Boubacar Sanogo hat seine Fähigkeiten schon in Kaiserslautern unter Beweis gestellt, die er aus verschiedenen Gründen in Hamburg nicht so zeigen konnte. Aber es ist klar, dass ein Spieler seine Qualitäten nicht abrufen kann, wenn es in der Mannschaft nicht so stimmt und eine sportlich so schwierige Situation herrscht. Aber wir haben die Dinge nicht vergessen, die wir schon von ihm gesehen haben. Das ist immer die Politik von Werder gewesen, auch mal tiefer hinzuschauen, auch mal quer zu denken, auch mal andere Dinge zu machen und damit erfolgreich zu sein.
Dennoch wird der Transfer in der Öffentlichkeit von einer gewissen Skepsis begleitet.
Natürlich merken wir, dass diese Verpflichtung nicht auf die ganz große Gegenliebe in der Öffentlichkeit stößt, aber ich will nur darauf hinweisen, dass wir in der Vergangenheit häufig Spieler verpflichtet haben, die nach Aussage der Meinungsmacher zunächst ganz anders bewertet wurden. Das beste Beispiel ist Miroslav Klose. Schlagen Sie mal die Zeitungen drei Jahre zurück und lesen mal nach, was da stand.
Dass Boubacar vom HSV kommt, sorgt sicher nicht bei jedem Fan für Luftsprünge?
Ich habe Verständnis, wenn jemand sagt, dass es ein Spieler vom HSV ist und dass das nicht seine Lieblingsmannschaft ist. Das ist ja in Ordnung. Aber daran festzumachen, welche Qualität ein Spieler hat, ist nicht nachzuvollziehen. Dass der Sprung aus Hamburg hierher funktionieren kann, sieht man an Fabian Ernst. Er hatte einen ähnlichen Weg hinter sich und ist hier durch seine Leistung schnell akzeptiert worden.
In Lautern hat Boubacar Sanogo in 24 Spielen zehn Mal getroffen, beim HSV nur vier Tore in 31 Spielen. Wo liegt die Wahrheit?
Mit solchen Zahlen macht man es sich zu einfach. Nehmen wir die letzte Saison. Auch ein Miroslav Klose hat in der Rückrunde nur drei Mal getroffen und in der Champions League gar nicht. Boubacar hat dort aber seine Tore geschossen. Man kann nicht nur auf solche Daten zurückgreifen, um Qualitäten von Stürmern zu beurteilen.
In den Medien wurde in den vergangenen Wochen viele namhafte Stürmer gehandelt. Davon ist es keiner geworden.