Miroslav Klose redet wieder in der Öffentlichkeit. Der Stürmer, der nach seinen beiden Treffern im UEFA-Pokal am vergangenen Donnerstag seine Emotionen allein mit seiner Familie teilte, stellte sich am Sonntagabend wieder den Medienvertretern. Es gab viel zu erzählen, hatte der WM-Torschützenkönig in Dortmund auch seine torlose Phase in der Bundesliga beendet. "Ich habe immer gesagt, dass die Tore fast zwangsläufig fallen, wenn ich körperlich wieder voll da bin und ich meine Wege gehen kann. Ich fühle mich einfach wieder besser", erklärte der Angreifer, der zum 1:0 traf. Gewohnt zurückhaltend blieb Miro dagegen, was seine Wechselabsichten betraf. "Dazu gibt von mir keinen Kommentar. Es gibt nichts Neues. Aber eines steht fest, die Fans werden mich auch im kommenden Jahr Fußball spielen sehen."

Gesprächiger zu dieser Thematik war am Sonntagabend überraschend Torsten Frings, der auf seine Wechselabsichten angesprochen, erklärte: "Ich habe in den nächsten Tagen einen Termin in Turin und werde mir dort alles anschauen." Von einer Vorentscheidung im Wechselspiel wollte der Bremer allerdings nicht sprechen.

Die sportliche Leitung der Werderaner blieb gelassen nach dieser Ankündigung. Cheftrainer Thomas Schaaf sagte dazu: "Es ist legitim, dass er dieses Angebot ganz genau durchdenken möchte. Für seine Tour nach Turin muss er allerdings die Zeit finden. Wir werden ihn deswegen nicht extra freistellen." Schaaf weiter: "Wenn er das Gefühl hat, dass er unbedingt etwas Neues probieren möchte, dann werden wir mit ihm über die Situation sprechen. Denn Fakt ist auch, dass dazu erst die Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Sowohl Miro als auch Torsten haben bei uns noch einen Vertrag."

Aus sportlicher Sicht wird der Trainer den Kampf um die Leistungsträger nicht aufgeben. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass beide hervorragend hierher passen. Wir wollen mit Miro und Torsten verlängern und langfristig zusammenarbeiten."

Positiv angetan ist Schaaf von der Reaktion der Mannschaft auf die anhaltenden Wechsel-Schlagzeilen. Völlig unberührt davon scheint das Team sportlich wieder zur Hinrunden-Form gefunden zu haben. "Die Mannschaft sieht das wirklich ganz relaxed." Als wollte er seinen Trainer bestätigen, gab Patrick Owomoyela die Situation treffend wieder: "Wir lassen uns davon nicht ablenken. Es macht richtig Spaß in diesem Team zu spielen. Alles andere drumherum wird noch eine Weile andauern."

von Michael Rudolph, Timo Strömer und Sonja Päs