An Torhüter Andreas Reinke lag die Niederlage nicht. Der Keeper verhinderte mit mehreren starken Paraden, die frühzeitige Entscheidung auf der Alm. "Andi hat ein sehr gutes Spiel gemacht, selbst am dritten Treffer, der etwas unglücklich aussah, lag der Ausgangsfehler ganz woanders", nahm Allofs den Torwart in Schutz. Der Keeper selbst analysierte seinen Einsatz ruhig: "Wir hätten heute einen richtig großen Schritt in Richtung Meisterschaft gehen müssen, aber es ist nicht passiert. Wir haben uns zwar Chancen herausgespielt, aber sie nicht verwandelt, Bielefeld war uns da voraus." Beim dritten und entscheidenden Gegentreffer lief alles gegen Werder. Reinke erinnert sich: "Wir verlieren den Ball am gegnerischen Strafraum, dann ging es ganz schnell. Am Ende kommt es zu einem Zusammenprall mit dem Torschützen, Naldo und mir. Dabei habe ich einen Schlag auf die Hand bekommen und der Ball, den ich schon in der Hand hatte, ist wieder rausgefallen." Seinen Glauben an das Team hat der Routinier jedoch noch nicht verloren. "Ich denke immer positiv. Wir können immer noch zwei Titel erreichen. Wir haben trotz der Niederlage den Ball stellenweise ganz gut laufen lassen. In der Tabelle sind wir immer noch nur zwei Punkte hinter dem Führenden."
Den Optimismus nimmt Torjäger Miroslav Klose gerne auf. Auch Werders bester Torjäger hofft noch auf einen Titel zum Saisonende: "Wir haben heute die vierte Möglichkeit verpasst, die Tabellenführung zu übernehmen, aber ich glaube immer noch dran." Sogar der aufgewühlte Torsten Frings schloss sich dem am Ende an: "Zwei Punkte bis Schalke, ein Punkt auf Stuttgart, noch können wir alles erreichen. Aber wir dürfen kein Spiel mehr verlieren."
Geschäftsführer Klaus Allofs hofft nun auf Taten statt Worten aus der Mannschaft. "Fakt ist, wir haben heute nicht wie ein Meister gespielt und stehen jetzt zu Recht auf Platz drei. Sicher ist noch alles möglich, das hat ja dieser Spieltag ganz besonders gezeigt. Sicher werden wir auch weiter angreifen, aber man kann viel erzählen, irgendwann muss man auch besser spielen."
von Michael Rudolph, Timo Strömer und Sonja Päs