SV Werder sieht in BVerfG-Urteil immensen Standort- und Wettbewerbsnachteil

Profis
Dienstag, 14.01.2025 / 13:00 Uhr

Für den SV Werder Bremen bedeutet das Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Rechtsstreit zwischen dem Land Bremen und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) eine erhebliche finanzielle Belastung und damit verbunden einen signifikanten Standort- und Wettbewerbsnachteil. Am Dienstagvormittag hatte das Gericht in Karlsruhe verkündet, dass die Sonderregelung im Bremischen Gebühren- und Beitragsgesetz verfassungskonform ist und das darauf gestützte Vorgehen des Landes Bremen rechtmäßig war. Seit 2015 werden Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen durch die Hansestadt in Rechnung gestellt.

„Wir nehmen das Urteil respektvoll zur Kenntnis, aber das ist heute kein guter Tag für Werder, die DFL und Veranstalter von Großevents in Bremen. Das heutige Urteil unterstreicht, dass der damalige Bremer Senat mit seiner Entscheidung dem SV Werder eine erhebliche finanzielle Belastung und damit verbunden einen immensen Standort- und Wettbewerbsnachteil auferlegt hat“, erklärte Tarek Brauer, Geschäftsführer Organisation & Personal des SV Werder unmittelbar nach der Urteilsverkündung.

Der Rechtsstreit dauert bereits rund zehn Jahre an. Zuvor war die DFL vor dem Oberverwaltungsgericht Bremen und dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit ihrer Klage gescheitert, ehe sie Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingelegt hatte. Für den SV Werder Bremen bedeutet das nun gesprochene Urteil im ersten Schritt, dass die bislang gestundeten Beträge wohl an die DFL gezahlt und nach aktueller Rechtsprechung auch in Zukunft die polizeilichen Mehrkosten bei Hochrisikospielen in der Hansestadt in voller Höhe übernommen werden müssen.

Bremen ist das bis dato einzige Bundesland, das derartige Kosten weiterreicht. Der SV Werder Bremen fordert nun, im Ligaverband Diskussionen zu führen sowie die Veranstalterrolle und das Verursacherprinzip stärker in den Blick zu nehmen. Tarek Brauer: „Es bleibt festzuhalten, dass nicht allein unsere Fans, sondern auch die der Gastvereine den erhöhten Personal- und Kostenaufwand verursachen und die DFL eine Mitveranstalterrolle innehat. Vor diesem Hintergrund war es schon immer und ist es auch weiterhin unsere Auffassung, dass nicht der SV Werder allein die Zeche zahlt. Es müssen sich auch die DFL und der Gastverein an den Kosten beteiligen.“

 

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