Auslöser der Verärgerung des Publikums war die Elfmeter-Entscheidung von Schiedsrichter Knut Kircher, nach einem Foul des VfL-Keepers an Boubacar Sanogo. Für den Werder-Profi die einzig richtige Entscheidung: "Ich war im vollen lauf und es kam zu einer Berührung. Er hat mich klar getroffen. Es war ein Elfmeter." Auch nach Studium der TV-Bilder stand der Referee zu seiner Entscheidung. "In der realen Situation konnte ich den Zweikampf nicht genau sehen, aber mein Assistent war sich sicher, deswegen habe ich auf Strafstoß entschieden. Wir haben nach dem Spiel dann Bilder gesehen, aus denen nicht hervorgeht, dass es keine Berührung gegeben hat. Es reicht ja auch oft bei einem Spieler, der in vollem Tempo agiert nur eine kleine Berührung."
Die angebliche Fehlentscheidung reichte jedoch, um bei einem Teil der Fans des VfL Wutausbrüchen auszulösen, unter denen Torhüter Tim Wiese leiden musste. Er beschwerte sich zweimal beim Schiedsrichter und überreichte ihm die Wurfgeschosse. Klaus Allofs kommentierte die Aufregung so: "Das ist ein Unding, aber wir werden die Menschen nicht ändern können, die Zäune sind jetzt ja schon so hoch, dass manche Sachen nicht mehr direkt auf das Feld fliegen können. Uns bleibt nur immer wieder an die so genannten Fans zu appellieren, dass man keine Flaschen oder Feuerzeuge wirft. Ich erhebe damit keinen Vorwurf an den VfL Bochum, so etwas kann man einfach nicht verhindern. Wir sind alle gefordert, in solchen Situationen die Fans zu beruhigen. Dabei sind heute nicht immer die richtigen Mittel genutzt worden."
Positiv stand Allofs der Maßnahme des Schiedsrichters gegenüber, der alle Parteien in der Halbzeitpause zu sich bat, um die Atmosphäre wieder etwas zu beruhigen. "Das war das einzig vernünftige Mittel, in den Katakomben zusammen zu kommen. Wir haben die Situation besprochen und uns geeinigt, dass jeder auf seine Mannschaft beruhigend einwirkt. Auf dem Platz ist das nicht möglich, da wird auch jeder noch so gut gemeinte Diskussionsansatz von den Fans falsch verstanden."