Beste Phase, schlimmes Ende
Das gab den Grün-Weißen Auftrieb, es begann ihre beste Phase mit zwei guten Möglichkeiten. Die bessere: Vranjes wurde rechts steil geschickt und fand mit präzisem Querpass Rosenberg, der aus vollem Lauf brachial abzog und Bade auf der Linie mehr abschoss, als dass der die Kugel abgewehrt hätte (26.). Die beste Phase endete leider mit der schlimmsten Szene: Torsten Frings nahm einen Einwurf an, drehte sich und – musste den Ball gleich danach ins Aus treten, um sich am Knie behandeln zu lassen. Unter dem Applaus des Publikums kehrte er noch mal ins Spiel zurück, eine Minute später stand aber seine Auswechslung an und mit ihr der üble Verdacht auf Kreuzbandriss. Frings reiste gemeinsam mit Mediendirektor Tino Polster sofort zu Untersuchungen zurück nach Bremen.
Zu allem Überfluss blieb auch die Führung nicht bestehen. Einen klassischen Konter nach zu leichtem Werder-Ballverlust beendete Timo Röttger mit einem eiskalten Schuss ins lange Eck – 1:1 (41.). "Paderborn hat sehr engagiert agiert und gut in die Spitze gespielt", analysierte Cheftrainer Thomas Schaaf nach dem Spiel das oft gesehene schnelle Überbrücken des Mittelfeldes. "Sie haben ihre Möglichkeiten gut genutzt." Das ging auch nach der Pause so weiter, allerdings erst nach einem fulminanten Start der Werderaner. Auf drei Positionen verändert drückten sie die Hausherren in den Strafraum und kamen durch Schindler und Artmann zu guten Schusschancen. Einen weiteren Schindler-Schuss, der sein Ziel verfehlte, grätschte Sanogo aus Nahdistanz an den langen Pfosten. Die Drangphase endete mit dem Rückstand. Schüssler drang im Laufduell mit Peter Niemeyer in den Strafraum ein und wurde vom Werder-Verteidiger zu Fall gebracht. Ein Elfmeter, den man geben konnte, und den Nebojsa Krupnikovic locker links unten versenkte (54.).
Deutliche Kritik von Schaaf und Allofs
Mehr als eine prima Flanke ohne Abnehmer von Harnik (67.) und einen Vranjes-Freistoß über das Tor (79.) brachte Werder im Anschluss nicht mehr zustande. Im Gegenteil: müde, ohne Spielfreude und mit vielen leichten Ballverlusten brachte man den Gegner sogar noch in gute Positionen, die er aber nicht zu weiteren Toren nutzte. Zumindest Vander konnte sich auszeichnen, vor allem als er einen weiteren Röttger-Schuss abwehrte, Mertesacker köpfte die von ihm abgelenkte Bogenlampe letztlich über das Tor (59.). Positiv auch das Fazit zu Boubacar Sanogos Premiere im Werder-Dress. Als er nach 58 Minuten den Platz verließ, hatte er ein sehr gutes Spiel abgeliefert.