In zweiter Hälfte Punkte verschenkt, weil das Feuer fehlte

Christian Vander war die tragische Figur des Abends: Erst hat er gut gehalten, am Ende musste er trotzdem drei Mal hinter sich greifen.
Profis
Donnerstag, 04.10.2007 / 01:40 Uhr

Diego schüttelte den Kopf und brachte es auf den Punkt: "Wir haben heute in den zwei Halbzeiten zwei völlig unterschiedliche Mannschaften gesehen. Im ersten Durchgang haben wir alles klar kontrolliert ..."

Diego schüttelte den Kopf und brachte es auf den Punkt: "Wir haben heute in den zwei Halbzeiten zwei völlig unterschiedliche Mannschaften gesehen. Im ersten Durchgang haben wir alles klar kontrolliert. Dann dachten wir vielleicht, alles würde so weitergehen und haben in der zweiten Halbzeit aufgehört zu laufen. Wir haben es schleifenlassen. Die zweite Halbzeit war sehr schlecht." Ehrliche Worte des Ballkünstlers über eine ganz bittere Niederlage. Die meisten Werderaner schlossen sich dieser Einschätzung an. Cheftrainer Thomas Schaaf präzisierte: "In der ersten Halbzeit haben wir gegen eine starke Abwehr die nötige Geduld aufgebracht, im zweiten Durchgang haben wir nur noch zugeschaut, viel zu viel zugelassen und überhaupt nicht mehr die Zweikämpfe gesucht." Rückkehrer Torsten Frings beschrieb es so: "Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen. Die Griechen konnten spielen wie sie wollten. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Wir haben verdient verloren."

 

Klaus Allofs vermisste die Leidenschaft im zweiten Durchgang. "Man muss dem Team den Vorwurf machen, dass es nicht erkannt hat, dass zu einem Champions-League-Erfolg mehr gehört, als wir heute gezeigt haben. Da war nicht das Feuer drin, das man braucht."

 

Ein Grund für das Erstarken des griechischen Meisters in Halbzeit zwei waren aber auch die ausgelassenen Torchancen der Bremer, die etliche Möglichkeiten zum zweiten Treffer vergaben. "Wir haben es versäumt in der ersten Hälfte das zweite oder sogar dritte Tor zu schießen", so Torsten Frings. Boubacar Sanogo schloss sich dem an: "Ja, wir haben es verpasst, das zweite Tor zu machen. Die Chancen waren da." Torhüter Christian Vander dazu: "Vielleicht war das genau unser Fehler, wir haben alle gedacht, wir müssen nur noch einmal nachlegen und dann ist das Ding entschieden."

 

Ob die fehlende Angriffslust der Bremer im zweiten Durchgang vielleicht auch mit fehlender Frische oder dem noch nicht ganz vollen Akku der zuletzt wieder eingesetzten Trios Clemens Fritz, Tim Borowski und Torsten Frings lag, wollte Letztgenannter nicht kommentieren. Sachlich räumte er jedoch schon ein: "Ich habe mich eigentlich gut gefühlt, aber an einigen Sachen fehlt es noch. Das bekomme ich schnell hin, dafür muss ich aber spielen." Tim Borowski wollte diese These auch nicht unterstützen. "Die Griechen lagen 0:1 zurück und mussten im zweiten Durchgang mehr tun, darauf haben wir alle nicht reagiert. Einzig positiver Aspekt für mich ist, dass ich verletzungsfrei aus dem Spiel gekommen bin."

 

Von den Kollegen wurde die These ebenfalls nicht unterstützt. Im Gegenteil: Per Mertesacker sieht die Rückkehr der Nationalspieler sehr positiv. "Ich bin froh, dass die drei wieder dabei sind, auch wenn klar ist, dass der Übergang nicht nahtlos vonstatten gehen wird. Aber unsere Mannschaft kann damit umgehen. Wir haben es kompensiert als sie gefehlt haben. Wir werden es kompensieren, wenn jetzt noch ein paar Prozent fehlen. Aber mittelfristig werden sie uns richtig Auftrieb geben."

 

Aufmunternde Worte fand "Merte" auch für Torhüter Christian Vander, der beim dritten Gegentor nicht gut aussah. "Man darf nicht vergessen, dass es heute extreme Bedingungen für Torwart und Abwehrspieler gab. Er hat gut gehalten." Das berücksichtigte auch Klaus Allofs bei seiner Einschätzung der Torhüterleistung. "Christian hat beim Stand von 0:0 gute Bälle gehalten. Am ersten und zweiten Tor trifft ihn keine Schuld. Beim dritten sieht er nicht so gut aus." Das wusste der Keeper auch selbst. "Das dritte Tor schmälert meine Leistung, das macht mich todtraurig. Das habe ich mir anders vorgestellt. Dabei war ich richtig gut drin im Spiel", so Vander, der die Torhüterkritik am ersten Gegentreffer zurückweist. "Der Grieche kommt aus kurzer Distanz, vielleicht aus sieben oder acht Metern, zum Schuss, da kann ich den Ball nur abklatschen lassen."

 

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

 

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