vorgenommen, aber ich habe nichts von dem gesehen, was wir uns in Belek erarbeitet haben. Wir haben vor allem gegen Düsseldorf nichts getan, nur durch Passivität geglänzt. So geht das nicht", schimpfte Cheftrainer Thomas Schaaf und ließ durchblicken, dass es in der Kabine lauter geworden war. "Ich habe die Ansprache gewählt, die gefordert war. Man kann Spiele verlieren, aber nicht in dieser Art und Weise." Schaafs Reaktion: Der geplante freie Sonntag wurde gestrichen. "Nach dieser Leistung haben wir es nicht verdient, morgen frei zu machen", so Schaaf.

 

Die Maßnahme hält auch Geschäftsführer Klaus Allofs für gerechtfertigt. Auch er hatte sich in der LTU-Arena geärgert über den Auftritt. "Ich bin gar nicht zufrieden. Auch gegen einen Drittligisten kann man in der Vorbereitung mal verlieren, aber die Art und Weise war absolut unzureichend. Gegen Düsseldorf haben wir gar nichts angeboten. Da fehlte alles." Der ehemalige Werder-Stürmer zeigte dafür kein Verständnis. "Es hat mich schon überrascht, dass wir hier so ohne Spielfreude und Siegeswillen antraten. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung habe ich mehr Enthusiasmus erwartet. Das war ein Nachmittag mit guten Gegnern, mit einem schönen Stadion, neuem Rasen und ordentlicher Stimmung. Es gibt deutlich schlimmere Aufgaben um diese Jahreszeit."

 

Sehr selbstkritisch äußerten sich die Spieler an diesem Nachmittag, den sie durch den 2:1-Sieg gegen Leverkusen noch etwas freundlicher gestalten konnten. Per Mertesacker gab zu: "Man konnte schon sehen, dass bei uns noch sehr viel Potenzial nach oben da ist. Wir müssen in den nächsten Tagen viel arbeiten. Wir waren überhaupt nicht spritzig, da kam Nichts, Null! Dass mir die beiden Halbzeiten so schwer fallen, hätte ich nicht gedacht. Auch spielerisch hatten wir viele Defizite. Eine Menge Ballverluste haben uns viele Konter eingebracht." Tim Borowski, der nicht nur durch seine beiden Treffer zu den besten Werderanern des Tages zählte, resümierte: "In der ersten Partie waren wir unterirdisch. Da hatten wir null Aggressivität, null Spielkontrolle. So etwas wird auch von einem guten Drittligisten bestraft. Wir haben gegen Düsseldorf auch in der Höhe verdient verloren. Das war ein Kopfproblem, vergleichbar mit einem Pokalspiel, in dem eben der unterklassige Gegner viel stärker motiviert ist. Das darf uns aber nicht passieren."

 

Angefangen mit dem Training am Sonntagmorgen, wollen die Werderaner nun verstärkt an ihren Defiziten arbeiten. Noch bleibt genug Zeit, glaubt Vize-Kapitän Torsten Frings. "Auch für solche Erfahrungen sind Testspiele da. Es war ein lauter Weckruf, aber er kommt noch zur richtigen Zeit. Ich verliere lieber hier gegen Düsseldorf als dann beim DFB-Pokalspiel in Dortmund."

 

Kapitän Frank Baumann fordert mehr Konzentration im Team: "Wir absolvieren solche Testspiele, um unsere Automatismen zu trainieren, aber das war bei unserer Vorstellung heute nur bedingt möglich. Da müssen wir etwas ändern. Es hat uns in der Hinrunde ausgezeichnet, dass wir jedes Spiel ernst genommen haben. Daran sollten wir denken."

 

Mit einer professionellen Einstellung geht Per Mertesacker an die anstehende Aufarbeitung. "Wir hatten heute die Schelte verdient. Jetzt müssen wir das an den freien Tagen aufarbeiten." Für Klaus Allofs steht die kommende Marschroute fest. "Wir müssen jetzt richtig zulegen, konzentriert arbeiten, unseren Rhythmus finden und das alles nächste Woche im letzten Testspiel in Split umsetzen. Wir schauen dann schon genau hin, was die einzelnen Spieler anbieten. Da müssen wir hellwach sein."

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.