Die Partie begann ausgeglichen, es lag aber eine ordentliche Portion Spannung in der Luft. Clemens Fritz versuchte sich schon nach 54 Sekunden mit dem ersten Schuss Richtung Alkmaar-Tor. Echte Torszenen ergaben sich aber erst nach zehn Minuten, für den Hauptdarsteller waren es die Startsignale eines fulminanten Abends: zweimal versuchte sich Miroslav Klose binnen einer Minute mit Torschüssen. Wurde sein erster noch abgeblockt, bescherte der zweite Gäste-Keeper Watermans schon einen ersten Arbeitsnachweis. Werder übernahm damit das Kommando und machte kurz darauf ernst: Ein weiter Abschlag von Tim Wiese wurde vor die Füße von Tim Borowski abgewehrt. Der nachfolgende Doppelpass mit Diego überwand locker 25 Meter, die Bogenlampe des Brasilianers landete vor den Füßen des in den Strafraum gesprinteten Rückkehrers, der sich die Gelegenheit trotz Bedrängnis nicht nehmen ließ – 1:0 (16.).
Es entwickelte sich ein munteres Viertelfinalspiel, in dem Werder auch die nächsten Achtungszeichen setzte. Hinten erledigte die neu sortierte Abwehrreihe ihren Dienst souverän und zuverlässig, vor allem Patrick Owomoyela tankte mit prima gelösten Zweikämpfen Sicherheit auf der ungewohnten Position ganz links. Mittelmann Naldo sorgte zwischendurch am anderen Ende des Platzes für Ehrfurcht, ein erster Freistoßhammer strich um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (24.). Alkmaar war nicht passiv, versprühte aber erst mit einem abgefälschten Arveladze-Schuss Ansätze von Gefahr (26.).
Zweieinhalb Tore – Turbulente Schlussphase der 1. Halbzeit
Etwas überraschend kam folglich der AZ-Ausgleich in der 32. Minute, der eine turbulente letzte Viertelstunde des ersten Durchgangs einläutete. Moussa Dembélé hatte plötzlich deutlich zu viel Platz direkt vor Werders Strafraum, Borowski und Naldo standen zu weit weg. Andererseits war der Abschluss auch klasse – unhaltbar schlug sein vehementer Linksschuss im rechten Eck zum 1:1 ein. Auf einmal hätte Alkmaar das Halbfinale erreicht, Werder brauchte einige Minuten, um sich zu sortieren. Vier Minuten, um genau zu sein. In der 36. hatte es sich aussortiert, mit Miroslav Kloses 2:1 nahm der Gastgeber den Taktstock wieder in die Hand und gab ihn nicht mehr her. Dieses Mal tauchte Jurica Vranjes in zentraler Mittelfeldposition auf und setzte klug Aaron Hunt ein, der den Ball im perfekten Moment quer legte. Nach 1.158 torlosen Pflichtspielminuten stand Miroslav Klose endlich wieder am rechten Fleck und schob die Kugel zur erneuten Führung ins Netz.
Damit war die erste Halbzeit aber noch nicht abgehakt. Wiederum nur vier Minuten später hatte Werder Glück. Schiedsrichter Michael Riley erkannte einen Treffer der Holländer nach einem Eckball wegen Torwartbehinderung nicht an. Tim Wiese kam allerdings eher Kollege Pasanen in die Quere als ein Kontrahent. Immerhin: Torschütze Jaliens nahm auch die Hand etwas zu Hilfe. Zwei Chancen folgten vor der Pause noch: Erst jagte Klose die Kugel nach toller Borowski-Eingabe im Fallen über den Kasten (41.), dann musste Wiese im kurzen Eck einen tückischen de-Zeeuw-Freistoß entschärfen (44.).
Souverän und sehenswert – Werder in Hälfte zwei