"Gerade nach den letzten Tagen war dieses Tor sehr wichtig für mich und die Mannschaft. Wir haben die richtige Reaktion gezeigt", freute sich Vranjes, der seinen vierten Saisontreffer seinem nierenkranken Freund Ivan Klasnic widmete: "Meine Gedanken sind immer bei ihm." Das Tor sorgte für "besondere Freude" im Mannschaftskreis. Genau diese Bezeichnung wählten Thomas Schaaf und Klaus Allofs, genauso wie Tim Wiese und Torsten Frings, als sie nach dem Spiel über Vranjes sprachen. "Juri gibt immer alles, ist immer mit dem Herzen dabei, Gratulation an ihn", fügte Schaaf noch an. Klaus Allofs ergänzte: "Auch wenn er nicht in der ersten Elf ist, er steht immer bereit, ist immer voll da. Das wissen wir, aber vielleicht nicht so die Öffentlichkeit, Juri ist ganz wichtig für uns." Tim Wiese schließlich erneuerte den Schulterschluss von Team und kritisiertem Kollegen: "Ich freue mich sehr für den Jungen und wir alle freuen uns, dass wir ihn haben. Er hat in der letzten Woche hart an sich gearbeitet. Heute wurde er belohnt. Wir stehen hinter ihm."
Jurica Vranjes wirkte mit sich im Reinen nach diesen 90 Minuten gegen Mainz. Er hatte nach seiner kurzfristigen Nominierung Verlässlichkeit bewiesen, er hatte Vielseitigkeit gezeigt, als er nach zwanzig Minuten mit Torsten Frings die Positionen tauschte und von der Sechser-Position ins halbrechte Mittelfeld wechselte. Er hatte seinen Offensivgeist sehr deutlich gemacht, nicht nur mit seinem Tor, sondern auch mit dem starken Pass auf Diego vor dem 2:0. Kurzum, er hatte eine richtig gute Leistung gebracht, das "beste Spiel seit langem", wie er selbst fand, "und das wichtigste!"
Ach, und wie war das nun mit den Fans, Juri? "Ich war zufrieden mit ihnen und sie mit mir, wir können nur gemeinsam Meister werden", zeigte sich Vranjes versöhnlich. "Alles ist gut", fügte er noch hinzu. Werders siebter und der zwölfte Mann stehen wieder Seite an Seite.
von Enrico Bach, Michael Rudolph und Timo Strömer