Erstes Klose-Wiedersehen / Kein Allofs-Hoeneß-Streit

Ehemalige Teamkollegen im Zweikampf: Miroslav Klose und Tim Borowski.
Profis
Sonntag, 22.07.2007 / 02:08 Uhr

Mit Spannung wurde die erste offizielle Begegnung zwischen Miroslav Klose und seinen alten Teamkollegen erwartet. Jede Regung, jede Geste, jede Aussage wurde in den vergangenen Wochen unter die mediale Lupe genommen. Wie würden die Fans reagieren, wie aufgeheizt würde die Atmosphäre auf dem Platz sein? Fragen, die am Samstag in Düsseldorf endlich beantwortet werden konnten. Die Antwort: Alles verlief im normalen Rahmen. Der Neu-Bayer Klose musste sich Pfiffe der enttäuschten Werder-Fans anhören, Werder-Torhüter Wiese wurde von der Bayer-Kurve verspottet. Für die betroffenen Spieler nach eigenen Aussagen kein Problem. Miro Klose dazu: "Ich habe mich auf meine Aufgabe konzentriert und das gar nicht so mitbekommen. Und die Emotionen, die da sind, sind doch ganz normal. Hier treffen zwei favorisierte Mannschaften auf die Meisterschaft aufeinander, die eine lange Rivalität pflegen, da ist es doch normal, dass die Fans da ein bisschen gegeneinander arbeiten."

 

Doch nicht nur für Klose war es eine neue ungewohnte Situation. Auch mancher Werder-Profi muss sich erst daran gewöhnen. So gab Abwehrspieler Per Mertesacker zu: "Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn du vor zwei Monaten noch mit ihm gejubelt hast und nun steht er in einem anderen Team. Das lässt sich schwer beschreiben. Wir kennen uns sehr gut, aber trotzdem hatten wir zuletzt wenig Kontakt. Aber wir sehen uns ja in der Nationalmannschaft regelmäßig. Ich hoffe auch, dass wir jetzt wieder mal öfter telefonieren. Es ist einfach noch etwas schwierig zurzeit." Dass sich die Wogen, die der Transfer mitgebracht hat, schnell glätten, davon ist Merte überzeugt: "So ein Wechsel polarisiert die Fans, das ist doch ganz normal. Aber spätestens nach dem zweiten Spiel gegeneinander wird das wieder verflachen. Er ist ja auch eher zurückhaltend und provoziert da nichts."

 

Zu dieser Entwicklung wollen auch beide Klubs beitragen. Daran ändert auch die Meinungsverschiedenheit nichts, die Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs und Bayern-Manager Uli Hoeneß im Halbzeit-Interview bei der Suche nach Ursachen für die Emotionen rund um den Klose-Transfer hatten. Nach der Partie trat der kurze Disput schon wieder in den Hintergrund. Allofs und Hoeneß standen in lockerer Atmosphäre an den Mannschaftsbussen zusammen und sprachen über die Situation. "Wir haben uns die Hand gegeben, denn auch wenn wir nicht immer eine Meinung sind, betone ich noch einmal, dass es keinen Streit zwischen Hoeneß und Allofs und zwischen Werder und Bayern gibt", so der Bremer Geschäftsführer.

 

Allofs weiter: "Ich glaube, dass es zu einigen Aussagen gekommen ist, weil beide Seiten nicht immer auf dem gleichen Kenntnisstand waren. Da melden sich dann verschiedene Leute zu Wort und oft werden nur die negativen Aussagen transportiert. Das sorgt dann für einen unnötigen Missklang."

 

Wie Miroslav Klose selbst, versuchte auch Klaus Allofs die Reaktionen der Fans richtig einzuordnen. "Natürlich wäre es uns am liebsten, wenn die Fans sich nur darauf konzentrieren würden, die eigene Mannschaft anzufeuern. Aber dieser Gedanke ist auch naiv. Dass mal ein Spieler, der zu einem Rivalen gewechselt ist, ausgepfiffen wird ist leider so normal, wie Tim Wiese auch nicht immer von den gegnerischen Fans so nett empfangen wird. Miro Klose ist jetzt ein Bayern-Spieler und ich kenne ganz wenige Bayern-Spieler, die in Bremen mit Applaus empfangen wurden. Außerdem denke ich, dass die Enttäuschung unserer Fans auch ein Indiz dafür ist, dass sie schon genau wissen, was Miro geleistet hat und was sie an ihm hatten."

 

Positiv verständigt haben sich Allofs und Hoeneß am Ende des Tages gerade in Hinblick auf die Begegnung am zweiten Spieltag. Allofs versicherte: "Wir werden alles dafür tun, dass es in diesem Spiel zu keinen außergewöhnlichen Vorfällen kommen wird."

 

von Michael Rudolph und Timo Strömer

 

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