Die Worte sprudelten trotz der Erschöpfung nur so aus Torsten Frings heraus, der sehr gelöst wirkte und Vorfreude auf die letzten beiden Spieltage ausstrahlte. "Es ist nicht gut für die beiden führenden Teams, wenn du genau weißt, dass dir immer ein Team im Nacken sitzt, und dass der nächste Patzer ein ganzes Jahr entscheiden kann." Frings erkennt in dieser Konstellation sogar einen Vorteil für den Tabellendritten von der Weser. "Aus eigener Kraft können wir nichts mehr gewinnen. Wir haben aber jetzt auch überhaupt keinen Druck, weil wir von den Teams ganz oben, am wenigsten zu verlieren haben. Ich bin aber überzeugt, dass wir die restlichen zwei Spiele gewinnen werden und dann auch Deutscher Meister sein werden."
Durch die Art und Weise, wie das Team auftrat, sah auch Klaus Allofs seine Hoffnungen erfüllt. "Ich habe schon am Donnerstag gesagt, dass dieses Rückspiel gegen Espanyol zwar eine Niederlage war, aber für die Moral wie ein Sieg wirken wird. Genau so war es heute. Wie schon oft, haben wir bewiesen, dass wir mit Druck richtig umgehen können." Für den Geschäftsführer war dieser klare Sieg gegen Hertha BSC auch ein Signal an die Konkurrenz. "Klar, die anderen werden jetzt nicht zitternd zu Hause sitzen und auf uns schauen, aber sie mussten wieder erkennen, dass es bis zum Schluss keinen Zweikampf, sondern einen Dreikampf um den Titel geben wird. Sie werden sich in den letzten beiden Partien keinen Ausrutscher erlauben können." Aber genau auf so einen Fehler im Endspurt spekuliert Werder nun. Allofs vielsagend: "Schon in der nächsten Woche werden wir sehen, ob die Konkurrenz nervös ist, dann haben beide schwierige Auswärtsspiele zu bestehen."