Aus dieser will Carlos Alberto nun endgültig heraus. Bei Werder will er ausnahmslos sportliche Schlagzeilen produzieren. Cheftrainer Thomas Schaaf sieht dafür gute Chancen. "Er wird unsere Möglichkeiten nach vorn verbessern. Er soll bei uns aus den hinteren Reihen seine Dynamik ausspielen und für noch mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld sorgen. Er kann ein Spiel entscheiden und andere einsetzen", schwärmt der Bremer Coach. Obwohl er bestätigte, dass der Brasilianer bei früheren Klubs auch schon mal als Stürmer auflaufen musste, verdeutlichte Schaaf, dass er diese Option nicht für ihn vorgesehen hat.
Schon lange reserviert ist die Rückennummer 19 für den Südamerikaner. Werder wusste um die Vorlieben des Mittelfeldakteurs, der seine Wahl so begründete: "Ich bin damals mit 19 zum FC Porto gekommen, bekam das Trikot mit der Nr. 19 und habe vier Titel gewonnen. Meine Mutter sagte mir dann: Die Nummer bringt dir Glück! Bei Corinthians hatte ich auch die 19. Zuletzt bei Fluminense trug ich die 10, das war nicht so gut."
Warum es so lange gedauert hat bis Carlos Alberto sein erstes Werder-Trikot in Empfang nehmen konnte, erläuterte Geschäftsführer Klaus Allofs am Samstag: "Die äußeren Einflüsse haben die Verhandlungen sehr schwierig gemacht. Dazu gehörten auch frühzeitige Meldungen, alles sei schon perfekt. Das hat die Verhandlungspartner irritiert." Leichter hatten es die Grün-Weißen dagegen mit dem Spieler. "Er hat früh gesagt, dass er zu Werder will. Wenn es mit uns nicht geklappt hätte, wäre er in Brasilien geblieben", berichtete Allofs, der bestätigte, dass Werder nun 100 Prozent der Transferrechte besitzt. "Grundsätzlich ist es in Südamerika mit den Transferrechten viel komplizierter als in Europa. Man muss hart verhandeln, es gab auch Mitbewerber. Bei Naldo und Diego war es ähnlich schwierig", erinnerte sich der Werderaner an die Transfers in den beiden Vorjahren zurück.
Meldungen, dass der Brasilianer der "teuerste Transfer der Werder-Geschichte" sei, kommentierte Allofs so: "Dass wir noch Millionen auf die ursprünglich von den Medien genannte Kaufsumme drauflegen mussten, trifft nicht zu. Wenn man es einordnen will, liegt der Transfer ungefähr in der Größenordnung, in der wir Klose und Diego bekommen haben. Ich glaube wir haben eine gute Wahl getroffen. Aber man sollte Carlos Alberto auch Zeit zum Eingewöhnen geben. In Bremen ist man ja immer sehr ungeduldig."
von Michael Rudolph und Tino Polster