Und wieder hat Werder Bremen dem Verletzungspech getrotzt. Mit 1:0 rangen sie unbequeme Rostocker nieder. "Wir hatten gehofft, dass es uns leichter fallen würde, aber wir haben wie gegen Duisburg nicht ...
Und wieder hat Werder Bremen dem Verletzungspech getrotzt. Mit 1:0 rangen sie unbequeme Rostocker nieder. "Wir hatten gehofft, dass es uns leichter fallen würde, aber wir haben wie gegen Duisburg nicht ...
Und wieder hat Werder Bremen dem Verletzungspech getrotzt. Mit 1:0 rangen sie unbequeme Rostocker nieder. "Wir hatten gehofft, dass es uns leichter fallen würde, aber wir haben wie gegen Duisburg nicht die Lücken gefunden", erklärte Cheftrainer Thomas Schaaf nach dem Spiel. So sahen es auch die Spieler. Kapitän Frank Baumann: "Wir haben nicht die richtigen Mittel gefunden, uns nicht genug bewegt und so in die Räume gespielt. Dazu haben wir viel zu lange Bälle geschlagen und sie vorne nicht halten können. Und trotzdem haben wir zu Null gespielt und drei Punkte geholt." Positive Aspekte sah auch Tim Borowski: "Ein Lob an dieses Team. Es marschiert, es ist richtig marschiert. Wir wurden nicht mit mehr Toren belohnt, dafür aber damit, dass der Ausgleich nicht noch gefallen ist, als die Rostocker umgestellt haben und mehr investiert haben."
Tim Borowski sprach an diesem Samstagabend auch über die neuen Zutaten des Erfolgsrezeptes der Werderaner, zu denen diesmal nicht die spielerische Eleganz, die technische Überlegenheit zählte, sondern vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit. Kein Star der Grün-Weißen stand diesmal besonders im Mittelpunkt, sondern sie alle übernahmen Verantwortung. Borowski dazu: "Die Mannschaft ist stark und hat sich gefestigt. Im August hatten wir fünf, sechs Schwerverletzte. In dieser Zeit war Diego der Erfolgsgarant. Jetzt ist er es immer noch, aber er bekommt mehr Unterstützung."
Zum Beispiel von einem torhungrigen Hugo Almeida, der gegen Rostock für seinen sechsten Bundesliga-Treffer gefeiert wurde. Unter anderem von Zuschauer Torsten Frings: "Er steht noch am Anfang seiner Entwicklung, ist aber schon richtig stark. Der weiß selbst noch gar nicht, wie gut er noch werden kann. Er bekommt hier seine Chancen. Das Vertrauen des Trainers zahlt er mit Toren zurück." Torhüter Tim Wiese warnt alle Keeper vor Almeida: "Er kann fast schon alles. Sogar mit rechts kann er schießen, aber seine Waffe ist der linke Fuß. Wenn er abzieht, kann man sich auch mal verletzen." Cheftrainer Thomas Schaaf bestätigt dem Portugiesen eine gute Entwicklung: "Es geht immer weiter aufwärts mit ihm. Er hat inzwischen eine gute Trefferquote und ist auch in unserem Spiel wichtiger geworden. Außerdem hat er jetzt nicht nur starke Phasen im Spiel, sondern ist 90 Minuten präsent." Kein Wunder, dass Geschäftsführer Klaus Allofs sagt: "Wir haben Glück gehabt, dass wir ihn bekommen haben. Er hat einen guten Torriecher. Aber als junger Spieler muss man auch Dinge haben, bei denen man sich verbessern kann. Sein rechter Fuß ist nicht so ausgeprägt, im Abseitsspiel kann er sich noch cleverer verhalten und mit der Sprache wird es besser, aber da gibt es noch Potenzial." Hugo Almeida selbst nimmt diesen Aufgabenzettel gerne an und gibt sich bescheiden. "Gott sei Dank habe ich das Tor gemacht und meiner Mannschaft so geholfen. Momentan läuft es ganz gut für mich, aber ohne meine Kollegen wäre ich nichts."
Zu den Kollegen, die Almeida in Szene setzen gehört auch Petri Pasanen, der für seine Leistungen in den letzten Wochen am Samstag ein Sonderlob von Geschäftsführer Klaus Allofs erhielt: "Petri hat heute eine starke Leistung gezeigt. Er hilft uns mit seiner Flexibilität. Ihm ist es egal, ob er rechts, links oder in der Innenverteidigung ran muss. Gerade in der personell schwierigen Phase, ist er einer unserer Stabilisatoren."
Die Ehrung zum "Citibank Man of the Match", die nach jedem Heimspiel von den Medienvertretern einem Bremer Profi zugeschrieben wird, machte am Samstag erst recht deutlich, wie verteilt die Leistungsträger in den grün-weißen Reihen sind. Denn keiner der bisher genannten räumte die 500-Euro-Scheck zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung ab. Es war Per Mertesacker, der die Ehrung erhielt. "Das ist natürlich eine schöne Sache, auch wenn ich die drei Punkte noch schöner empfinde", so der Verteidiger.
Wie wichtig diese Verteilung der Verantwortung in den letzten Wochen war, unterstrich Geschäftsführer Klaus Allofs. "Wir sind eine gute Mannschaft, die leider immer wieder zurückgeworfen wird. Wir müssen ja nicht darüber reden, was der Ausfall von Frings oder Sanogo momentan für uns bedeuten, aber wenn man die Resultate anschaut, dann schaffen wir es immer noch, dies zu kompensieren, weil wir immer wieder nach neuen Lösungen suchen. Wer in dieser Saison schon alles bei uns positiv aufgetaucht ist. Spieler wie Harnik, Schindler oder jetzt Mosquera, mussten immer wieder helfen und haben auf sich aufmerksam gemacht."
von Michael Rudolph und Felix Ilemann