Märchenhaftes "Mosqui"-Debüt

Was für ein Einstand im Weser-Stadion: Sieben Minuten benötigt John Jairo Mosquera nach seinem Pflichtspieldebüt, um sein erstes Werder-Tor zu schiessen.
Profis
Mittwoch, 31.10.2007 / 23:05 Uhr

Erst hüpfte nur sein Herz vor Aufregung als John Jairo Mosquera nach 75 Minuten erfuhr, dass er zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die Grün-Weißen kommen würde. Nur zwölf Minuten später hüpfte sein ganzer Körper mit ihm zur Eckfahne. Gleich im ersten Spiel, nach nur sieben Minuten, hatte er seinen ersten Treffer erzielt. Ein unglaubliches Gefühl für einen 19-Jährigen Kolumbianer, der zu Beginn der Saisonvorbereitung für einen großen Schock in Bremen gesorgt hatte. Im Probetraining bei Carl Zeiss Jena brach er zusammen und musste sofort in eine Klinik eingewiesen werden.

 

Davon war am Mittwochabend nichts zu spüren. Im Gegenteil: "Ich war schon aufgeregt als ich aufs Feld lief, aber nach dem ersten Ballkontakt war die nötige Ruhe da", sagte der sympathische Junge, dem ansonsten vor Glück nicht viele Worte einfielen. "Ich bin so froh, dass ich nach der schweren Sache mit meinem Herzen heute mein erstes Spiel machen konnte. Geholfen hat mir dabei auch die Geschichte mit Ivan Klasnic. Zu sehen wie er sich rangekämpft hat, war eine unheimliche Motivation für mich." Zu seinem Treffer sagte Mosquera: "Als der Ball dann noch über die Linie ging, hatte ich alle in meinem Kopf: meine Familie, meine Freunde, Gott, die Kollegen. Es war ein unheimlich schöner Moment."

 

Davon will der Kolumbianer nun noch mehr erleben, doch "Mosqui", wie ihn die Teamkollegen liebevoll nennen, weiß jedoch, dass es nicht leicht wird. "Wir haben hier drei hervorragende Stürmer, an denen man nur schwer vorbeikommt. Es bleibt mir nur übrig, immer wieder gut zu trainieren, mich aufzudrängen und die Chance zu nutzen, wenn ich mal spielen darf." Trotz des großen Konkurrenzkampfes, hat er sich jedoch hohe Ziele gesteckt. Gefragt, was man von ihm noch erwarten dürfe, sagte Mosquera: "Als Stürmer hoffentlich viele, viele Tore. Als Mensch, dass ich mich auch im Erfolg nicht verändere."

 

Auf seinem weiteren Weg bekommt der junge Kolumbianer, der von Werder bereits an den dänischen Erstligisten Sonderjyske und den damaligen Zweitligisten Wacker Burghausen ausgeliehen war, alle Unterstützung von der sportlichen Leitung, die sich über dieses Debüt besonders freute. Geschäftsführer Klaus Allofs: "Das ist schon eine tolle Geschichte. Der Trainer hatte schon vor dem Spiel gehofft, dass es zu einer Situation kommt, in der er 'Mosqui' mal reinwerfen kann, weil er sich in den letzten Trainingswochen hervorragend gezeigt hat. Das war dann nach dem 2:0 der Fall, da hat er ihn schon gerufen. Man konnte sehen, dass er ein großes Talent ist, dass er seinen Rhythmus immer besser findet. Mit ihm werden wir in Zukunft noch viel Spaß haben. Er ist jetzt in der gleichen Kategorie wie Harnik, Kruse oder Schindler."

 

Ob der 19-Jährige seinen weiteren Weg immer im Werder-Trikot beschreiten wird, ließ Allofs offen. "Das wichtigste ist für ihn, dass er Spielpraxis bekommt. Das ist aufgrund von meiner Meinung nach unsinnigen Bestimmungen in unserer zweiten Mannschaft nicht möglich. Sollten wir uns jedoch noch einmal für ein Ausleihgeschäft entscheiden, dann muss es richtig Sinn machen. Zuletzt bei Burghausen lief es mit Abstiegskampf, dem Spiel mit nur einer Spitze und einem Trainerwechsel nicht richtig glatt. Jetzt würden wir ihn nur zu einem Klub geben, bei dem das Umfeld stimmt. Zu einem Trainer, der auf ihn setzt und ihn fördern würde. Das schöne ist ja, dass heute einige auf ihn aufmerksam geworden sein könnten."

 

Trotz des Happyends nach der Herzattacke des Kolumbianers im Sommer, wollte Allofs keine Parallelen zum Comeback von Ivan Klasnic ziehen. "Das sind zwei völlig unterschiedlcihe Sachen. Bei 'Mosqui' wurde zwar immer geschrieben, dass er einen Herzstillstand erlitten hatte, aber das stimmt nicht. Man konnte damals nur seinen Puls nicht mehr fühlen. Es war eine dramatische Situation, von der er sich wieder erholen konnte. Bei Ivan ist es dagegen schon ein kleines Wunder!"

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

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