Nach Vigo-Sieg steigt das Spitzenspiel-Fieber

Werder ganz locker, das 1:0 bei den heimstarken Galiziern hat Selbstvertrauen gegeben, Bayerns Real-Sieg hin oder her.
Profis
Freitag, 09.03.2007 / 01:48 Uhr

Ein bisschen Durchschnaufen war erlaubt. Betont locker präsentierten sich die Werder-Profis deshalb nach dem 1:0-Erfolg bei Celta Vigo gegenüber den spanischen Fans, die lange am Mannschaftsbus ausharrten, um ein Foto oder Autogramm von den Deutschen zu bekommen. Torsten Frings war einer der Bremer, die sich diese kleine Pause gönnten, ein paar Fotoaufnahmen zuließen und Autogramme schrieben. Für ein paar Minuten war er weit weg von UEFA-Cup-Arithmetik und bevorstehendem Spitzenspiel-Fieber gegen die Bayern.

 

Nur wenige Minuten zuvor musste Frings die ersten Fragen zum Topspiel des kommenden Spieltages am Sonntagabend beantworten. Während er sich so kurz nach dem Vigo-Spiel noch nicht so auf das Thema einlassen wollte und behauptete, dass er das Bayern-Spiel gegen Real Madrid nicht gesehen habe ("Das interessiert mich nicht. Ich habe mir einen Film angeschaut."), gingen andere Werder-Profis die Sache offensiver an. Mittelfeldspieler Jurica Vranjes freut sich schon auf die Partie: "Beide Teams haben Selbstvertrauen getankt, das wird ein enges Spiel." Ein Spiel, bei dem der Kroate trotz der Auswechslung von Miroslav Klose gegen Celta Vigo auf die Stärken des Werder-Angreifers zählt: "Ich mache mir auch weiterhin keine Gedanken um ihn, jetzt trifft er eben am Sonntag gegen die Bayern. Ich glaube fest daran."

 

Klose selbst gehörte am Donnerstagabend trotz des Siegs nicht zu denen, die übermäßig viel Selbstvertrauen tanken konnten: "Natürlich ärgere ich mich, dass ich nicht getroffen habe und wir die Partie nicht viel früher entschieden haben. Ich hatte zwei, drei Chancen, konnte sie aber nicht nutzen. Ich muss mir ankreiden, dass ich in diesen Situationen zu hektisch war." Die Auswechslung zehrte aber nicht übermäßig am Nervekostüm des Nationalspielers: "Warum denn auch? Irgendwann trifft es jeden Mal, auch mich. Außerdem konnte ich so etwas Kraft für Sonntag sparen." Im Duell gegen die Bayern will der WM-Torschützenkönig auf jeden Fall wieder mitmischen: "Das wird ein tolles Spiel. Beide Mannschaften haben viel Selbstvertrauen getankt und sind in der Bundesliga wieder vorn dabei."

 

Alle Bremer machten deutlich, dass der amtierende Ligapokal-Sieger sich auf Augenhöhe der Aufgabe bei den Bayern stellt. Daran veränderte auch deren Sieg gegen Real Madrid nichts. "Wir freuen uns für die Bundesliga, dass Bayern diese Hürde genommen hat, aber wir wissen das sportlich auch richtig einzuschätzen. Bayern hat ein gutes Spiel gezeigt, aber Real ist auch kein Team mehr, vor dem man in die Knie gehen muss. Das war keine Weltklasse-Leistung. Auch die Bayern

sind gegen Real noch einmal unter Bedrängnis gekommen", analysierte Geschäftsführer Klaus Allofs. Trotz des Champions-League-Boykotts am Mittwochabend äußerte sich auch Torsten Frings ähnlich: "So stark sind die Galaktischen auch nicht mehr. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Bayern Heimrecht hatte. Wir haben uns hier auswärts stark verkauft gegen eine Mannschaft, die am vergangenen Wochenende gegen den FC Valencia nur knapp 0:1 verloren hat. Die sind Dritter der spanischen Liga, vor Real."

 

Von Selbstbewusstsein sind auch die Gedanken von Torhüter Tim Wiese getragen: "Wir haben schon zwei Mal gegen die Bayern in dieser Saison gewonnen und wollen jetzt den dritten Sieg. Ich weiß, es wird schwer, aber in meinen Augen haben wir einfach die bessere Mannschaft."

 

von Michael Rudolph und Enrico Bach

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