Ailton kann trotz Tor Bremer Happyend nicht verhindern

Cheftrainer Thomas Schaaf diskutiert mit seinem ehemaligen "Meister"-schüler Ailton.
Profis
Sonntag, 07.10.2007 / 19:40 Uhr

Es war natürlich ein Wiedersehen der ganz herzlichen Art. Vor dem Spiel drückte Ailton Geschäftsführer Klaus Allofs im Kabinengang an sich, während des Spiels nutzte er bei Ecken der Bremer die Gelegenheit...

Es war natürlich ein Wiedersehen der ganz herzlichen Art. Vor dem Spiel drückte Ailton Geschäftsführer Klaus Allofs im Kabinengang an sich, während des Spiels nutzte er bei Ecken der Bremer die Gelegenheit zum kurzen Plausch mit dem hinten absichernden Torsten Frings und nach der Partie ließ er sich von den Bremer Fans nicht lange bitte und stattete der Werder-Fankurve einen Besuch ab. Auch mit Thomas Schaaf kam er ins Gespräch, doch Inhalte wollte der Bremer Coach nicht presigeben. "Wir haben Hallo, Guten Tag und Auf Wiedersehen gesagt. Ich weiß nicht, was daran ausführlich sein soll", so Schaaf mit einem Lächeln.

 

Vielleicht hat ihn der Coach nach dem Geheimnis gefragt, wie der Brasilianer es immer wieder schafft, gegen seinen Ex-Klub zu treffen. Im Schalker Trikot gelang ihm das, für Besiktas Istanbul und nun auch im Outfit der "Zebras". Geschäftsführer Klaus Allofs musste etwas mit dem Kopf schütteln. "Wir alle lieben Ailton, aber es geht dann doch zu weit, wenn er in jedem Spiel gegen uns ein Tor schießt." Angesprochen darauf musste der schnelle Stürmer nicht lang überlegen und legte auf seine typische Weise los: "Das ist Ailton: eins, zwei Chancen und der Ball ist im Tor." Dass die Liebe zu Bremen mit jedem Treffer kleiner würde, wies er aber von sich. "Nein, Bremen ist großartig, ich habe einen Riesenrespekt vor der Mannschaft und den Fans."

 

Dass er die drei Punkte an die ehemaligen Kollegen wie Borowski und Frings abgeben musste, wunderte Ailton nach dem Spielverlauf nicht. "Werder hat eine Super-Mannschaft, gegen die kann man nur mit elf gegen elf gewinnen."

 

Damit rührte der Angreifer in der Wunde der Duisburger, denen die eigene Undiszipliniertheit zum Verhängnis wurde. Lieferten sie den optisch überlegenen Bremern mit elf Mann noch einen großartigen Kampf, bekamen sie im zweiten Durchgang, zwei Platzverweise und zwei Tore. Gerade die Rote Karte nach der Schiedsrichter-Beleidigung durch Georgiev brachte MSV-Trainer Rudi Bommer zum Kochen: "So etwas dulden wir nicht. Das wird ein Nachspiel haben. Es gibt bei uns einen Strafenkatalog und da wird er tief in die Tasche greifen müssen."

 

Der Trainer regte sich zurecht auf, weil er sah, dass gegen noch etwas verunsicherte Bremer mehr drin war an diesem Tag. Bewundernswert wie der MSV in Unterzahl den Druck erhöhte. "Die Duisburger haben gekämpft bis zum Umfallen und wir haben gedacht, dass die Partie schon vorbei wäre. Wir haben lange auf das dritte Tor gehofft, das aber erst sehr spät gefallen ist", erklärte Per Mertesacker. Torsten Frings fügte an: "Das ist ein komisches Gefühl, wenn du plötzlich mit zwei Spielern mehr auf dem Feld stehst. Wir haben es dann nicht geschafft, Ruhe in die Partie zu bringen. Daran hat auch das Publikum viel Anteil, das sein Team nach vorn getragen hat. Die Duisburger steigerten sich dann mehr und mehr und wir machten weniger." So kam ein Psychokrimi gegen nur neun Gegner zustande. Frings erleichtert: "Sie hatten sogar noch eine Riesenchance mit neun Spielern. Das darf nicht passieren. Wir hatten heute auch ein bisschen Glück. Das Glück, das am Mittwoch fehlte."

 

Vielleicht meinte Frings damit auch die Standhaftigkeit des Schiedsrichters, der sich weigerte auf Elfmeter zu entscheiden, obwohl es die Duisburger nach einer Aktion von Per Mertesacker vehement forderten. Der Bremer Abwehrspieler war jedoch völlig überrascht von diesen Reaktionen. "Ich hatte gar nicht realisiert, was alle von mir wollten. Der Ball klatschte mir nur auf die Brust."

 

Ebenso standhaft blieb der Referee allerdings auch in der ersten Halbzeit, als die Bremer ihr Spiel nach einem Handspiel von Tiffert schon unterbrachen, der Schiedsrichter aber auf eine unabsichtliche Aktion entschied und den daraus resultierenden Treffer von Ailton gelten ließ.

 

Für Petri Pasanen, der bei der Aktion von Tiffert auch noch behindert worden war, kein Grund zur Klage: "Ich habe die lange Flanke kommen sehen und wollte den Ball wegschießen, doch dann spürte ich Tiffert in meinem Rücken, aber es war kein Foul von ihm." Der Finne, der auf der ungewohnten linken Seite der Viererkette eine starke Partie machte, das erste Tor genial vorbereitete, bekam zurecht ein Lob von Cheftrainer Thomas Schaaf: "Für Petri war das heute kein Problem, er hat dort auch schon in der finnischen Nationalmannschaft gute Einsätze gehabt."

 

von Michael Rudolph, Felix Ilemann und Tino Polster

 

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