Mit einiger Verzögerung reagierten die Hausherren auf die Hinausstellung und nutzten sie zu ihren Gunsten. "Wir hatten erst Probleme, mit der Überzahl umzugehen", hatte Braunschweigs Trainer Benno Möhlmann beobachtet. "Doch dann haben wir uns viele Chancen erarbeitet, leider keine davon genutzt. Aber Tore gehören eben dazu." Auch in der ersten Hälfte hatte es seine Elf verpasst, ihre engagierte Vorstellung in Zahlen auszudrücken. Werder hatte seine liebe Müh und Not. "Ich denke, man konnte sehen, dass wir sehr gut auf Bremen eingestellt waren, wir haben in der ersten Halbzeit keine richtige Chance zugelassen, hatten aber selbst zwei große Möglichkeiten", so Möhlmann.
Tolle Braunschweiger Fans verstummen in Minute 90
Woran lag es, dass der Zwei-Klassen-Unterschied nicht wahrnehmbar war? "Wir kamen oft den berühmten Schritt zu spät", fand Peter Niemeyer. "Natürlich waren wir in der 2. Halbzeit auch nur noch zu zehnt, aber insgesamt war es kein gutes Spiel." Cheftrainer Thomas Schaaf suchte verdientermaßen auch beim Gegner nach Gründen: "Gratulation den Braunschweigern für die Leistung, die sie hier abgeliefert haben. Sie haben all das eingesetzt, was wir erwartet hatten. Sie waren körperlich und von der Konzentration her voll da und hatten das Publikum hinter sich." Kevin Schindler lobte die etwas vom Pech verfolgten Niedersachsen ebenfalls: "Wir hatten Glück. Die Braunschweiger haben gut Druck gemacht." Auch von den Tribünen aus, es herrschte Spektakel an der Hamburger Straße. "Ein glücklicher Sieg, aber in Braunschweig ist es eben nicht einfach. Ich habe mit Lautern hier auch schon verloren", war Tim Wiese nicht überrascht. "Im Endeffekt können wir mit dem 1:0 sehr zufrieden sein. Wenn man eine gelb-rote Karte bekommt, ist das natürlich schwer, gerade vor einer solchen Kulisse."