Der gelassene Antreiber

Senne Lynen über sein erstes Jahr bei Werder, den Bonsai im Physioraum und seine Ziele

Senne Lynen läuft mit dem Ball am Fuß. Hinter ihm läuft Julian Brandt.
Lynen entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil des Teams (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 08.09.2024 / 11:00 Uhr

Von Friederike Klädtke

Es war so etwas wie ein kleines Jubiläumsgeschenk an sich selbst. Fast auf den Tag genau, ein Jahr nach dem Wechsel von Union Saint-Gilloise zum SV Werder, machte sich Senne Lynen Anfang August gut gelaunt mit einem Bonsai im Arm auf den Weg ins Weserstadion. „Die ersten zwei Wochen waren ein bisschen schwierig, aber jetzt geht es dem Bonsai richtig gut“, schmunzelt der 25-Jährige. 

Analog zur Entwicklung des kleinen Bäumchens lässt sich auch die Anfangszeit des Rechtsfuß in Bremen beschreiben. Lynen brauchte Zeit anzukommen - nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Platz. „Alles war anders - wohnen, leben, spielen. Das hat fünf, sechs Monaten gedauert“, sagt der Belgier, der vorher nur in der heimischen Jupiler Pro League kickte. Doch Lynen hat sich durchgebissen und stand seit der Rückrunde 2023/24 in allen Partien fast durchgehend über 90 Minuten auf dem Rasen. 

Diese Einsatzminuten sind enorm wichtig für das Spiel des Mittelfeldakteurs. „Ich bin so ein bisschen wie ein Diesel. Ich brauche etwas Zeit auf dem Platz“, verrät Werders Nummer 14 lachend und ergänzt: „Ich probiere auf dem Feld ein bisschen von allem zu geben. Also laufen, Zweikämpfe führen und zu kommunizieren“. Insbesondere der Austausch ist ein wichtiger Schlüssel für Lynen. „Wenn du richtig deutsch sprichst und verstehst, dann ist alles so viel einfacher“, erklärt der Sechser, der in der vergangenen Saison deshalb gemeinsam mit seinem Landsmann Olivier Deman fleißig gepaukt hat. „Wenn du auf Deutsch interagierst, verstehen das alle die Deutsch sprechen eine Sekunde schneller“, bekräftigt Lynen.  

Grün-weißer Daumen

Auch abseits des Feldes funktioniert die Kommunikation mit seinen Mitspielern hervorragend. Der Bonsai, der inzwischen einen festen Platz im Physioraum gefunden hat, hat sich zu einem Gemeinschaftsprojekt entwickelt. Gemeinsam mit Niklas Stark, Leonardo Bittencourt und Romano Schmid pflegt Lynen die Pflanze hingebungsvoll. „Jetzt, wo wir geklärt haben, wer wann Wasser gibt, wächst er richtig gut und hat sogar neue Blätter bekommen. Ich finde es cool so etwas zu haben, um das man sich zusammen ein bisschen kümmern muss“, freut sich der Werderaner.  

Lynen hat sich zu einem wichtigen Baustein in der Elf von Cheftrainer Ole Werner entwickelt. Aufgrund seines unauffälligen Spielstils läuft der Mittelfeldmotor jedoch oft unter dem Radar. „Man braucht viel taktisches Wissen, um meine Arbeit mit und ohne Ball zu erkennen“, erklärt der Mittelfeldmotor. „Ich habe kein Problem damit nicht so auffällig zu sein und es gibt auch viele Leute, die diese Details im Spiel sehen. Das freut mich“. Auch wenn Lynen nicht die große Bühne braucht, wünscht er sich dennoch einen ganz besonderen Moment: „Ich möchte gerne ein Tor in der Bundesliga erzielen“.

Die nächste Möglichkeit dazu hat der Defensivspieler gegen den 1. FSV Mainz 05, auf welchen die Grün-Weißen nach der Länderspielpause treffen. Im Vordergrund steht für ihn nach den beiden Unentschieden gegen Augsburg und Dortmund jedoch erstmal der erste Saisonsieg. „Der Start war in Ordnung, aber jetzt brauchen wir einen Sieg. Wir müssen das Positive mitnehmen und uns mit neuer Energie auf Mainz konzentrieren“, erklärt Lynen. Doch vorher nutzt der in Borsbeek geborene Defensivspezialist die kurze Pause, um mit seiner Frau und Tochter etwas Kraft zu tanken: „Ich fahre nach Hause und verbringe Zeit mit der Familie und Freunden. Darauf freue ich mich“.

 

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