Fritz' erstes Jahr unter Löw: "Es ist ganz gut gelaufen"

Clemens Fritz hat seine Ziele klar vor Augen: Er will sich für den Kader der Euro 2008 empflehlen. Am liebsten schon am Mittwoch gegen Tschechien.
Profis
Dienstag, 16.10.2007 / 13:50 Uhr

Werder-Profi Clemens Fritz hat sich am Wochenende mit der deutschen Nationalmannschaft frühzeitig für die EM 2008 qualifiziert. Für den 26-jährigen Thüringer ist es das grandiose Ende seines ersten Jahres unter Bundestrainer Joachim Löw. Vor zwölf Monaten gehörte er zu den Senkrechtstartern nach der WM. WERDER.DE erreichte ihn im Quartier des DFB und sprach mit ihm über sein erstes Spiel, erstes Tor und erste Prognosen für 2008.

 

Herzlich Glückwunsch zur EM-Qualifikation. Ihr musstet Euch beim 0:0 gegen Irland ganz schön durchbeißen?

Es war kein glanzvolles Spiel. Aber eine sehr aggressive, intensive Partie, in der wir gut dagegen gehalten haben. Wir hatten auch gute Passagen, aber oft fehlte uns der letzte Tick, um zum Abschluss zu kommen. Aber es ist ein schönes Gefühl, jetzt so früh schon alles im Sack zu haben.

 

Da hat der Flieger beim Rückflug aufgrund der EM-Vorfreude sicher gewackelt?

Nein, da hat nichts gewackelt. Wir sind am nächsten Morgen zurück nach Deutschland geflogen und waren müde vom Spiel. Wir nutzen ohnehin jede freie Minute zur Regeneration. Nach dem Interview lege ich mich auch noch mal hin und dann geht’s schon wieder raus auf den Trainingsplatz.

 

Der Wiedereinstieg in die Nationalmannschaft ist auch ein Blitzstart für Dich. Nach wochenlanger Pause wegen deiner Bauchmuskelverletzung folgten jetzt mit Bielefeld, Piräus, Duisburg und Irland vier Spiele in zwei Wochen.

Ich bin erst seit drei Wochen richtig dabei und mir fehlt noch die Kraft. Das habe ich auch in den letzten zehn Minuten gegen Irland gemerkt. Das letzte Stück um 100 Prozent abzuliefern, fehlt mir noch. Aber das holst du dir gerade über die Spielpraxis. Und die bekomme ich jetzt. Es wird immer besser.

 

Vor einem Jahr, am 7. Oktober 2006, hast Du zum ersten Mal das Trikot der A-Nationalmannschaft überstreifen dürfen. Heute stehen schon acht Spiele in deiner Bilanz. Es ist ganz gut gelaufen?

Es ist es richtig gut gelaufen. Von den acht Spielen habe ich sieben von Anfang an gemacht. Das ist eine sehr schöne Zeit, die ich gern mitnehme. Man sieht viel, lernt viel, bekommt neue Eindrücke, trifft neue Leute. Man bekommt unheimlich viel Erfahrung auch auf dem Feld. Es macht richtig Spaß. Schade ist natürlich, dass ich aufgrund meiner Verletzung in den letzten Partien gefehlt habe.

 

Kannst du dich an deinen Start im DFB-Team erinnern?

Es ging so schnell, wie ich es nicht erwartet hätte. Ich kam im Freundschaftsspiel gegen Georgien gleich über 90 Minuten zum Einsatz. Ein paar Tage später stand ich gleich beim Qualifikationsspiel in der Slovakei noch mal über 90 Minuten auf dem Feld.

 

Gab es eine ganz besondere Partie im DFB-Trikot?

Natürlich bleibt immer das erste Spiel besonders in Erinnerung. Bei mir ganz klar die Partie gegen Georgien. Das Trikot dieser Partie liegt bei mir im Schrank. Ich hebe nicht viele auf, aber die besonderen. Es war ja auch eine besondere Zeit, es war die Phase kurz nach der WM, als die Nationalmannschaft einen riesigen Stellenwert hatte, der bis heute ungebrochen ist.

 

Hat sich nach der WM wirklich so viel verändert in der Wahrnehmung der Nationalmannschaft.

Nicht nur in der Wahrnehmung der Nationalmannschaft. Was die WM bewirkt hat, merkst Du im ganzen Fußball. In der Bundesliga ist die Euphorie in den Stadien eine andere.

 

Im zurückliegenden Jahr hast du auch ein Tor geschossen.

Na ja, es war das fünf oder sechs zu Null gegen San Marino. Das ist nicht unbedingt ein Treffer, der ständig vor meinem inneren Auge abläuft.

 

Es war das 6:0 gegen San Marino.

Na dann war es wenigstens der Endstand. Dann habe ich den Sack zu gemacht! Aber im Ernst. Natürlich macht man lieber einen entscheidenden Treffer, aber für die Statistik ist es trotzdem schön, dass dort keine Null mehr steht. Ich hoffe aber auch, dass der eine oder andere Treffer noch dazu kommt.

 

Vielleicht ja schon ein wichtiges Tor bei der EM 2008. Wie stehen Deine Chancen, dass Du dabei bist?

Was soll ich da jetzt sagen? Ich bin nicht der Typ, der herumschreit, dass ich jetzt unbedingt zum EM-Kader gehöre. Aber es ist doch klar, dass jeder, der in Dublin dabei war auch an der EM teilnehmen will. Jeder muss seine Leistungen in den nächsten Spielen und in seinem Klub bestätigen.

 

Glaubst Du, dass dieses Turnier an die Euphorie der WM 2006 anknüpfen kann?

Ich bin zuversichtlich, dass gerade die deutsche Mannschaft von einer ähnlichen Euphoriewelle getragen wird. Wir sind gut drauf und durch die Nähe zum Austragungsort werden viele deutsche Anhänger vor Ort sein.

 

Interview: Michael Rudolph

 

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