Platz in der Innenverteidigung ein. Die Bremer blieben weiter am Drücker, haderten bei einem Zweikampf von Naldo und Enke erneut mit dem Schiedsrichter (52., am Ball war Enke nicht), glichen aber früh in der zweiten Halbzeit zum 3:3 aus. Wieder spielte Jensen einen feinen Pass, dieses Mal nach links hinaus, wo Tošić sich frei gelaufen hatte. Seine flache Eingabe verwandelte der starke Rosenberg zu seinem zweiten Treffer in die kurze Ecke. Mittlerweile war der Ausgleich verdient, Werder drückte nun sogar auf die Führung, doch Tošićs abgefälschter Schuss (55.) und Sanogos Kopfball (56.) strichen knapp am Tor vorbei.
Alle Chancen auf der einen, das entscheidende Tor auf der anderen Seite
Dem Spiel ging in der Folge die Puste aus, das Niveau sank minütlich. Wenn Gefahr aufkam, dann durch Werder. Aaron Hunt zeigte sich in guter Position zu unentschlossen (67.), später wurde Diegos Eingabe von Enke abgefangen (74.). Rosenbergs Schuss aus zehn Metern, toll vorbereitet von Tošić und Hunt, hätte das 4. Bremer Tor dagegen verdient gehabt, doch Enke parierte stark. Tim Wiese hatte eine solche Gelegenheit, sich auszuzeichnen, nicht. Wenn ein 96-Angreifer vor ihm auftauchte, war es meist zu spät. So auch beim entscheidenden Tor: Wieder war ein Pass im Vorwärtsgang beim Gegner gelandet, Michael Tarnat hatte in aller Ruhe flanken können, Tošić hatte viel zu weit weg vom eingewechselten Jiri Stajner gestanden, der volley in die Mitte spielte, wo Hanke völlig frei zum glücklichen 4:3 verwandeln konnte.
Thomas Schaaf reagierte mit der Einwechslung von Tim Boroswki und Hugo Almeida, gute Möglichkeiten hatte aber nur noch Hannover. Pinto verzog volley aus sieben Metern (83.), Stajner versagten allein vor Wiese die Nerven (92.). Apropos versagende Nerven: Hugo Almeida drückte in der Hektik der Nachspielzeit Szabolcs Huszti unzart beiseite – Wolfgang Stark reagierte mit glatt roter Karte (93.). Sekunden später unterbrach er das Spiel wegen eines vermeintlichen Fouls von Rosenberg im Strafraum, bevor Frank Baumann den Ball ins Tor schoss. So blieb es in einem dramatischen und nicht ganz sauberen Spiel beim schmeichelhaften 4:3 für Hannover.
von Enrico Bach
Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Kleine, Tarnat – Balitsch (72. Rosenthal), Schulz – Krebs (69. Stajner), Pinto (85. Hashemian), Huszti – Hanke
Werder Bremen: Wiese – Pasanen, Mertesacker (46. Hunt), Naldo, Tošić – Baumann, Vranjes (78. Borowski), Jensen, Diego – Rosenberg, Sanogo (80. Hugo Almeida); auf der Bank: Vander, Carlos Alberto, Andreasen, Klasnic
gelbe Karten: Vinicius, Balitsch – Rosenberg, Pasanen, Jensen, Hunt, Borowski, Naldo
rote Karte: Hugo Almeida
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
AWD-Arena: 49.000 Zuschauer