Allofs: "Ein 0:0 wäre ein fieses Ergebnis gewesen"

Alle herzen Hugo: Im zweiten UEFA-Cup-Auswärtsspiel der Saison schoss Werders Portugiese das zweite ganz wichtige Tor.
Profis
Freitag, 09.03.2007 / 01:12 Uhr

Ein paar Freunde hatten sich extra wegen Hugo Almedia ins Auto gesetzt und waren die 128 Kilometer von Porto nach Vigo mit dem Auto gefahren, um ihm im Estadio Balaídos die Daumen zu drücken. Die Unterstützung hat sich gelohnt, denn obwohl Werder stellenweise die Ausstrahlung einer Heimmanschaft zeigte und klare Chancen herausspielen konnte, musste man den Siegtreffer als etwas glücklich bezeichnen. Besonders schön für Hugos Freunde: Ihr Mann war der Matchwinner.

 

Die Szene, die den Sieg brachte konnte Almeida auch eine halbe Stunde nach dem Abpfiff genau beschreiben. "Der Angriff lief über die linke Seite, Aaron und ich sind vor dem Tor gekreuzt, er stieß auf den ersten Pfosten zu, ich ging an den zweiten. Und dann haben wir gehofft, dass die Flanke gut kommt, und Pierre hat sie super reingeschlagen", schwärmte der Portugiese, der seinen Kopf nur noch hinhalten musste, um erneut ein ganz wichtiges UEFA-Cup-Tor zu erzielen. Schon in Amsterdam hatte er den so wichtigen Ausgleich zum 1:1 markiert. "Dieser Treffer gegen Ajax ist momentan aber noch ein Stufe wichtiger, weil er uns damals das Weiterkommen erst ermöglichte. Gegen Vigo haben wir zwar jetzt eine gute Ausgangssituation, aber es ist noch nichts sicher", beantwortete Almeida eine entsprechende Frage ganz sachlich.

 

Viele Zweifel lassen die Grün-Weißen jedoch nicht entstehen, nach dem Sieg in Vigo. Zu groß ist das Selbstvertrauen nach dem Erfolg gegen die Spanier. "Über dieses Ergebnis gibt es keine zwei Meinungen. Ich habe zwar auch ein paar Szenen gesehen, bei denen wir nicht so gut ausgesehen haben. Aber es hat auch nichts mit Überheblichkeit zu tun, wenn ich feststelle, dass wir die bessere Mannschaft haben", stellte Klaus Allofs klar, "im Vorfeld ist viel über die Heimstärke der Spanier in internationalen Spielen gesprochen worden, wir haben es hier gepackt. Ein 0:0 wäre ein fieses Ergebnis gewesen." Allofs ergänzte aber: "Auch dieses 0:1 birgt ein gewisses Risiko, aber ich gehe davon aus, dass wir auch das Rückspiel gewinnen werden." Ersatz-Kapitän Torsten Frings, der trotz seiner gesundheitlichen Probleme durchspielen konnte, demonstrierte ebenfalls Siegesgewissheit: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, wenn man bedenkt, dass wir hier eigentlich nicht die Heimmannschaft waren, die bestrebt sein musste, sich eine gute Ausgangssituation zu schaffen." Frings weiter: "Aber Celta hatte im eigenen Stadion keine Chance gegen uns. Wir hatten ständig den Ball, hätten ein paar Tore mehr schießen können. Am Ende waren sie mit einem Gegentreffer gut bedient." Für Mittelfeldspieler Jurica Vranjes war der Sieg in Galizien ein wichtiges Signal: "Die ganze Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie ins Finale will."

 

Cheftrainer Thomas Schaaf freute sich ebenfalls, wie sein Team die schwierige Aufgabe meisterte: "Celta Vigo hat genau so gespielt wie erwartet. Sie haben tief gestanden und blitzschnell umgeschaltet. Wir brauchten sehr viel Geduld, weil wir am Anfang unsere Chancen nicht genutzt haben und es verpasst haben, uns mehr Sicherheit zu holen." Doch gerade für die Disziplin nach ihrer stärksten Phase lobte Schaaf das Team: "Wir wussten, dass sie irgendwann zu ihren Kontern kommen werden, aber dennoch haben wir das Spiel geführt und sind immer nach vorn aktiv gewesen. Wir haben die richtige Balance gefunden, kontrolliert gespielt."

 

Dass diese Vorstellung am Ende von Hugo Almeidas Tor doch noch belohnt wurde, freute den Cheftrainer auch für seinen Angreifer: "Solche Erfolgserlebnisse sind wichtig für ihn. Er hat oft bei seinen Einsätzen tolle Sachen gemacht und ist weite Wege gegangen, hat aber nicht getroffen. Dieses wichtige Tor sollte ihm mehr Sicherheit geben." Geschäftsführer Klaus Allofs, der bald entscheiden wird, ob der 22-jährige auch im kommenden Jahr für Werder auf Torejagd geht, sagte nach der Partie: "Wir wundern uns schon manchmal, wie kritisch die Beurteilungen für Hugo sind. Wir sind mit seiner Entwicklung zufrieden. Er hat sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft, aber er ist ein junger Spieler, der in ein fremdes Land gekommen ist, gut arbeitet und wichtige Tore schießt." Mit Blick auf Almeidas Vertragssituation hielt sich der ehemalige Stürmer jedoch noch bedeckt: "Wir müssen das nicht schon in den nächsten Tagen entscheiden. Wir warten weiter ab. Aber Hugo kennt unsere Einschätzung seiner Leistung. Ich habe mich lange mit ihm unterhalten und ihm auch gesagt, dass er seine Wohnung jetzt noch nicht kündigen muss."

 

von Michael Rudolph und Enrico Bach

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