Perfekter Abschluss der grün-weißen Festwoche

Tolles Spiel, toller Zusammenhalt: Werders Mannschaft rückt in der Verletztenmisere noch enger aneinander.
Profis
Samstag, 01.12.2007 / 21:27 Uhr

Das war die perfekte Woche: Sieg und Klasnic-Comeback bei Angstgegner Cottbus, Champions-League-Überraschung gegen Real Madrid, souveräne Nummer eins im Norden gegen den Hamburger SV.

Das war die perfekte Woche: Sieg und Klasnic-Comeback bei Angstgegner Cottbus, Champions-League-Überraschung gegen Real Madrid, souveräne Nummer eins im Norden gegen den Hamburger SV. Drei Spiele, drei Siege und die Tabellenführung für mindestens 24 Stunden. "Ich spreche nicht gern in Superlativen, aber es war die optimale Punktausbeute. Wir haben uns in allen Wettbewerben zurückgemeldet", analysierte Per Mertesacker, der sich ganz offen über die Tabellenführung freute: "Das ist der Ausdruck unserer Arbeit. Dafür haben wir zehn Spieltage ziemlich hart gekämpft. Wir sind zehn Spiele ungeschlagen und haben 26 von 30 möglichen Punkten geholt. Das sagt doch alles." Der Schlüssel für die unglaubliche Serie liegt für Mertesacker im Zusammenhalt des ganzen Teams. "Jeder bringt sich ein und wir brauchen jeden. Allein dass ich heute schon wieder als Kapitän spielen musste, sagt doch alles. Das Thema hatte ich eigentlich schon abgehakt", spielte der Nationalspieler auf die Verletzungsmisere an, die die Mannschaft jedoch auf ihre Art und Weise meistert. "Das ist ja Wahnsinn, wer bei uns vor einem Spiel alles in Privat-Klamotten rumläuft. Das ist eine komplette Elf und darunter viele, die in den letzten Jahren hier das Team nach oben gebracht haben. Und alle wünschen einem Glück. Das schweißt zusammen."

 

Zusammen hielt die Mannschaft auch beim unglücklichen Gegentreffer nach dem missglückten Abstoß von Christian Vander. Per Mertesacker rannte sofort zum Schlussmann und baute ihn auf. "Ich habe gedacht: Mist! Aber Kopf hoch! Bei so einem Boden kann das schon mal daneben gehen. Aber die ganze Mannschaft hat gezeigt, dass uns solch unglücklichen Zufälle nicht umhauen. Uns wirft nix um. Wir haben ja dann schnell wieder ins Spiel gefunden und den Ausgleich erzielt." Keine Probleme hatte auch Cheftrainer Thomas Schaaf mit dem Patzer des Keepers. "Das wäre schade, wenn seine Leistung heute nur auf diese Aktion begrenzt würde. Es war sein Fehler und er steht dazu. Aber er hatte auch gute Aktionen." Christian Vander übernimmt für die Szene Verantwortung: "Da müssen wir nicht diskutieren. Ich bin weggerutscht und heraus kommt ein schlechter Ball genau vor die Füße des Gegenspielers. Ich bin froh, dass wir noch gewonnen haben."

 

Nach der perfekten Woche lobte Schaaf aber auch das gesamte Team: "Das Team hat einfach Spaß, an dem, was es macht. Die Spieler gehen weite Wege, suchen die Zweikämpfe und legen immer wieder nach und es sieht auch noch gut aus." Belohnt hat sich die Mannschaft mit der vorläufigen Tabellenführung. "Heute hat sich die Mannschaft auf die Position geschoben, die wir uns vorstellen. Wir schauen da schon drauf und sind sehr froh, aber es ist nichts Außergewöhnliches. Aber wenn wir am letzten Tag dort auch stehen wollen, dann müssen wir noch viele solcher Spiele bestreiten."

 

Klaus Allofs hätte seinen Spaß daran. Für ihn war das erfolgreiche Nordderby ebenfalls der perfekte Wochenabschluss: "Gegen den HSV zu gewinnen, macht immer besonders Spaß. Denn natürlich geht es in diesen Duellen um die Vorherrschaft im Norden und wir haben mit dem HSV einen sehr starken Rivalen." Die Energieleistung der Mannschaft ist für Allofs keine Überraschung. "Auch wenn man nicht durch die Werder-Brille schaut, hat man gesehen, dass wir heute einen Tick besser waren. Das lag auch an der Einstellung unserer Mannschaft. Ich hatte das Gefühl, dass viele wussten, dass diese Partie schwieriger werden wird, als die Aufgabe gegen Real Madrid. So kam keiner auf den Gedanken, dass es hier von allein läuft." Zur Tabellenführung hatte der Geschäftsführer seine eigenen Gedanken. "Für mich ist das keine Tabellenführung. Der Spieltag ist doch noch nicht zu Ende. Aber sollten wir am Sonntagabend dort immer noch stehen. Dann bedeutet das, dass wir nicht nur einen Sechs-Punkte-Rückstand auf die Bayern aufgeholt haben, sondern auch noch einen Vorsprung herausgearbeitet haben."

 

Das wäre die Krönung der grün-weißen Festwoche, für die Spaßvogel Ivan Klasnic seine ganz besondere Erklärung hatte. Der Stürmer, der gegen den HSV sein Heimspiel-Debüt nach seiner Nierentransplantation gab, grinste verschmitzt: "Das ist der Klasnic-Effekt. Seit ich wieder dabei bin, haben wir jedes Spiel gewonnen."

 

Trotz der tollen Woche freuen sich die Werder-Profis aber auch auf die bevorstehende. Per Mertesacker: "Wir haben erstmals keine englische Woche. Ich weiß gar nicht, was ich da machen soll. Wir werden wohl ein bisschen Weihnachten feiern."

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

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