Doch nicht nur die Spielphase mit drei Gegentreffern in elf Minuten erinnerte an die letzte Partie vor Werders langer Erfolgsserie, auch die Unbeherrschtheit bei umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen. Die Reaktionen auf die Schiedsrichterentscheidungen konnte Klaus Allofs nicht gut heißen. „Wie in Dortmund haben wir uns zeitweise auf ein Niveau begeben, auf dem wir uns einfach nicht wohl fühlen. Wir haben begonnen, mit dem Schiedsrichter zu hadern und die Konzentration verloren. Uns zeichnen aber unser Spiel und die Disziplin auf und neben dem Platz aus - die haben wir heute nicht immer gezeigt. Die Karten, die wir gesehen haben waren total überflüssig.“ Denn wie um eine weitere Parallele zum Spiel in Dortmund zu geben, erhielt Hugo Almeida kurz vor dem Abpfiff eine rote Karte.
Trotz dieser Umstände wollte Klaus Allofs auch die Leistung des Unparteiischen nicht kritiklos stehen lassen. Schiedsrichter Stark hatte aus Werder-Sicht seinen Teil dazu beigetragen, dass die Partie am Ende so hitzig wurde. „Ich will gar nicht anfangen, jede einzelne umstrittene Szene zu bewerten, aber insgesamt lässt sich sagen, dass die Kommunikation zwischen Herrn Stark und Werder nicht so ist, wie wir das von einem international tätigen Schiedsrichter erwarten.“ Diego machte jedoch deutlich, dass die Werder-Profis in Stark nicht den Schuldigen für die Niederlage ausmachen. „Wir werden vor allem unsere eigenen Fehler bewerten und nicht die des Schiedsrichters. Dafür gibt es andere Gremien.“
Nicht zu viele Worte über die Partie in Hannover zu verlieren, dazu rief Torhüter Tim Wiese auf. Er merkte in Richtung der enttäuschten Kollegen an: „Wir wissen doch, was wir können und was wir heute falsch gemacht haben. Das mal so ein Spiel kommen würde nach den Erfolgen in den letzten Wochen, war doch klar. Wir sollten die Partie einfach abhaken und die nächste Serie starten.“
von Michael Rudolph und Felix Ilemann