"Chance vertan" – Zuversicht behalten

Duell des Tages, Stürmer Miroslav Klose und Torhüter Tomislav Piplica schenkten sich nichts ...
Profis
Samstag, 31.03.2007 / 20:51 Uhr

Die Gedanken von Naldo flogen weit in den Süden Deutschlands – er konnte sich gut vorstellen, wie Werders Resultat den größten Kontrahenten im Titelkampf nach seiner Niederlage . . .

Die Gedanken von Naldo flogen weit in den Süden Deutschlands – er konnte sich gut vorstellen, wie Werders Resultat den größten Kontrahenten im Titelkampf nach seiner Niederlage in der Münchner Allianz-Arena wieder aufgebaut haben könnte: "Die Schalker haben bestimmt gefeiert, als sie unser Ergebnis gehört haben.“ Er sei sauer und frustriert, schob er noch hinterher. Werder hat in Cottbus nicht nur aus drückender Überlegenheit keinen verdienten Profit gezogen, sondern im Kampf um den Titel eine "Chance vertan", wie es Aaron Hunt ausdrückte. Auch wenn der Abstand zum Tabellenführer aus dem Ruhrpott wieder einmal kleiner wurde, die mögliche Tabellenführung (zum ersten Mal seit neun Spieltagen) erreichte Werder nicht.

 

Diese Cottbuser, stellt sich heraus, sie liegen Werder einfach nicht. "Wir haben uns schon im Hinspiel schwer getan", erinnerte sich Miroslav Klose an das mühsame 1:1 Anfang November. "Gegen sie zweimal nur unentschieden zu spielen, ist schon ärgerlich" – auch Geschäftsführer Klaus Allofs hatte gegen den Aufsteiger eigentlich mehr Punkte eingeplant. Nun hofft er, dass die Brandenburger auch den anderen Titelkandidaten Punkte klauen: "Wenn Cottbus dann wieder so spielt, werden sich auch die anderen gegen sie sehr schwer tun."

 

"Wir hätten heute die Tabellenführung übernehmen müssen", ärgerte sich Per Mertesacker. Neben-Laterne Naldo war auch immer noch grimmig: "Wer Meister werden will, muss solche Spiele gewinnen." "Es wäre gut gewesen, heute an der Spitze zu sein", bestätigte Klaus Allofs, "wir sind schon ein bisschen enttäuscht." Doch alle Beteiligten versäumten es nicht, wieder einmal darauf hin zu weisen, dass die Liga über 34 Spieltage angesetzt ist und nicht an diesem 27. Spieltag den Betrieb einstellt. "Selbst wenn wir heute gewonnen hätten, hätte uns niemand den Gefallen getan, die Saison abzupfeifen", war sich Thomas Schaaf schmunzelnd sicher. Bei der Gelegenheit machte er gleich noch ein bisschen Werbung für den Endspurt in der deutschen Eliteklasse: "Es wird bis zum letzten Spieltag gehen, immer spannend bleiben. Die Liga ist interessant, wir können uns auf schöne Spiele freuen."

 

Dass Werder dabei trotz der nicht optimalen Cottbus-Resultate nach wie vor alle Chancen hat, unterstrichen Spieler und Verantwortliche einmal mehr. "Es sind jetzt nur noch zwei Punkte auf Schalke und noch viele Spiele", rechnete Aaron Hunt vor. Stürmerkollege Miroslav Klose ist ebenfalls optimistisch: "Sieben Spiele sind es noch, da geht noch was." Klaus Allofs machte den Seinen Mut: "Auch wenn wir heute Abend vorn gewesen wären, wäre noch nichts entschieden gewesen. Es wird weiter solche Gelegenheiten geben, es ist noch alles drin." Klar ist aber auch, Werder muss bald mal zugreifen: "Allzuviele Chancen werden wir nicht mehr bekommen", schwant es Miroslav Klose, "wir müssen sie dann mal nutzen." Jurica Vranjes fordert von nun an sogar maximale Ausbeute: "Es kann noch viel passieren, aber wir dürfen keine Punkte mehr verlieren." Den Grund dafür liefert Per Mertesacker: "Alle sind dick im Geschäft, es gibt keinen Favoriten mehr."

 

Wer nach dem unglücklichen 0:0 in Cottbus und dem Blick auf den wieder enger gewordenen Kandidatenkreis dringend eine Zuversichts-Infusion brauchte, konnte sich die wie gewohnt bei Torwart Tim Wiese abholen. Der lieferte auf Wunsch gute Gründe für einen Deutschen Meister Werder Bremen: "Wir sind gefestigter, denn wir spielen seit Jahren dort oben und haben auch in der Champions League viel Erfahrung gesammelt. Wir werden am Ende die besseren Nerven haben." Im Gegensatz zu Kollegen und Umfeld blickt er also nicht ins weite Liga-Rund und zu all den anderen, sondern richtet die Aufmerksamkeit ganz in Ruhe ganz nach innen. Meister werden also laut Wiese: "Wir!".

 

von Enrico Bach und Michael Rudolph

 

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