Cheftrainer Thomas Schaaf sagte nach dem Schlusspfiff: "Das sieht nicht gut aus bei Owo. Es besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss." Der Trainer weiß, dass diese Verletzung zu einer sehr ungünstigen Zeit kommt. "Das wäre schon schade, wenn er gerade in dieser Phase, in der die Grundlagen für die Saison gelegt werden, zwei oder drei Wochen ausfallen würde."
Sorgenvoll sprach Schaaf die damit weiter verlängerte Verletztenliste an: "Diese Liste ist schon jetzt recht groß. Da haben wir momentan nicht so viel Glück. Aber ich hoffe, dass sich das bis zum Start wieder entspannt."
Auch für die Teamkollegen rückte der 6:0-Sieg durch das Verletzungspech von Patrick Owomoyela etwas in den Hintergrund. "Das ist schon sehr bitter für ihn, nachdem er bereits im letzten Jahr so lange zuschauen musste", fühlte Kapitän Frank Baumann mit. Doppeltorschütze Frank Löning schüttelte den Kopf: "Er hatte sich gerade wieder richtig rangekämpft und jetzt das."
Die Verletzung von Patrick Owomoyela war der Negativ-Punkt einer mäßigen zweiten Halbzeit, in der Werder nur ein Tor gelang. "Das war sicher keine gute Leistung. Da müssen wir cleverer spielen. Aber so ist das in der Vorbereitung: Es geht Auf und Ab", schätzte Geschäftsführer Klaus Allofs ein. Ein grün-weißes Hoch hatte er allerdings in der ersten Halbzeit beobachtet. "Da konnten wir sehr zufrieden sein. Der Spielfluss war da und die fünf Tore konnten sich sehen lassen." Kapitän Frank Baumann verbindet die Schwankungen mit dem enormen Trainingspensum der Vorbereitung. "Zu Beginn der Partie ist man froh über die Abwechslung, froh, dass man spielen darf. Außerdem will man sich bei so einer großartigen Kulisse den Fans ordentlich präsentieren. Am Ende geht dann doch etwas die Puste aus. Dazu mussten wir nach Owos Verletzung umstellen und länger mit zehn Mann spielen." Cheftrainer Thomas Schaaf kann die Aussage nachvollziehen: "Wir nehmen im Training keine Rücksicht auf die Spiele. Dafür hat die Mannschaft ihre Aufgaben aber insgesamt gut angenommen."
von Michael Rudolph