Das gibt’s doch gar nicht: Drei Niederlagen in Folge

Auch hier: viel Hamburg, wenig Bremen. Vor dem Tor kam Werder nicht gut zum Zuge, auch wenn das Spiel sonst dominiert wurde. Hier müht sich Miroslav Klose gegen mehrere Verteidiger.
Profis
Samstag, 17.02.2007 / 20:30 Uhr

Diese Serie überraschte Geschäftsführer Klaus Allofs und Nationalspieler Torsten Frings negativ. "Drei Spiele in Folge zu verlieren, ich hätte nicht gedacht, dass das mit unserer Mannschaft möglich wäre. Das ist eine Katastrophe", schimpfte der frustrierte Mannschaftskapitän. Die Wortwahl direkt nach dem enttäuschenden Ausgang des Nordderbys und der aufgestellten Negativserie sah ihm Klaus Allofs nach. "Wenn man mir vor Wochen diese Frage gestellt hätte, hätte ich auch geantwortet, dass ich mir das nicht vorstellen kann." Von einer Katastrophe wollte der ehemalige Stürmer jedoch nicht sprechen. "Torsten darf das so sagen. Die Spieler haben 90 Minuten gearbeitet und müssen nicht gleich nach dem Abpfiff die richtige Worte finden. Torsten ist eben auch enttäuscht, dass wir heute wieder eine Chance nicht genutzt haben. Von einer Katastrophe würde ich aber nicht sprechen."

 

Gemessen an seinen Worten saß die Enttäuschung von Torsten Frings richtig tief. "Wenn wir so weiterspielen, dann müssen wir nicht mehr nach oben schauen, dann müssen wir froh sein, wenn wir uns für den UEFA-Cup qualifizieren. Wir sind wohl nicht so gut, wie wir alle dachten."

 

Das war der sportlichen Leitung der Bremer dann doch etwas zu viel Schwarzmalerei. Cheftrainer Thomas Schaaf machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl, sagte aber auch: "Wir müssen sachlich mit dieser Situation umgehen. Es nützt nichts, wenn ich hier eine Tür eintrete. Wir müssen die Niederlagen verarbeiten. Ich bin nicht dabei, wenn alles schöngeredet werden soll, aber ich bin auch nicht dafür alles nur negativ zu sehen. Wir hatten nach der Winterpause schon zwei Erfolge und am Mittwoch ein Klasse-Spiel gegen Ajax Amsterdam. Darüber spricht schon keiner mehr. Wir haben heute kein gurkenschlechtes Graupenspiel geliefert." Der Bremer Coach sah sogar eine Steigerung zu den letzten Bundesligaspielen. "Gegen Schalke haben wir zu Recht nach einer schwachen Leistung verloren. Gegen den VfB Stuttgart haben wir zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Heute kann man sagen, dass die Mannschaft auf dem Weg ist, wir arbeiten daran unsere Leichtigkeit wiederzufinden. Heute war es wesentlich besser als gegen Schalke 04."

 

Einzelkritik ließ die sportliche Leitung in dieser Phase nicht zu. "Wir rupfen aus dieser Leistung keine Leute heraus. Die ganze Mannschaft muss an sich arbeiten." Klaus Allofs legt dazu nach: "Wir lassen in dieser Mannschaft keine Gräben entstehen. In jedem Spiel sind einige Spieler besser, einige schlechter, einige geben alles, bei einigen ist nach Schlusspfiff noch Kraft da. Insgesamt waren wir bemüht, aber wir haben einfach nicht diese Sicherheit und das Durchsetzungsvermögen." Die Sicht des Geschäftsführers wird von Miroslav Klose gestützt, der nach Abpfiff Ursachenforschung betrieb: "Wir sind alle enttäuscht wie wir spielen. Es ist schon eine Schwächephase. Wir versuchen immer alles und gehen in die Zweikämpfe, aber kommen als zweiter Sieger wieder heraus. Es ist im Moment schwer." Der WM-Torschützenkönig weiter: "Es hapert am Kombinationsspiel, an der Bewegung, am Umschalten, am Verschieben von hinten nach vorn. Da geht es um eins, zwei Sekunden. Und wir haben zu viele Ballverluste. Da machen wir uns das Leben oft schwer und stehen mit drei, vier Mann auf einer Linie." Kloses Fazit: "Wir müssen alle mehr machen auf dem Platz, jeder muss für den anderen da sein."

 

Dass sich diese Arbeit lohnen wird, daran lassen Klaus Allofs und Thomas Schaaf keinen Zweifel. Beide betonen, dass die Zielvorgabe auch bei Gegenwind nicht verändert wird: "Wir kritisieren die Mannschaft intern, aber wir werden ihr auch verdeutlichen, zu was sie in der Lage ist. Und wir reden hier nicht um Platz zwei. Obwohl wir drei Niederlagen in Folge kassiert haben, sind wir noch in einer Position, die vieles möglich macht. Stuttgart wird nicht so weiter spielen, Schalke hat es heute schon erwischt. Ich rede nicht gern nach drei Niederlagen über den Titel, aber vorausgesetzt wir können uns wieder steigern, müssen wir ihn noch nicht abschreiben. Wir müssen diese Phase überstehen und beim nächsten Mal zur Stelle sein, wenn andere patzen." Thomas Schaaf sieht es genau so: "Wir geben nicht immer neue Wasserstandsmeldungen heraus. Es geht weiter um die Meisterschaft."

 

von Michael Rudolph und Enrico Bach

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.