Männer für die Meisterschaft gehen ihren Weg

Bereit für den Meisterschaftsendspurt: Werder Bremen geht mit breiter Brust ins Saisonfinale.
Profis
Montag, 16.04.2007 / 00:39 Uhr

Das bekannte Zitat seines Freundes Oliver Kahn mit dem Wort "Eier!" hat Nationalspieler Torsten Frings nicht verwendet, aber er schleuderte seine Rede ähnlich heroisch in die Runde. Anders als der Ausruf...

Das bekannte Zitat seines Freundes Oliver Kahn mit dem Wort "Eier!" hat Nationalspieler Torsten Frings nicht verwendet, aber er schleuderte seine Rede ähnlich heroisch in die Runde. Anders als der Ausruf des Bayern-Torhüters sollten Frings' Worte der Konkurrenz großes Selbstvertrauen verdeutlichen. Zugleich war es ein Riesen-Lob an die Teamkollegen. "Sicher standen wir unter Druck, aber wir haben Ziele, für diese Ziele muss man ein Mann sein, und wir haben Männer auf dem Platz", platzte es aus dem Mittelfeldspieler heraus, der den Druck nach den Siegen der Konkurrenz aus Schalke und Stuttgart einräumte, aber wortgewaltig nachsetzte: "Warum sollten wir deswegen verunsichert sein, wir haben seit mindestens acht Spielen nicht mehr verloren und stehen im UEFA-Cup-Halbfinale." Frings untertrieb an dieser Stelle sogar, denn Werder ist seit dem 1:3 bei Ajax Amsterdam sogar schon elf Partien ohne Niederlage.

 

Bereit für einen fulminanten Saison-Endspurt sieht auch Miroslav Klose die Mannschaft trotz aller Personalsorgen. "Man muss den Hut ziehen vor allen Spielern, die in den letzten Wochen so reingeschmissen wurden, wenn man sieht, was sie jetzt leisten. Hut ab vor Tim Borowski, bei dem ich hoffe, dass er nicht sehr schwer verletzt ist. Hut ab vor Petri Pasanen, der uns jetzt weiterhilft, oder vor Owo, der einfach mal von der rechten auf die linke Seite wechselt und stark spielt. Das ist alles keine Selbstverständlichkeit. Sie haben es geschafft in kurzer Zeit alle Ausfälle eins zu eins zu ersetzen. Es macht unheimlich Spaß."

 

Geschäftsführer Klaus Allofs schloss sich dem Chor an, der die Männer auf dem Platz lobte: "Das war eindrucksvoll, wie wir hier aufgetreten sind. Am Donnerstag haben wir ja nicht einfach mal einen Spaziergang absolviert, sondern richtig viel investiert. Und heute schlagen wir ein Team, dass im Abstiegskampf steckt und fast 80.000 Fans im Rücken hat. Darauf können wir stolz sein." Cheftrainer Thomas Schaaf fügte an: "Das Team war bereit jeden Meter zu gehen, der nötig war. Und wenn es mal nicht geklappt hat, hat ein anderer ausgeholfen. Es war deutlich zu sehen, dass dieses Team seinen Weg gehen will."

 

Mit diesen positiven Emotionen blickten die grün-weißen Männer auf das Restprogramm der Meisterschaft. Nachdem sie in den vergangenen Wochen immer wieder die Hoffnungen der Konkurrenz auf einen Patzer des Ligapokalsiegers zunichte machten (Tim Wiese: "Wir haben unsere Aufgabe erledigt und Schalke nicht wegrennen lassen. Wenn sie mal patzen sind wir mit so einer Leistung wie heute da"), drehen die Werderaner nun den Spieß um, und üben selbst Druck aus. Patrick Owomoyela freute sich schon in Dortmund auf die Freitags-Partie gegen Alemannia Aachen: "Nachdem wir zuletzt immer nachlegen mussten, sind wir in der nächsten Woche mal als erste dran." Owomoyela weiter: "Freitagspiele machen Spaß, unter Flutlicht hat es bei uns zuletzt ohnehin immer ganz gut gepasst. Allerdings wissen wir auch, dass Aachen nicht so leicht zu packen sein wird."

 

Die Männer (und Frauen) für die Meisterschaft stehen bei den Werderaner jedoch nicht nur auf dem Feld oder sitzen auf der Bank, sondern sie bevölkern auch das Weser-Stadion und wie am Sonntagabend in Dortmund die gegnerischen Stadien. Fast 8.000 Bremer Fans machten sich im ausverkauften Signal Iduna Park mit einer Lautstärke bemerkbar, die jeden Grün-Weißen beflügelte. Deswegen ging im Siegestaumel auch ein dickes Lob an die Anhänger. Patrick Owomoyela begeistert: "Das war toll. Sie kämpfen alle im Endspurt voll mit. Sie geben alles und das hilft uns unheimlich weiter."

 

Belohnt würden die Anhänger dann, wenn die Vision von Torsten Frings wahr werden würde. Der sagte nach der Partie den Ausgang des Titelkampfes voraus: "Wir werden auch in den nächsten Spielen an den Schalkern dran bleiben. Es bleibt eng bis zum Schluss. Die Entscheidung fällt am vorletzten Spieltag. Dortmund wird sich hier gegen Schalke den Klassenerhalt sichern und wir ziehen vorbei." Frings hält kurz inne, schaut in die Runde und nickt: "Ich denke, so wird es kommen."

 

von Michael Rudolph, Timo Strömer und Sonja Päs

 

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