Schaaf: "Wir waren nicht frisch genug"

Cheftrainer Thomas Schaaf hatte von seiner Werder-Elf mehr erwartet.
Profis
Samstag, 12.05.2007 / 22:03 Uhr

Es war ein schlechtes Spiel, mit dem sich die Grün-Weißen endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet hatten und keiner redete drum herum. "Wir waren von Beginn an nicht frisch genug und haben insgesamt keine gute Partie abgeliefert. All das, was wir unter der Woche im Kopf hatten, hatten wir heute nicht in den Beinen. Es tut uns leid, dass wir den Anforderungen heute nicht gerecht geworden sind. Wir waren einfach nicht aktiv genug, konnten nicht genügend Druck aufbauen, um den Gegner in Verlegenheit zu bringen", resümierte Thomas Schaaf, der tief enttäuscht vor die TV-Kameras trat. Gründe dafür konnte er so früh noch nicht nennen. "Da könnte man jetzt alles Mögliche hinein interpretieren, aber die Gründe weiß jetzt sicher noch keiner. Ich kann nur bestätigen, dass die Mannschaft unter der Woche sehr gut trainiert hat und das wir in der letzten Woche in Berlin dem Druck gewachsen waren und ein gutes Spiel gemacht haben."

 

Gewohnt deutlich äußerte sich auch Torsten Frings in seiner Spielanalyse: "Heute hat einfach nichts gepasst. Es haben wieder einige nicht abgerufen, was sie können, wir waren viel zu verkrampft und haben schlimme Fehler gemacht." Eine gewisse Verkrampfung hat auch Diego festgestellt: "Frankfurt stand sehr stark in der Defensive und wir wollten die Partie unbedingt gewinnen, dabei waren wir aber nicht locker genug."

 

Klaus Allofs verriet, dass die Werderaner bewusst ein höheres Risiko als üblich eingegangen sind. "Wir wollten zwei Spieltage vor Schluss mit etwas mehr Risiko spielen, aber Frankfurt hat das sehr gut ausgenutzt. Sie standen sicher und sind immer wieder über Amanatidis und Streit nachgerückt." Frankfurt spielte das so clever, dass die Bremer in der Pause etwas vorsichtiger wurden. "Wir sind die Sache dann etwas kontrollierter angegangen, aber haben auch nicht die richtigen Mittel gefunden. Zu oft haben wir den Weg durch die Mitte gesucht, zu oft nur hohe Bälle nach vorn gespielt", so Allofs weiter. Die gleichen Kritikpunkte hatte auch Schaaf an der Bremer Schlussoffensive: "Da haben wir stellenweise ohne Sinn und ohne Vernunft gespielt, einfach mit aller Macht in Richtung Tor."

 

Den entscheidenden Knacks gab dem Werder-Spiel das zweite Gegentor. Kapitän Frank Baumann: "Nach dem erneuten Rückstand haben wir einfach kopflos gespielt." Das kostete dem Team soviel Kraft, dass auch die eingeblendeten positiven Zwischenergebnisse aus Dortmund nicht weiterhalfen, erklärte Baumann: "Die Zwischenergebnisse hätten uns noch einen Schub geben müssen, aber so ist das eben, wenn die Beine schwer sind."

 

Direkter Beteiligter beim zweiten Gegentor war Torhüter Tim Wiese, der den Zweikampf mit Mittelfeldspieler Michael Fink verlor und den Pass auf die Torlinie nicht verhindern konnte. Seine Beschreibung der Szene hörte sich so an: "So ist das im Fußball, plötzlich stehst Du als Blödmann da. Wenn Fink den Ball gut annimmt, stehe ich genau richtig, bin direkt da und hätte die Kugel abgewehrt. Aber der Ball rutscht ihm über den Spann und rollte in Richtung Grundlinie, da bin ich nicht mehr hingekommen. Plötzlich mussten wir wieder einen Treffer hinterherlaufen." Einen Vorwurf an Naldo, der den Ball über die Linie beförderte gab es von keinem Kollegen. Torsten Frings sah es so: "Er versucht noch zu retten, aber hat es nicht geschafft." Frings wusste, dass Naldo nur dem zwei Meter hinter ihm lauernden Frankfurter Naohiro Takahara zuvorgekommen war, der einschussbereit der Aktion zusah.

 

von Michael Rudolph, Timo Strömer und Sonja Päs

 

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