Enttäuschung pur über Champions-League-Aus

So hatte sich Clemens Fritz sein Comeback nicht vorgestellt. Der Außenverteidiger ist nach der Niederlage gegen Piräus sichtlich mitgenommen.
Profis
Mittwoch, 12.12.2007 / 01:31 Uhr

Die Enttäuschung über das Ausscheiden in der Champions League war riesig. Die Einsicht, dass die Leistung am Dienstagabend einfach nicht ausreichend war, bei allen Werder-Profis vorhanden. Beschönigen wollte

Die Enttäuschung über das Ausscheiden in der Champions League war riesig. Die Einsicht, dass die Leistung am Dienstagabend einfach nicht ausreichend war, bei allen Werder-Profis vorhanden. Beschönigen wollte niemand etwas. „Wir sind einfach zur Zeit nicht gut genug, um unsere Chancen vorne zu nutzen und hinten unser Tor zu verteidigen. Die Griechen haben taktisch ihre Linie sehr gut durchgezogen. Sie wollten von Anfang an hinten drin stehen und uns auskontern“, stellte Daniel Jensen fest und fügte selbstkritisch an, dass Werder die Gegner mit zögerlichem Abwehrverhalten unterstützt hat. „Wir haben die Treffer zu leicht verschenkt. Dafür sind wir bestraft worden.“ Mittelfeldkollege Jurica Vranjes ergänzte: „Wir haben uns einfach selbst besiegt.“

 

Tim Borowski sah die Partie so: „Olympiacos war einfach cleverer. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz, aber sie waren cooler vor dem Tor. Der erste Treffer mit der ersten Chance hat ihnen richtig in die Karten gespielt. Damit war das ohnehin begeisterte Publikum erst richtig da. Auf der anderen Seite hatten wir ein, zwei Chancen, bei denen der Torhüter nicht gut aussah, den Ball prallen ließ, wir aber zu spät geschaltet haben.“ Auch bei Clemens Fritz saß der Stachel der Enttäuschung sehr tief: „So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir hatten uns dieses Endspiel mit einem Sieg gegen Real Madrid schwer erarbeitet, uns viel vorgenommen und heute davon nichts umgesetzt. Wir fanden einfach nicht ins Spiel. Die schnellen, direkten Bälle zum Tor, die uns auszeichnen, sind uns nicht gelungen. Auch wenn von den Griechen nach 15 Minuten nicht mehr viel zu sehen war, so waren sie doch aggressiver in den Zweikämpfen. Dazu kam, dass wir bei den zweiten Bällen oft einen Schritt zu spät kamen. Bis zum 2:0 haben ich noch daran geglaubt, aber danach war es schwer.“

 

Doch den Grün-Weißen war auch bewusst, dass sie nicht erst heute den Erfolg der Mission aufs Spiel gesetzt haben. Selbstkritisch blickten sie auf die gesamte Vorrunde zurück. Diego brachte es auf den Punkt: „Wir haben heute den Preis dafür bezahlt, dass wir uns zu Hause gegen Olympiacos so dumm angestellt haben.“ Petri Pasanen wurde noch deutlicher: „Wir haben in zwei Spielen gegen Piräus 1:6 Tore kassiert. Damit sind die Griechen verdient weiter, sie können mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein.“ Jurica Vranjes unterstrich in seiner Rückschau, dass „wir auswärts überhaupt keine Punkte geholt haben. So wird man nur Dritter.“

 

Differenzierter analysierte Daniel Jensen die Gruppenphase. „Man muss sich jedes Spiel anschauen, um zu sehen, was passiert ist. Richtig schlecht waren wir nur in Rom. Die Niederlage dort geht in Ordnung, weil wir uns in keiner Phase Chancen kreieren konnten.“ In den anderen Spielen konnte Jensen auch gute Ansätze finden.

 

Einen der Gründe für das Verfehlen des angestrebten Achtelfinales sieht Geschäftsführer Klaus Allofs in der extremen Verletztenmisere der Bremer. „Es gibt zwei Varianten, wie solche Resultate zustande kommen. Man will nicht oder man kann nicht. Wir sind momentan in einer Phase, in der wir nicht so können. Es gab insgesamt einfach zu viele Veränderungen. Wir müssen es nüchtern betrachten, einige sind schon wieder zurück, aber auch noch nicht bei 100 Prozent. So dass es am Ende einfach nicht reicht, um in der Champions League zu bestehen.“

 

Die Aussage, dass die Mannschaft auf internationalem Niveau in ihren Leistungen stagniere, wollte Allofs nicht stehen lassen. „Fakt ist, wir konnten in keinem Spiel mit unserer besten Mannschaft antreten. Sollten wir in der Rückserie mit einer konstant einsatzfähigen Mannschaft wieder solche Ergebnisse einfahren, erst dann würde ich das auch bestätigen. In den Jahren als wir ins Achtelfinale eingezogen sind, konnten wir alles aufbieten, was zur Verfügung stand.“ Darauf ging auch Cheftrainer Thomas Schaaf ein. „Wir haben bis hierhin schöne Momente erlebt, aber auch enttäuschende. Die Gründe dafür sind bekannt. Heute haben wir mit dem Ausfall von Per Mertesacker dabei eine Fortsetzung erlebt. Er musste heute morgen nach dem Training einsehen, dass es nicht geht. Er hatte nicht die nötige Kraft, die man für bestimmte Situationen des Spiels benötigt.“

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

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