Mannschaftskapitän Frank Baumann hatte nicht nur die Niederlage, sondern auch seine Verletzung zu verkraften. Dennoch stellte er sich nach der Partie als Erster den Medienvertretern. Mit einer geschwollenen und vom Tritt seines Gegenspielers gezeichneten Nase, blickte er auf die noch schwerere Aufgabe in der Champions League. "Wir wollten uns hier eine gute Ausgangssitution erspielen, aber das ist wohl gründlich in die Hose gegangen. Wir haben es uns auf keinen Fall leichter gemacht. Mit zwei Siegen können wir immer noch ins Achtelfinale kommen. Aber jeder weiß, wie schwer das gegen Real und in Piräus wird. Vielleicht können wir mit viel mehr Engagement und Wut im Bauch noch etwas erreichen."
Ganz abgeschrieben hat keiner der Grün-Weißen das Vorhaben, in der Champions League zu überwintern. Geschäftsführer Klaus Allofs sieht ausgerechnet in den Römern ein gutes Beispiel. "Wenn Lazio in der Lage ist, nach diesen Vorzeichen hier so ein Spiel hinzulegen, dann kann uns das auch gelingen. Wir sollten aber schon am Samstag gegen Karslruhe anfangen und einiges anders machen." Clemens Fritz hat ebenfalls noch Hoffnung. "Ich sehe noch zwei Teams in Reichweite. Unsere Pflicht ist es, jetzt sechs Punkte einzufahren und dann müssen wir hoffen."
In Werders Schwäche dieser Saison, der fehlenden Konstanz, sah Per Mertesacker nach der Partie gegen Lazio diesmal ein positives Zeichen. "Es wird nicht einfach, aber wer uns kennt, weiß, dass wir solche Schwankungen haben. Das bedeutet aber nach so einem Spiel auch, dass noch etwas möglich ist. Wir sind auch in der Bundesliga wiedergekommen, obwohl wir schon zurückgefallen waren. Wir hatten nicht immer optimale Voraussetzungen und haben die Aufgaben oft gut gelöst. Heute ist uns das mal nicht gelungen. Aber wir sind erfahren genug, auch das zu verarbeiten."
