Müde und doch angriffslustig: Werder mischt weiter mit

Werder Bremen darf weiter auf die Meisterschaft hoffen. Die Bremer siegten in berlin mit 4:1.
Profis
Montag, 07.05.2007 / 22:51 Uhr

Nach zehn erfolglosen Tagen und trotz großen Drucks durch die Siege der Konkurrenz aus Schalke und Stuttgart, hat sich Werder Bremen eindrucksvoll im Kreis der Titelanwärter zurückgemeldet. Nach dem 4:1 bei Hertha BSC traten erschöpfte, stolze und wieder angriffslustige Werderaner vor die Mikrofone. So entschlossen wie in den 90 Minuten zuvor, trat Torsten Frings auch nach Schlusspfiff an: "Wir wussten, dass wir alles vergessen können, wenn wir hier nicht gewinnen. Das war nicht nur ein gutes, sondern ein richtig geiles Spiel. Wir haben gezeigt, dass mit uns noch zu rechnen ist. Wir sind total kaputt, aber wir wissen, dass wir noch unglaubliches erreichen können."

 

Die Worte sprudelten trotz der Erschöpfung nur so aus Torsten Frings heraus, der sehr gelöst wirkte und Vorfreude auf die letzten beiden Spieltage ausstrahlte. "Es ist nicht gut für die beiden führenden Teams, wenn du genau weißt, dass dir immer ein Team im Nacken sitzt, und dass der nächste Patzer ein ganzes Jahr entscheiden kann." Frings erkennt in dieser Konstellation sogar einen Vorteil für den Tabellendritten von der Weser. "Aus eigener Kraft können wir nichts mehr gewinnen. Wir haben aber jetzt auch überhaupt keinen Druck, weil wir von den Teams ganz oben, am wenigsten zu verlieren haben. Ich bin aber überzeugt, dass wir die restlichen zwei Spiele gewinnen werden und dann auch Deutscher Meister sein werden."

 

Durch die Art und Weise, wie das Team auftrat, sah auch Klaus Allofs seine Hoffnungen erfüllt. "Ich habe schon am Donnerstag gesagt, dass dieses Rückspiel gegen Espanyol zwar eine Niederlage war, aber für die Moral wie ein Sieg wirken wird. Genau so war es heute. Wie schon oft, haben wir bewiesen, dass wir mit Druck richtig umgehen können." Für den Geschäftsführer war dieser klare Sieg gegen Hertha BSC auch ein Signal an die Konkurrenz. "Klar, die anderen werden jetzt nicht zitternd zu Hause sitzen und auf uns schauen, aber sie mussten wieder erkennen, dass es bis zum Schluss keinen Zweikampf, sondern einen Dreikampf um den Titel geben wird. Sie werden sich in den letzten beiden Partien keinen Ausrutscher erlauben können." Aber genau auf so einen Fehler im Endspurt spekuliert Werder nun. Allofs vielsagend: "Schon in der nächsten Woche werden wir sehen, ob die Konkurrenz nervös ist, dann haben beide schwierige Auswärtsspiele zu bestehen."

 

Für die beiden letzten Spieltage, an denen alle Spiele zeitgleich jeweils samstags 15.30 Uhr, stattfinden, ist Werder nach der Partie gegen Hertha gut gerüstet. Selbstvertrauen getankt können die Grün-Weißen sich nach dem Ausscheiden aus dem UEFA-Cup ohne englische Wochen komplett auf die Meisterschaft konzentrieren. Allofs: "Das kommt uns sicher entgegen." Entgegen kommt den Werderanern sicher auch, dass die letzten beiden Auftritte von weniger Spekulationen begleitet werden. Nach den klaren Worten von Miroslav Klose, der seinen Vertrag in Bremen erfüllen will, haben sich auch die Gerüchte vermeintlicher Missstimmungen innerhalb des Teams in Luft aufgelöst. Im Tor stand wieder Stammkeeper Tim Wiese, der diplomatische Töne anschlug: "Der Trainer hatte mir ja erklärt, dass er den Wechsel in Bielefeld vornahm um Andi Reinke Spielpraxis für den UEFA-Cup zu geben. Als mein Name jetzt wieder in der Aufstellung stand, war das Thema für mich aus der Welt. Ich blicke nur noch nach vorn." Vize-Kapitän Torsten Frings untermauerte die positive Tendenz: "Dass da irgendetwas nicht stimmt oder dass wir ein Torwartproblem hätten, wurde nur von Außen hineininterpretiert. In diesem Team stimmt es zu 100 Prozent."

 

von Michael Rudolph, Timo Strömer und Sonja Päs

 

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