Ärger, nicht Frust – Schaaf betont den Unterschied

Thomas Schaaf: Ärger ja, Aufgeben nein - die Niederlagen sind ausgewertet, der Blick geht nach vorn.
Profis
Mittwoch, 21.02.2007 / 13:08 Uhr

Nein, Angst vor der nächsten Enttäuschung hat bei Werder niemand. Werder tritt trotz der vergangenen schlechten Bundesliga-Ergebnisse selbstbewusst in der Amsterdam Arena an. Das vermittelten am Mittwochgmorgen Cheftrainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs während der letzten Pressekonferenz vor dem Abflug zum UEFA-Pokal-Spiel. "Ich glaube fest daran, dass unsere Mannschaft stärker ist als das Team von Ajax", sagte Klaus Allofs und sprach Cheftrainer Thomas Schaaf damit aus dem Herzen, der betonte: "Wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir unsere Aufgaben bewältigen."

 

Auch die aufgekommene Kritik, die Vize-Kapitän Torsten Frings nach dem Spiel gegen Hamburg übte, hat die Mannschaft nicht verunsichert oder entzweit. Schaaf deutete dabei auf einen kleinen, aber feinen Unterschied hin: "Ich habe gelesen, dass bei uns Frust herrscht, aber so ist es nicht. Wir ärgern uns nur sehr über unsere Leistungen. Frust ist für mich der Zustand, wenn man seine schlechten Leistungen schimpfend hinnimmt. Wenn man sich ärgert, sucht man nach einem Weg, es besser zu machen. Und wir haben uns eben geärgert, dass wir in den letzten Spielen unsere gute Ausgangssituation in der Bundesliga verspielt haben."

 

Auf dem Weg der Besserung hat die sportliche Leitung die Mannschaft geortet. In diesem Zusammenhang sieht sie auch die Aussagen von Torsten Frings, der zuletzt die Leistung des Team hinterfragt hatte. "Ich sehe darin nichts Falsches, er hat nur deutlich gemacht, dass wir mehr Leistung von uns abfordern müssen", sagte Thomas Schaaf, "er hat es eben auf seine direkte Art und Weise gemacht. Er hat das Recht dazu. Es gibt bei uns keinen Zoff. Intern haben das alle Spieler geäußert. Das Team geht mit der geübten Kritik sehr gut um."

 

Deshalb war in den vergangenen Tagen auch kein "Krisengespräch" mit Vize-Kapitän Torsten Frings nötig. Die Aufmerksamkeit, die ein Gespräch in Allofs' Büro am Mittwoch ausgelöst hatte, konnte der Geschäftsführer nicht nachvollziehen. "Torsten musste doch nicht zum Rapport. Das war ein Gespräch wie es zu unserem Alltag gehört. Wir sind im ständigen Kontakt. Es ist doch klar, dass man mit Schlüsselspielern die Dinge bespricht, negative und positive", klärte Allofs auf und kündigte schon an: "In Amsterdam sind wir wieder zwei Tage mit der Mannschaft zusammen, auch da wird es wieder Möglichkeiten für Gespräche zu geben."

 

Ob Torsten Frings auch am Donnerstagabend auf dem Spielfeld mit seinen Kollegen kommunizieren kann, steht allerdings noch nicht fest. Sein Einsatz ist noch stark gefährdet. "Wir hoffen, dass er das Abschlusstraining heute Abend absolvieren kann und entscheiden erst danach, was passiert. Das Gleiche gilt für Naldo", sagte Thomas Schaaf über die beiden angeschlagenen Spieler und geht gleichzeitig von einem Einsatz von Tim Borowski fest aus. "Er hat zuletzt schmerzfrei trainiert."

 

Borowskis Einsatz ist ein positives Vorzeichen dafür, dass Werder am Donnerstag die Hürde Ajax überspringt. Weitere fügt Klaus Allofs hinzu: "Wir haben auch vor dem Hinspiel gezeigt, als wir in der Bundesliga zwei Mal verloren hatten, dass wir Ajax 3:0 schlagen können. Deswegen ist die Niederlage gegen den HSV kein Grund für Pessimismus. Dafür gab es nachvollziehbare Gründe. Es ist ja nicht so, dass wir plötzlich keine Mannschaft mehr haben, die international oder in der Bundesliga eine gute Rolle spielen könnte." Für Allofs steht gerade nach den letzten Tagen der Selbstkritik fest: "Das Team ist sehr ehrgeizig und leistungsbereit, man muss es nicht jeden Tag antreiben. Wenn sie verlieren, ärgern sich die Spieler am meisten."

 

von Michael Rudolph

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