In der Loge hast Du die Partie mit Dieter Eilts verfolgt. Das ist ja praktisch Dein neuer Chef. Man konnte lesen, dass Du zurzeit als Torhütertrainer für den DFB arbeitest.
Das stimmt, ich arbeite vor allem mit der U 21-Nationalmannschaft. Mal sehen wie sich das alles entwickelt. Momentan läuft die Zusammenarbeit auf Honorarbasis. Das kam ganz spontan zustande. Über ganz viele Ecken bin ich von U 16-Nationaltrainer Marco Pezzaiuoli angesprochen worden, ob ich bei ihnen nicht kurzfristig aushelfen könne, weil ein Torwarttrainer fehlt. Ich wollte mir das mal anschauen und habe einen einwöchigen Lehrgang mitgemacht. Das hat riesig Spaß gemacht. Dann habe ich einen Anruf von Andreas Köpke bekommen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, auch bei der U 21-Nationalmannschaft zu arbeiten.
War der Anruf verbunden mit einem Angebot für ein längerfristiges Engagement?
Ich glaube, es sieht ganz gut aus. Für die nächsten Lehrgänge bis November bin ich schon gebucht. Ich würde gern weitermachen. Für mich passt dieser Job optimal, weil ich auch oft zu Hause sein kann. Das ist gut für die Familie. Ich bin ja seit anderthalb Jahren verheiratet und werde jetzt Vater. Ich genieße das momentan sehr, mit meiner Frau und meinen Freunden viel Zeit zu verbringen. Jetzt gerade sitzen wir im Wald an einem See bei Güstrow und haben noch mal den Grill angeschmissen.
Steht denn damit für Dich fest, dass Deine aktive Karriere endgültig beendet ist?
Nein, eigentlich nicht. Ich hatte im Sommer aus dem In- und Ausland drei, vier Angebote. Und erst jetzt vor ein paar Tagen hatte ich noch mal eine Anfrage. Das war eine wirklich nette Aktion, aber es war letztlich nicht so überzeugend, dass ich meine Situation hier verändern wollte. Das heißt aber auch, wenn bei den Rahmenbedingungen noch mal alles stimmt, kann ich mir eine Rückkehr vorstellen. Ich würde es mir zutrauen. Aber ich bin auch realistisch: Zu 90 Prozent wird man mich nicht mehr als Aktiver sehen.
Interview: Michael Rudolph