"Habe mir da von ihm auch etwas abgeschaut"

Romano Schmid über die Länderspiele, Standard-Tore & Gegner Wolfsburg

Romano Schmid am Ball im Werder-Heim-Trikot im Weserstadion
Romano Schmid kam in dieser Saison bisher auf eine Torbeteiligung im SVW-Trikot (Foto: W.DE).
Profis
Donnerstag, 17.10.2024 / 16:30 Uhr

Von Colin Hüge

Bei Romano Schmid läuft es derzeit: Überzeugte er bei den beiden Nations League-Spielen für die ÖFB-Auswahl als zweifacher Vorlagengeber, darf es auch bei der kommenden Auswärtsaufgabe im Werder-Trikot beim VfL Wolfsburg am Sonntag, 20.10.2024, gerne so weitergehen. WERDER.DE blickt mit dem Mittelfelddribbler auf seine Performance in der Länderspielpause zurück und auf den kommenden Gegner, wo Romano auf einen weiteren gebürtigen Grazer trifft. 

Für Übergepäck muss man bei Flügen bekanntlich draufzahlen. Bei Werders Romano Schmid dürfte der Rucksack nach der Länderspielpause mit zwei Kantersiegen, sechs Punkten samt zwei Torvorlagen pickepackevoller kaum gewesen sein, als er wieder zurück nach Bremen kam. Draufzahlen musste der Österreicher für das metaphorische Übergepäck natürlich nicht, eine große Portion zusätzliches Selbstvertrauen hatte der Mittelfeldspieler allerdings schon nach den 4:0- und 5:1-Siegen gegen Kasachstan und Norwegen, als er am Donnerstag erstmals wieder mit dem Team trainierte. „Natürlich nimmt man immer auch den Schwung aus den Partien mit. Das ist aber auch andersrum so, wenn ich bei Werder gut gespielt habe und dann zur Nationalmannschaft gefahren bin“, erklärt der 24-Jährige. 

Nicht mit im Gepäck waren die typisch österreichischen Käsekrainer (Brühwurst mit Käse gefüllt), die es laut Schmid öfter mal nach einem Sieg der ÖFB-Elf zur Abrundung gibt. Ein kulinarischer Leckerbissen, den sich das Team um Nationalcoach Ralf Rangnick bei den angesprochenen Auftritten ebenso verdient hatte wie Werders Nummer 20, der mit zwei Eckbällen Freiburgs Philipp Lienhart fand, der die Hereingaben wuchtig gegen Kasachstan und Norwegen einschädelte. Zufall oder einstudiert? Schmid löst auf: „Zuvor im Training habe ich keine einzige Ecke an den Mann gebracht, dafür wurden es dann in den beiden Spielen insgesamt zwei Tore. So ist das manchmal (lacht). Der „Lieni“ hat auch einfach ein perfektes Timing und eine überragende Sprungkraft in diesen Momenten gehabt. Bei der EM hatten wir gegen die Türkei schon einen ähnlichen Fall, wo er nach meiner Ecke nur knapp über das Tor köpft. Jetzt hat es super funktioniert.“

 

 „Hellwach sein und einhundert Prozent abrufen“

Auch für das kommende Auswärtsduell beim VfL Wolfsburg könnten mögliche Standards in puncto Torerfolg durchaus eine Rolle spielen: Denn fünf Treffer kassierte der VfL bereits nach Standardsituationen und damit die meisten im Fußball-Oberhaus (mehr Zahlen, Daten und Fakten). Mit Marvin Ducksch haben die Grün-Weißen so einen Standard-Spezialisten, wie sein direkt verwandelter Freistoß aus dem Rückspiel der vergangenen Saison bei den Wölfen eindrucksvoll bewiesen hat. „Da haben wir mit Duckschi natürlich jemanden, der überragende Standards schlägt, vor allem auch bei Ecken. Vielleicht habe ich mir da auch ein wenig was abgeschaut, dass es bei mir jetzt so gut geklappt hat“, erläutert Schmid mit einem leichten Grinsen. 

Das Grinsen soll auch am Sonntag nach der Partie in Wolfsburg beim gebürtigen Grazer bleiben, dabei trifft er mit Ralph Hasenhüttl auf einen weiteren "echten" Grazer. Der VfL sucht jedoch vor allem bei Heimauftritten noch nach der richtigen Spur, gelang der Hasenhüttl-Elf ebenso wie unseren Grün-Weißen noch kein Sieg vor eigener Kulisse. Werders Mittelfeldakteur warnt aber vor "bissigen" Wölfen: „Sie sind vor allem individuell sehr stark besetzt. Ich denke schon, dass sie ihr System unter Hasenhüttl langsam verinnerlicht haben und ein ekliger Gegner für uns sein werden.“ Dabei möchte Schmid, vor allem mit dem Vergleich zum Hoffenheim-Spiel, als der SVW bereits nach einer guten Viertelstunde 0:3 zurück lag, von Anfang an mit dem Team „hellwach sein und einhundert Prozent abrufen“. Auch die eigene Torgefahr steht für den Österreicher im Vordergrund, wie er betont: „Wir müssen einfach torgefährlicher werden, noch mehr Standards provozieren. Auch ich selbst muss vielleicht öfter noch den Abschluss suchen und in die gefährlichen Räume kommen.“

Ein Vorhaben, das zuletzt bei WERDER.DE mit Jens Stage vor der Hoffenheim-Partie sehr gut funktioniert hat. Ob sich die Geschichte wiederholt? Mal sehen, mit welchem Gepäck die Grün-Weißen um Romano Schmid dann aus Wolfsburg zurückreisen werden.

 

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