Diego und Jensen luden zur Werder-Party ein

Diego schreit nach seinem zweiten Treffer gegen Karlsruhe seine ganze Freude ins Bremer Weser-Stadion.
Profis
Samstag, 10.11.2007 / 19:22 Uhr

Man nehme ein Spitzenspiel gegen einen Tabellen-Nachbarn, erhitzt es in einem vollen Weser-Stadion etwa 24 Minuten lang, würzt es bis dahin mit einigen feurigen Zwischenergebnissen anderer Spiele auf der ...

Man nehme ein Spitzenspiel gegen einen Tabellen-Nachbarn, erhitzt es in einem vollen Weser-Stadion etwa 24 Minuten lang, würzt es bis dahin mit einigen feurigen Zwischenergebnissen anderer Spiele auf der Stadionanzeigetafel und flambiert es dann mit einem sensationellen Treffer. So sah das Erfolgsrezept der Bremer gegen den Karlsruher SC für ein fußballerisches Gala-Diner aus. Die Chefköche am Samstagnachmittag hießen Diego und Daniel Jensen.

 

Der Brasilianer war einmal mehr für das gewisse Etwas des Werder-Spiels verantwortlich. Dazu gehörte natürlich sein gefühlvoller Heber zum 1:0, das alle im Stadion von den Sitzen riss. "Das war ein Geniestreich von ihm. Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist", schwärmte Geschäftsführer Klaus Allofs und war damit nicht allein. Clemens Fritz schüttelte etwas ungläubig lächelnd den Kopf und erzählte: "Bei ihm überrascht mich gar nichts mehr. Ich dachte, der Ball ist viel zu hoch und dann war er drin." Auch Tim Borowski freute sich mit: "Er hat einmal mehr gezeigt, dass er zu Recht brasilianischer Nationalspieler ist. Er setzt immer wieder solche Nadelstiche und ist damit sehr wichtig für uns."

 

Der Schütze selbst wusste ganz genau, was er da wieder aus dem Fuß zaubern musste, um erfolgreich zu sein. "Ich hatte gesehen, wo der Keeper stand und habe mich entschieden, es nicht mit Gewalt zu probieren, sondern anders. Dann habe ich den Ball perfekt getroffen. Dass er wirklich reingeht, habe aber auch ich sehr spät gesehen. Es war ein schöner Treffer, der sicher nicht jeden Tag gelingt", berichtete Diego.

 

Für beide Trainer war das Tor nicht nur schön, sondern auch wichtig für die weitere Spielentwicklung. Thomas Schaaf sagte: "Der erste Treffer hat uns Sicherheit und Stärke gegeben." KSC-Kollege Edmund Becker: "Das Tor hat uns aus dem Rhythmus gebracht. Bis dahin hatten wir einige gute Chancen, die wir nicht genutzt haben." Der zweite Treffer, ebenfalls durch Diego war für Becker sogar eine "Vorentscheidung": "Danach haben uns die Bremer gezeigt, dass wir noch einiges lernen müssen. Vor allem beim Spiel ohne Ball und beim Agieren vor dem Tor werden wir uns einiges abschauen. Mit Diego haben die Bremer einen überragenden Spieler." Das Lob nahm Trainer Thomas Schaaf als Vorlage für eine eigene Hymne auf den Brasilianer: "Was Diego in dieser Saison spielt ist einfach sensationell. Man kann es gar nicht hoch genug bewerten."

 

Als kongenialer Partner erwies sich am Samstag Daniel Jensen, der entscheidenden Anteil an der gelungenen Werder-Party hatte. Der Däne hatte die meisten Ballkontakte auf dem Feld, gab die meisten Torschussvorlagen und bereitete zwei Tore vor. Geschäftsführer Klaus Allofs lobte: "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Gerade in der Phase, in der wir noch nicht geführt haben, war er sehr aggressiv und hat viele Bälle erobert. Beim zweiten Tor hat er Diego den Ball stark in den Weg gespielt. Damit hatte er großen Anteil an diesem Treffer. Auch das vierte Tor hat er vorbereitet." Allofs weiter: "Ich sehe die Position vor der Abwehr gar nicht als seine stärkste, aber dort hat er auch schon gute Spiele bei der Nationalmannschaft absolviert. Er ist zweikampfstark und kann den tödlichen Pass spielen. Ihm fehlte bisher die Konstanz. Die hat er zuletzt gezeigt und er spielt auf viel höherem Niveau."

 

Die Werder-Party im Weser-Stadion war nur möglich, weil die Grün-Weißen eine deutliche Steigerung gegenüber dem Champions-League-Auftritt in Rom zeigten. "Es war eine Wiedergutmachung für uns selbst und die Fans. Mit der miserablen Leistung vom letzten Dienstag konnten wir nicht leben und haben deswegen schlecht geschlafen. Aber wir haben es geschafft, schnell zu regenerieren, sind mit der Situation professionell umgegangen. Heute haben wir den Kampf auf diesem schweren Boden angenommen und eine ganz andere Leistung geboten", anaylsierte Tim Borowski und wurde von Klaus Allofs bestätigt: "Der KSC hat gut dagegen gehalten, aber als wir die Tore gemacht hatten, waren wir sehr überlegen. Das konnte man auf dem Boden nicht unbedingt erwarten. Diego dazu: "Der Trainer hat nach dem Rom-Spiel die passenden Worte gefunden. Heute hat wieder alles funktioniert, man kann sich das im Fußball nicht immer aussuchen. Wir haben das Spiel kontrolliert, die Tore gemacht und ein Super-Spiel abgeliefert." Was er der Mannschaft genau erzählt hatte, wollte der Trainer nicht preisgeben: "Das würde alles viel zu lange dauern. Wir haben einfach nur viele Dinge besser gemacht."

 

Für den emotionalen Schlusspunkt der Werder-Party sorgte der Trainer mit der Einwechslung von Carlos Alberto für Diego. Beide Brasilianer bekamen von den Zuschauern lang anhaltenden Beifall. Für Alberto war es der erste Einsatz seit dem Spiel gegen den FC Bayern am 18.08.2007. "Das war eine spontane Entscheidung. Bei diesem Spielstand konnten wir ihn bringen, ohne Druck auf ihn auszuüben. Wir wollten ihm aber zeigen, dass wir auf ihn setzen, auf ihn warten und von ihm noch profitieren wollen." Klaus Allofs wollte das Comeback aber nicht überbewerten: "Carlos ist noch längst nicht dort, wo wir ihn sehen. Man muss diesen Wechsel vor allem unter dem Aspekt sehen, dass wir ihm signalisieren wollten, dass er gut trainiert, dass er an sich arbeitet und das wir das regsitreieren."

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.