"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und wissen, dass sie international unheimlich stark sind. Am vergangenen Wochenende haben sie zwar 0:1 gegen Valencia verloren, aber ein ganz starkes Spiel gemacht. Valencia hatte es richtig schwer und das trotz ihrer Klasse, die sie erst gestern Abend in der Champions League wieder unter Beweis gestellt haben", berichtet Schaaf von der Erkenntnissen der grün-weißen Spielbeobachter, von denen er alle wichtigen Informationen bekommen hat: "Sie machen die Räume unheimlich eng und lassen extrem wenig Chancen zu. Hinten haben sie mit Lequi eine Bank. Im Mittelfeld agieren meist mit Garcia, Iriney, Lopez und Nunez Spieler, die die Zweikämpfe richtig suchen. Vorn sind sie mit Baiano torgefährlich. Dazu kommt mit Canobbio ein Mann, der die entscheidenden Pässe spielt und selbst zum Abschluss kommen kann."
Welche Offensiv-Abteilung Schaaf dagegen ins Rennen schickt, lässt er trotz des Drei-Tore-Auftritts von Aaron Hunt gegen den VfL Bochum offen: "Es ist sehr schön zu wissen, dass man vorn einen Stürmer, der zuletzt drei mal getroffen hat, neben einen Miroslav Klose stellen kann. Beide harmonieren sehr gut, aber das gilt auch für andere Kombinationen. Wir sind im Angriff stark besetzt, jeder ist gut für die Startelf." Kein Zweifel, der Bremer Coach will die Offensiv-Stärke seines Teams ausschöpfen. Dennoch kommt es vor allem auf die Defensivarbeit an. Schaaf dazu: "Wir müssen gegen Vigo einen Weg suchen, der nicht leicht zu finden sein wird."
Trotz aller Konzentration auf Vigo wird der FC Bayern München am Vorabend des UEFA-Pokal-Spiels doch eine kleine Nebenrolle spielen. Große Teile der Mannschaft werden sich auf jeden Fall den Auftritt des nächsten Bundesliga-Gegners in der Champions League gegen Real Madrid anschauen. Mit einem Seitenhieb auf die Nicht-Übertragung der eigenen Partie sagte Klaus Allofs. "Ich werde mir das Spiel anschauen. Ich hoffe, dass das wenigstens in Spanien möglich sein wird." Für trotziges Kopschütteln sorgte die TV-Zurückhaltung auch bei den Spielern. Torsten Frings motiviert: "Dann bekommt eben keiner etwas vom Wunder von Vigo mit."
von Michael Rudolph und Enrico Bach