Der späte Schock: Werders Kampf nicht belohnt

Es sollte nicht sein für Daniel Jensen und Werder - Riesenjubel allerdings bei den Borussen, auch wenn sie weiter Letzter bleiben.
Profis
Sonntag, 25.02.2007 / 21:08 Uhr

Mit der letzten Aktion des Spiels wurde aus dem großen Schritt raus aus der aktuellen Negativ-Serie und der Rückkehr ins Titelrennen ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Das 2:2 in der 94. Minute schockte die Werderaner. "Sekunden vor Schluss haben wir zwei Punkte abgegeben. Wenn man sich schon so auf einen Dreier freuen konnte, ist das natürlich besonders traurig. Aber das passiert in solchen Phasen, wenn die Automatismen nicht so da sind", zeigte Cheftrainer Thomas Schaaf Mitgefühl mit den Spielern, die fassungslos vom Platz schlichen.

 

Nationalspieler Tim Borowski, der den Ausgleich verletzt von der Bank aus mitverfolgen musste, sagte: "Das ist richtig bitter und sehr enttäuschend. Da fehlen einem die Worte. Aber das passt ins Bild in dieser Phase. Wir hätten den Sieg verdient gehabt, weil wir nach den letzten Auftritten eine Reaktion gezeigt haben." Torschütze Jurica Vranjes, dem die Freude über seinen vermeintlichen Siegtreffer genommen wurde, legte nach: "Wir haben es nicht geschafft, bis zur letzten Sekunden konzentriert zu bleiben. Das ist sehr schade. Denn wir haben uns kämpferisch eindeutig besser präsentiert als zuletzt."

 

Positive Anzeichen auf eine Trendwende waren trotz des späten Ausgleichs zu spüren. Die kämpferische Einstellung gefiel auch dem Trainer, der folgenden Unterschied zum Spiel in Amsterdam ausmachte: "Als wir in der zweiten Halbzeit wieder ein schlechte Phase von zehn Minuten hatten, in denen wir uns wieder zurückgezogen hatten, kämpften wir diesmal dagegen an und kamen zurück. Wir haben uns danach zwei, drei gute Chancen erarbeitet, mit denen wir das Spiel hätten entscheiden können." Schaafs Fazit: "Die ganz große Leichtigkeit war heute noch nicht dabei, aber wir haben viele Dinge besser gemacht und sind auf dem richtigen Weg."

 

Am Ende dieses Weges soll weiterhin der Meistertitel stehen. Schaaf gibt dieses Ziel nicht auf: "Wir haben schon vor Monaten gesagt, dass wir ganz nach oben wollen. Daran hat sich nichts verändert. In meinen Augen ist das eine vernünftige Zielsetzung, die noch zu packen ist."

 

Bei diesen Ambitionen war es kein Wunder, dass die Werderaner am Sonntag nicht so richtig wussten, ob sie beim Blick auf die Tabelle nun lachen oder weinen sollten. Denn mit diesem einen Punkt gegen Gladbach waren sie auf sechs Punkte an den Tabellenführer Schalke 04 herangerückt. Mit einem Dreier hätte man sich alleridngs plötzlich wieder mitten im Titelrennen wiedergefunden. "Wir haben gesehen, dass Schalke 0:1 zurücklag, für mich sind das klar zwei verlorene Punkte", sagte Jurica Vranjes dazu. Auch bei Tim Borowski überwog der Ärger: "Das wäre die Chance gewesen aus allem rauszukommen und auf Schalke aufzurücken. Aber es gibt immer noch genügend Spiele, um das zu packen." Stürmer Miroslav Klose klang noch nicht wieder so optimistisch: "Solange wir unsere Spiele nicht gewinnen, müssen wir nicht nach oben schauen."

 

Selbstkritische Töne, die auch Geschäftsführer Klaus Allofs aufnahm: "Wenn wir mit dieser Leistung gewonnen hätten, wäre das zu einfach gewesen. Dann hätten vielleicht einige gedacht, dass wir so Meister werden können. Aber jeder muss wissen, dass wir uns weiter steigern müssen. Heute war es besser, aber es reicht eben noch nicht." Allofs Appell ans Team lautete: "Heute darf man sich von diesem Spiel noch runterziehen lassen. Aber schon morgen müssen die positiven Aspekte Mut für die nächste Woche machen."

 

Torhüter Tim Wiese hat die Aufgabe am kommenden Samstag schon im Visier: "Im Heimspiel gegen den VfL Bochum sind drei Punkte Pflicht. Gut, dass wir davor eine Woche zusammen trainieren können, ohne ein Spiel zu absolvieren. Dann können wir mal den Kopf frei bekommen."

 

von Michael Rudolph, Enrico Bach und Tino Polster

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