Drei Punkte und die Jagd nach dem 2500. Tor gewonnen

Werder überflügelt die Hertha: Hugo Almeida absolvierte ein starkes Spiel und traf zum 2500 Bundesligator für Werder.
Profis
Samstag, 20.10.2007 / 19:18 Uhr

Direkt nach dem Anpfiff der Partie hatte Werder die deutlich besseren Karten als erster Nordklub der Bundesliga-Geschichte die 2.500-Tore-Marke zu brechen. Den Grün-Weißen fehlte vor der Partie ...

Direkt nach dem Anpfiff der Partie hatte Werder die deutlich besseren Karten als erster Nordklub der Bundesliga-Geschichte die 2.500-Tore-Marke zu brechen. Den Grün-Weißen fehlte vor der Partie gegen Hertha BSC nur ein Treffer, der HSV benötigte vier Stück im Spiel gegen den Meister aus Stuttgart. Als dann noch die Nachricht die Runde machte, dass in Hamburg die Partie 15 Minuten später begann, war die Sache eigentlich klar.

 

Doch es sollte sehr spannend werden. Denn Werder tat sich im ersten Durchgang schwer mit dem Tore schießen. Torsten Frings sagte: "Wir haben auch schon in der ersten Halbzeit gut gespielt, haben viele Angriffe eingeleitet, sie aber nicht gut zu Ende gebracht." Cheftrainer Thomas Schaaf sah es ähnlich: "Es war über die gesamte Spielzeit eine gute Partie. Es ging viel hin und her. Gerade in der ersten Halbzeit mussten wir viel Geduld aufbringen gegen eine sehr disziplinierte Hertha." Kein Wunder, dass es im ersten Durchgang kein Torfestival zu feiern gab, meinte auch Geschäftsführer Klaus Allofs. "Hertha hatte in den letzten Jahren immer mal einen schelchten Tag hier, heute war das aber nicht der Fall. In der ersten Halbzeit hätten wir etwas geradliniger spielen müssen." Der starken Leistung trauerte auch Hertha-Trainer Lucien Favre etwas nach: "Es stand zur Pause 0:0, aber wir hatten zwei, drei gute Möglichkeiten. Schade, dass wir da nicht selbst 1:0 in Führung gegangen sind."

 

Der Pausenpfiff machte dann deutlich, wie spannend es im Rennen um das 2.500 Tor geworden war. Während im Weser-Stadion vorne und hinten die Null stand, hatte der HSV mit Werder gleichgezogen. Der Hamburger Olic hatte mit seinem Hattrick die Hamburger ebenfalls auf 2499 Treffer katapultiert.

 

Doch das schien die Werderaner eher zu motivieren. Aus der Pause kam die Elf deutlich entschlossener und torgefährlicher. "Da hatten wir eine Phase, in der zwangsläufig ein Tor fallen musste", sagte Torsten Frings. Nationalmannschaftskollege Tim Borowski sah das Team ähnlich druckvoll agieren: "Was mich positiv gestimmt hat, war die Art, wie wir mit der gesamten Mannschaft ins Pressing gekommen sind. Es war in der ersten Hälfte schon ordentlich, aber im zweiten Durchgang extrem gut. Da standen die Berliner extrem unter Druck. Das hat uns auch letztes Jahr stark gemacht."

 

Folgerichtig fiel dann endlich der erlösende Treffer für die Grün-Weißen. In der 57. Minute schloss Hugo Almeida einen Konter mit einem Schuss ins kurze Eck ab und brachte Werder damit noch vor dem HSV über die 2500er-Tore-Ziellinie. Die Hamburger erreichten erst 20 Minuten später diese Marke. Von der historischen Bedeutung wusste der Portugiese nichts. "Dass es ein besonderes Tor war, erfahre ich jetzt zum ersten Mal. Aber offenbar bin ich ein Mann für solche Treffer. Heute habe ich das 2500. Tor geschossen, gegen Stuttgart den schnellsten Werder-Treffer", grinste der Portugiese, der damit die beste Bremer Phase mit Zählbarem honorierte.

 

Weil alles so gut klappte, beteiligte sich Almeida auch noch am zweiten und vielleicht entscheidenden Werder-Treffer der Partie. Als die Herthaner den Ausgleich erzielt hatten, kamen sie kaum zum Jubel, weil Diego vom Anstoß weg einen langen Ball auf den Portugiesen schlug, der mit Markus Rosenberg "Doppelkopf" spielte und den Schweden in Szene setzte. Almeida glücklich: "Das war ein wichtiger Treffer, der auch noch gut herausgespielt war. Über ihn freue ich mich, als wäre es ein eigenes Tor." Klaus Allofs schwärmte noch nach dem Spiel: "Das war eine tolle Aktion in einer ganz wichtigen Phase. So hatten wir keine Zeit darüber nachzudenken, dass gerade der Ausgleich gefallen war."

 

Aus Sicht der Berliner war Rosenbergs Tor die Entscheidung. Geschäftsführer Dieter Hoene: "Das 2:1 hat uns das Genick gebrochen. Bis dahin haben wir gut mitgespielt und hätten auch mehr erreichen können. Aber ich sage ganz klar, nach dem 2:1 hätten wir durch das gute Konterspiel der Bremer auch den einen oder anderen Gegentreffer mehr bekommen können." Trainer Lucien Favre sagte: "Meine Mannschaft hatte gut auf die 1:0-Führung reagiert, den Ausgleich gut herausgespielt. Aber ich bedaure den zweiten Bremer Treffer. Danach war es schwer noch einmal zu reagieren. Danach waren wir viel zu überhastet."

 

Ganz im Gegenteil die Bremer, die immer abgeklärter wurden. Diego dazu: "Wir haben von der ersten Minute an sehr gut gespielt und hochverdient gewonnen. Früher haben wir öfter den Fehler gemacht, nach dem 1:0 zu offen zu spielen und sind dafür bestraft worden. Heute haben wir das super gemacht. Unsere Ballsicherheit war entscheidend. Wir haben dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt. Heute hat man die starke Einheit der Mannschaft gesehen." Auch Klaus Allofs war zufrieden mit dem Auftritt am Samstag: "Es war ein gutes Spiel, wenn man die letzte Minute ausklammert und die Tatsache, dass wir kein viertes Tor erzielt haben." So blieb Werder in der ewigen Bundesliga-Tabelle bei 2502 Toren stehen. Der 3.000. wird noch etwas auf sich warten lassen. Hauptsache er fällt bei Werder früher als beim HSV.

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

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