Am Ende dieses Weges soll weiterhin der Meistertitel stehen. Schaaf gibt dieses Ziel nicht auf: "Wir haben schon vor Monaten gesagt, dass wir ganz nach oben wollen. Daran hat sich nichts verändert. In meinen Augen ist das eine vernünftige Zielsetzung, die noch zu packen ist."
Bei diesen Ambitionen war es kein Wunder, dass die Werderaner am Sonntag nicht so richtig wussten, ob sie beim Blick auf die Tabelle nun lachen oder weinen sollten. Denn mit diesem einen Punkt gegen Gladbach waren sie auf sechs Punkte an den Tabellenführer Schalke 04 herangerückt. Mit einem Dreier hätte man sich alleridngs plötzlich wieder mitten im Titelrennen wiedergefunden. "Wir haben gesehen, dass Schalke 0:1 zurücklag, für mich sind das klar zwei verlorene Punkte", sagte Jurica Vranjes dazu. Auch bei Tim Borowski überwog der Ärger: "Das wäre die Chance gewesen aus allem rauszukommen und auf Schalke aufzurücken. Aber es gibt immer noch genügend Spiele, um das zu packen." Stürmer Miroslav Klose klang noch nicht wieder so optimistisch: "Solange wir unsere Spiele nicht gewinnen, müssen wir nicht nach oben schauen."
Selbstkritische Töne, die auch Geschäftsführer Klaus Allofs aufnahm: "Wenn wir mit dieser Leistung gewonnen hätten, wäre das zu einfach gewesen. Dann hätten vielleicht einige gedacht, dass wir so Meister werden können. Aber jeder muss wissen, dass wir uns weiter steigern müssen. Heute war es besser, aber es reicht eben noch nicht." Allofs Appell ans Team lautete: "Heute darf man sich von diesem Spiel noch runterziehen lassen. Aber schon morgen müssen die positiven Aspekte Mut für die nächste Woche machen."
Torhüter Tim Wiese hat die Aufgabe am kommenden Samstag schon im Visier: "Im Heimspiel gegen den VfL Bochum sind drei Punkte Pflicht. Gut, dass wir davor eine Woche zusammen trainieren können, ohne ein Spiel zu absolvieren. Dann können wir mal den Kopf frei bekommen."
von Michael Rudolph, Enrico Bach und Tino Polster